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02.10.2016
Landesliga Hansa: Nur das Ergebnis erinnert an schlimme Zeiten von Mirko Schneider


präsentiert:


vs.


USC Paloma – SV Nettelnburg/Allermöhe 2:3 (2:1)

USC Paloma: Lorenzen – Araujo Gomes, Hartung, Dreyer – Marx, Nendza, Seib, Kurnaz – Evers – Rössing (17. Istrefi, 80. Hilbig), Bein,
SV Nettelnburg/Allermöhe: Grade – Schewa, Karge (35. Ebadi), Wenk, Armagan – Noroozi, Ali – Saqib, P. Siegmund (46. Sulejmani), D. Siegmund – Schindler
Tor: 1:0 Bein (21., Vorarbeit Dreyer), 2:0 Bein (38., Evers), 2:1 D. Siegmund (42., Armagan), 2:2 Wenk (70., Farhad), 2:3 D. Siegmund (74., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Ralph Vollmers (FSV Geesthacht): eigentlich eine starke Leistung. Beim Elfmeter machte er aber auf jeden Fall einen Fehler (siehe Spielbericht)
Beste Spieler: Seib, Bein – Grade, D. Siegmund
Zuschauer: 120

Zerstrittenes Team, hilfloser Trainer, rumorendes Umfeld, enttäuschte Fans, verdienter Abstieg. Die vergangene Oberligasaison des USC Paloma ist schnell erzählt. Eben deshalb lautet das oberste Ziel der „Tauben“ in dieser Spielzeit: auf und neben dem Feld endlich wieder der familiäre Club werden, den so viele Amateurfußballfans in Hamburg schätzen gelernt haben. Nach der völlig unnötigen 2:3-Niederlage gegen den Übarraschungsaufsteiger SV Nettelnburg/Allermöhe ist klar: Paloma ist auf dem richtigen Weg. Das Einzige, was noch fehlt, um die positive Entwicklung des Clubs von der Brucknerstraße so richtig genießen zu können, sind die richtigen sportlichen Ergebnisse auf dem Rasenrechteck.

Dass ein solches Resultat, in Form von drei Punkten, heute ausblieb, hat sich der USC selbst zuzuschreiben. Knapp 40 Minuten lang trat das Team von Steffen Harms absolut dominant auf. Eine starke Mischung aus Angrifs- und Mittelfeldpressing, die Herrschaft über das zentrale Mittelfeld, wunderbare Diagonalbälle und gepflegte Kombinationen mit technisch hohem Anspruch waren der Stoff, in dem sich die ersatzgeschwächten Gäste verstrickten wie eine naive Miezekatze in einem Riesenwollknäuel. Der SVNA irrte nahezu orientierungslos über den Kunstrasen, und bot Paloma durch fast körperloses Spiel und haarsträubende Fehlpässe ein Schützenfest an. Los ging es schon in der 3. Minute: Tom Bein wurde im Sechzehner geblockt, Matteo Evers verzog freistehend aus 16 Metern. Aus 25 Metern hätte Evers zwei Zeigerumdrehungen später getroffen, doch der einzige Akteur auf Gästeseite, der 90 Minuten lang den Tabellenplatz seines Teams rechtfertigte, Keeper Alexander Grade, lenkte den Ball per Hechtsprung um den Pfosten.

Bald darauf war er aber machtlos, als Paloma einen Angriff wie am Reißbrett aufzog – einfach und wunderschön zugleich: Kapitän Torsten Hartung chippte einen Pass über 40 Meter aus dem Zentrum millimetergenau auf Olgun Kuranz, der von Jannik Dreyer hinterlaufen wurde. Kurnaz steckte den Ball auf der Innenseite durch, Dreyer umlief seinen verwirrten Gegenspieler und grätschte den Ball vor der Außenlinie flach Richtung erster Pfosten, wo Tom Bein mit dem linken Fuß ins kurze Eck vollendete. Ein Wahnsinnstor zum 1:0 (21)! Evers (25., zu eigensinnig aus spitzem Winkel alleine vorm Tor) und Kurnaz (26., nach Solo aus 17 Metern, zu ungenau) vergaben weitere Möglichkeiten, bevor sich der Gast auch mal meldete. Dominik Schindler tauchte frei vor Frederick Lorenzen auf, der seinen Körper breit machte und sich clever anschießen ließ (27.).

Danach dominierte wieder das gewohnte Bild. Evers (der dringend an seinem Abschluss arbeiten sollte!) traf freistehend an der Strafraumkante die Kugel nicht (30.). Farhad Ali spielte kurz darauf im Aufbau einen Katastrophenpass auf Innenverteidigerkollege Paul Karge. Palomas Bein spritzte dazwischen und lief alleine aufs Tor zu. Vor dem Abschluss stolperte er dem herausgeeilten Grade den Ball in die Arme (31.). Und immer weiter ging die wilde Fahrt, hauptsächlich über die rechte Abwehrseite der Gäste, die nicht nur dort jegliches Zweikampfverhalten vermissen ließen. Auch zwischen den Ketten hätte man so manches Mal bequem zwei Lastwagen parken können, so abenteuerlich waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen. Fast hätte Leotrim Istrefi nach Flanke des starken Philipp Seib und Kopfballverlängerung von Bastian Nendza dies genutzt, nur war Grade mal wieder im Weg und lenkte den Schuss über die Latte zur Ecke. Diese trat Evers von rechts, der SVNA spielte „Nimm du ihn, ich hab` ihn sicher“ im eigenen Fünfer und Bein köpfte aus dem Stand (!) seelenruhig in die lange Ecke zum 2:0 ein (38.).

Die Zuschauer wusste es noch nicht, aber nun sollte in dieser Partie die Tragik des USC beginnen. Eines Vereins, bei dem man sich einfach freut, vor dem Spiel mit Sportchef Frank Hüllmann wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Und einer Mannschaft, deren Trainer Steffen Harms ebenso engagiert und authentisch wirkt wie Präsident Dirk Rathke, und in der mittlerweile wieder einer für den anderen läuft, kämpft und ackert. Die jedoch, im Gefühl ihrer totalen Überlegenheit, nun „zu sorglos“ agierte, wie Coach Harms dies später nannte. Die Folge war der Anschlusstreffer. Dustin Siegmund spielte durchs Zentrum kurz vor dem Sechzehner einen schönen und simplen Doppelpass mit Mizgin Armagan und schoss frei vor Lorenzen. Der tauchte ab und reagierte super, seine Mitspieler schliefen jedoch – und so war der Nachschuss ins Netz Formsache und der Anschlusstreffer Realität (42.). Eine Minute sogar fast der Ausgleich! Dustin Siegmunds Bruder Philip blockte einen Ball Palomas und die durchrutschende Kugel schoss Dustin hart und unplatziert aus 13 Metern – wieder frei vor Lorenzen – in dessen Arme.

In der zweiten Hälfte kamen die Nettelnburg/Allermöher (oder reicht Nettelnburger?) dann mit Zug auf der Kabine. Andere Körpersprache, anderes Zweikampfverhalten, schlicht alles mindestens eine Klasse besser (war auch nicht so schwer) – nur Chancen hatten sie trotz einer zehnminütigen Druckperiode keine. Also musste, wie so oft im Fußball, eine Standardsituation her. In welcher Schindler seine Schlitzohrigkeit demonstrierte. Von der Außenlinie auf Sechzehnerhöhe lief er an, als wolle er mit der Innenseite den Ball ganz konventionell flanken. Stattdessen knallte er ihn hart und flach mit dem Vollspann aufs kurze Eck. Pfosten, Abpraller, Gewühl, Ali mit Glück auf den in Hälfte eins katastrophalen Maurcie Wenk, Abstauber aus fünf Metern, 2:2! (70.). Es sollte noch ärger kommen. Bei einem Konter des SVNA steckte D. Siegmund auf Schindler durch, der aus fünf Metern alleine vorm Tor stand. Lorenzen grätschte ihm entgegen, der Schuss ging drüber, Schindler zu Boden, Schiri Vollmers pfiff Elfmeter. „Drago hat zugegeben, dass Frederick den Ball getroffen hat, aber er sei mit offener Sohle reingegangen, daher Strafstoß“, erklärte Harms, der die Entscheidung nicht nachvollziehen konnte. Vollmers selbst zog zudem nicht mal Gelb – und handelte damit auf jeden Fall falsch. Entweder war das kein Elfmeter, aber wenn es einer war, dann wäre mindestens der Gelbe Karton fällig gewesen. Dustin Siegmund war es egal. Er verlud Lorenzen und versenkte lässig flach ins rechte Eck zum 2:3 (74.).

Wie es sich für einen anständigen leidenschaftlichen Kampfclub gehört, gab der USC nicht auf. Es folgte eine Schlussoffensive, in der das Team tapfer anrannte – und noch zwei Riesenchancen hatte. Seib zielte nach Ablage von Marx aus 18 Metern um Zentimeter am langen Eck vorbei (90.) – und Evers (der dringend an seinem Abschluss arbeiten sollte!!!!!!!) tauchte geschickt von Dreyer alleine vor Grade auf. Dieser parierte mit der Hand den Schlenzer auf der Straflaumlinie (90.+3). Das war`s!

„Bei uns sind viele Leute ausgefallen. Dass wir hier nach 0:2 noch einen Sieg holen mit einer viel besseren zweiten Halbzeit ist natürlich bärig für uns“, freute sich SVNA-Trainer Andreas Ferentinos, während Harms traurig feststellte: „Wir haben schon viel geschafft. Man sieht es auch auf dem Rasen. Doch wir müssen aufpassen. Wir stehen unten drin und müssen punkten.“

Zum Abschluss versteigerte der USC schließlich noch ein Trikot von St. Paulis Fußballgott Jan-Philipp Kalla. Ein Fan des Millerntor-Teams legte 399,50 Euro auf den Tisch des Hauses. In der von Paloma initiierten Solidaritätsaktion für das schwer verunglückte Vereinsmitglied Michael Wiese (ihm droht die Querschnittslähmung, doch nun befindet er sich auf dem Wege der Besserung! Alles Gute weiterhin auch von HAFO!) sind somit über 50.000 Euro gesammelt worden. Palomas Manager Carsten Gerdey bedankte sich emotional und sehr sympathisch erneut bei allen Spenderinnen und Spendern. Da also heute ausschließlich das Ergebnis an schlimme Zeiten erinnert, darf trotzdem festgehalten werden: Der USC ist wieder da! Schön, dass es diesen Verein gibt. Ohne ihn würde in Hamburg etwas fehlen!


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