23.09.2016 Die drei von der Tankstelle von Olaf Both
vs.
Hamm United FC – SC Schwarzenbek 3:0 (1:0)
Hamm United FC: Graudenz - Ahmadi, Harrsen, Seifert, Goldgraebe - Herber, Suntic - Meier, Schirosi, Varela Monteiro – Tintin (75. Weber) SC Schwarzenbek: Scheunemann - Weber, Jannke (82. Ohle), Bannasch, Nowak (68. Redzepagic) - Heidmann, Hasan Kurt - Schner, Aktas, Behrens - Wolf (75. Hueseyin Kurt) Tore: 1:0 Monteiro (9.), 2:0 Schirosi (74., FE), 3:0 Weber (90.) Rote Karte: Huremovic (53., auf der Bank w/Beleidigung) Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel): Auch wenn er vielleicht nicht immer richtig gelegen haben mag – ordentliche Leistung. Beste Spieler: Monteiro, Seifert – keiner konnte wirklich überzeugen Zuschauer: 54
„Wenn ich Jassi (Huremovic, Anm. d. Redaktion) anrufe, geht er schon mit „Schatzi“ ran. Man kann das gar nicht hoch genug einschätzen, wie ich vom gesamten Vorstand bis zum heutigen Tag unterstützt wurde“, so Ayhan Türkkan nach dem Spiel. Einer der wenigen Aufreger des gesamten Spiels war der Platzverweis von „Jassi“. Nachdem er als managender Co-Trainer hinter die Bande sollte, lüftete er seinen Trainingsanzug und präsentierte sein Trikot. „Ich bin Spieler!“, daraufhin verwies ihn Schiedsrichter Konrad Oldhafer des Feldes (53.).
„Einer unserer Spieler hatte den Torwart angerempelt, einer von der Bank hat sofort Rot gefordert. Daraufhin hab ich nur gesagt: Was bist du denn für einer, schäm dich. Daraufhin meinte er „Möchtegernmeister“, woraufhin ich meinte ich bin so oft Meister geworden, so oft kannst du dir das gar nicht erträumen, dass du Meister wirst, du Spacken! Und da steh ich zu, ja, ich habe Spacken gesagt, doch ist keine Beleidigung. Denn das Wort Spacken ist eine Bezeichnung für Menschen, die etwas Unkontrolliertes tun, wie zum Beispiel lallen - und das hat derjenige getan. Der Schiri kommt dann nach Anweisung vom Assistenten zu mir und sagt ich solle das Feld verlassen. Daraufhin meinte ich, ich sei Spieler und bekam statt einer Gelben Karte glatt Rot“, so der auf dem Mannschaftsbogen vermerkte Spieler. „Die Mannschaft freut sich schon“, meinte Türkkan, schließlich „gibt es einen schönen Betrag für die Mannschaftskasse“.
Hier noch vereint auf der Bank. Fotos: Hanno Bode
Jassi Huremovic lüftet sein Geheimnis
Türkkan lacht sich nach der Roten Karte schlapp.
Doch zum Spiel. Dies hatte heute wirklich das Niveau der Tabellenplätze, es spielte immerhin der letzte gegen den Vorletzten. Nach neun Minuten setzte Alessandro Schirosi einen Freistoß aus 19 Metern ans rechte Lattenkreuz, der heute agile Leonel Varela Monteiro klatschte den Ball mit dem Bauch über die Linie. Die wenigen Zuschauer sahen wahrhaftig nur noch eine erwähnenswerte Aktion im ersten Durchgang. Maximilian Wolf versuchte sich nach 26 Minuten mit einem Distanzschuss. Ansonsten war das Spiel an Tristesse kaum zu überbieten.
Danijel Suntic spielte aus spitzem Winkel auf Monteiro, doch dessen Schuss wurde geblockt (47.). Immerhin ein guter Start in die zweiten 45 Minuten. Doch dann die Szene des Spiels. Nach einem verbalen Gefecht (s.o.) soll Huremovic der Bank verwiesen werden. Dann gibt er sich als Spieler zu erkennen und bekommt wegen Beleidigung glatt Rot. Die Mannschaft(skasse) wird es freuen.
Auch danach waren Höhepunkte nur zu erahnen. Schirosi nach einem feinen Pass von Tufan Tintin (56.) und auf der Gegenseite Victor Schner nach Vorarbeit von Max Nowak (58.), die beide auch eher kläglich scheiterten. Danach schon fast die spannendste Szene, Hauke Harrsen dringt von links in den Sechzehner ein, Sven-Uwe Jannnke legt ihn und Schiedsrichter Konrad Oldfelder entscheidet wohl zurecht auf Strafstoß. Schirosi lässt sich die Chance nicht entgehen und erhöht auf 2:0 (74., siehe Foto).
Der Elfer ist drin.
Mit der letzten Aktion (alle von den wenigen gebliebenen Zuschauern sehnten den Abpfiff herbei) war es der eingewechselte Daniel Weber, der nach schöner Vorarbeit von Deniz Herber in der Schlussminute den Schlusspunkt setzte. „Wir hätten viel höher gewinnen müssen und waren gerade im zweiten Durchgang deutlich überlegen“, so Türkkan. „Es war jetzt aber wirklich nicht das beste Landesliga-Spiel, da muss ich euch Recht geben“.
SCS-Trainer Mario Friedrich: Hier noch hui...
...hier eher pfui
„Das gute ist ja, dass ich nicht in Bruno Labbadias Haut stecke“, konterte Friedrich. „Der Vorstand hat zum Glück ein klares Bekenntnis abgegeben. Aber das Wohl des Vereins hängt nicht an mir. Ich sehe aber nicht, dass es jemand aktuell besser machen könnte. Es ist eine große Herausforderung in meiner jungen Trainerkarriere.“ Hafo wünscht beiden Teams viel Erfolg und hoffentlich bald schöner anzusehende Leistungen.
Stimmen:
Mario Friedrich (Trainer SC Schwarzenbek): Es ist natürlich schwierig so kurz nach dem Spiel. Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, haben aber davon leider nichts auf die Reihe gebracht. Man konnte richtig sehen, dass die Jungs mit der Drucksituation nicht umgehen konnten. Selbst einfache Sachen sind nicht gelungen. Momentan fehlt das Selbstvertrauen, keiner will einen Fehler machen. Wir als Trainerteam sind jetzt gefragt, die Jungs wieder in die Spur zu bringen. Anfang der Saison waren wir ja schon da und genau dort wollen wir wieder hin.
Ayhan Türkkan (Trainer Hamm United FC): Ich bin glücklich. Der erste Sieg meiner Mannschaft unter mir. Ich hatte schon fast vergessen, wie sich das anfühlt. Leider ist das Ergebnis ein wenig zu niedrig ausgegangen. Im zweiten Durchgang waren wir deutlich überlegen und hatten viel mehr Chancen. Ich hoffe wir gewinnen auch die nächsten Spiele so deutlich. Man merkt natürlich aber auch, wenn Suntic, Herber und Schirosi wieder im Spiel sind, das ist eine ganz andere Qualität. Alle anderen Jungs sind natürlich auch stark, aber es macht natürlich Spaß, wenn die Jungs zu alter Form wiederfinden. Natürlich passt man sich vom Niveau immer ein wenig dem Gegner an, aber man muss ja nur auf die Aufstellung von Schwarzenbek gucken, die haben glaube ich den jüngsten Kader der Liga, hatten Verletzungspech, aber es war heute wirklich nicht das beste Landesliga-Spiel.
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 2006): 15 Spiele, 11 Siege, 4 Remis, 0 Niederlagen, 38:11 Tore
2009/10: 1:1 / 2:0 Landesliga Hansa 2010/11: 3:1 / 2:1 Landesliga Hansa 2011/12: 6:0 / 3:1 Landesliga Hansa 2012/13: 1:1 / 4:1 Landesliga Hansa 2013/14: 3:3 / 2:0 Landesliga Hansa 2014/15: 3:2 / 1:0 Landesliga Hansa 2015/16: 4:0 / 0:0 Landesliga Hansa 2016/17: 3:0 / --- Landesliga Hansa
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