03.10.2016 Pokal: Lehrstunde für Bramfeld von Andreas Killat
4. Runde
vs.
Bramfelder SV – TuS Dassendorf 0:7 (0:3)
Bramfelder SV: Reimers – Remark, Westphal, Schwarck, Henning (59. Pietruschka), Selch – Mohr (64. Azaizi), Twardawa, Kuhle, Ljubisavljevic – Findeisen TuS Dassendorf: Gruhne – Thomas (54. Koops), Ladendorf, Lenz, Carolus – Warmbier, Aust – Nägele, Möller, Cosgun – von Walsleben-Schied (77. Suratman) Tore: 0:1 von Walsleben-Schied (15.), 0:2 Möller (27.), 0:3 Cosgun (37.), 0:4/0:5 von Walsleben-Schied (46./72.), 0:6/0:7 Suratman (84./85.) Schiedsrichter: Torben Kunde (SCALA): Hatte keine Mühe mit der fairen Partie. Beste Spieler: Keiner – Carolus, Möller, von Walsleben-Schied Zuschauer: 185 Zahlende
Einen klaren Erfolg feierte der amtierende Meister heute Mittag an der Ellernreihe. Dabei fing der Tag zunächst gar nicht gut an, denn Sascha Steinfeldt, Onur Akdogan und Kristof Kurczynski mussten kurzfristig ersetzt werden, dazu fehlte der verletzte Seyhmus Atug. Doch auch die Bramfelder hatten mit Polzin (im Pokal nicht spielberechtigt), Müller, Zwiewka und Skalnik (Urlaub) diverse Ausfälle zu verkraften, was im Laufe des Spiels auch immer deutlicher zu Tage trat, auch wenn Stadionsprecher Manfred Müller bei der Begrüßung den "Tag der Pokal-Überraschung am Tag der deutschen Einheit" ausgerufen hatte.
Die Sachsenwäldler, heute erstmals mit ganz neuen (weißen) Stutzen („Die rutschen, damit kann ich nicht spielen“, beschwerte sich Marcel von Walsleben-Schied – machte später aber drei schöne Tore), ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen wird. Die 4-2-3-1 Formation verschob sich glänzend, gestattete dem Gegner keinerlei Räume und beherrschte das Geschehen. Und während am Freitag beim FC Süderelbe noch alles verballert wurde, wurden die Chancen heute endlich mal konsequent genutzt.
Kapitän Amando Aust bleibt Sieger gegen Heiner Twardawa. Foto: Hanno Bode
Nach einer Sahne-Flanke von Neu-Kapitän Amando Aust (letzte Woche neu gewählt) stand MvWS wie einst Kalle „Air“ Riedle in der Luft und schädelte das Leder bilderbuchmäßig zum 0:1 in die Maschen (15.). Der heute vor Spiellaune sprühende Sven Möller (ohne die Bürde der Kapitänsbinde scheint es deutlich besser zu laufen) legte nach einem schönen Doppelpass mit Tarik Cosgun mit einem satten Flachschuss früh nach (27.). Damit war die Partie praktisch schon entschieden, denn von Bramfeld kam bis dahin einfach gar nichts. Nur einmal wurde es gefährlich, als Marcel Schwarck Milos Ljubisavljevic mit einem langen Ball auf die Reise schickte, doch Keeper Christian Gruhne, bis zur Winterpause nun die Nummer 2 hinter Freddy Böse (dafür aber im Pokal gesetzt), war rechtzeitig draußen und klärte kurz vor der Strafraumgrenze mit einem Pressschlag (34.).
Kurz vor der Halbzeit machte der Favorit endgültig alles klar: Möller mit einem feinen Pass auf Rinik Carolus, der über links heute viele Freiheiten genoss und die Kugel schön quer in die Mitte legte, wo Cosgun im Fünfmeterraum in die Hocke (!) ging und das Spielgerät mit der Brust über die Linie drückte (37.).
Etwaige Hoffnungen der Platzherren auf ein bisschen mehr Spannung machten die Blau-Weißen schon Sekunden nach dem Wiederanpfiff zunichte: Nägele marschierte über die Außenbahn, legte quer in die Mitte und der „Stutzen-Meckerer“ von Walsleben-Schied ohne Mühe zum 0:4 (46.). Mit dem ältesten Trick der Liga-Geschichte: Einwurf Nägele – Kopfball-Verlängerung Warmbier – Tor durch Schied, wurde das Ergebnis schließlich langsam Richtung Kantersieg geschraubt (72.).
Ein Herz und eine Seele: Thomas Hoffmann und der Dreifachschütze Marcel von Walsleben-Schied. Foto: Hanno Bode
Mit der Einwechslung von Lennart Suratman (aus Dassendorfs Kreisklassen-Truppe) kam nochmal zusätzlich frischer Wind rein – und der junge Stürmer glänzte sofort mit zwei schönen Toren. Das erste gehörte allerdings zu 90% Sven Möller, der ein Klasse-Solo über das halbe Feld hinlegte, alle Bramfelder wie Slalom-Stangen stehen ließ und dann mustergültig auf Suratman durchsteckte, der nur noch den Fuß hinhalten musste (84.). Sein zweiter Treffer folgte nur 30 Sekunden später, diesmal flankte Nägele perfekt in die Mitte und Suratman köpfte zum 0:7-Endstand in die Maschen (85.).
Kam, sah und traf: Lennart Suratman. Foto: Hanno Bode
Stimmen:
Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf): Nachdem uns heute morgen noch drei Spieler ausgefallen sind, hätte ich nicht gedacht, dass das hier so deutlich wird. Wir haben das ganz hervorragend gelöst und auch spielerisch wirklich ordentlich gespielt. Unsere „Notelf“ hat sich zusammengerissen, so soll das sein. Endlich mal zu Null, das gibt uns einen Schub für die Liga. Sehr bitter wäre allerdings, wenn uns jetzt Finn Thomas mit Muskelfaserriss ausfällt – und danach sieht es leider aus.
Florian Neumann (Trainer Bramfelder SV): In der ersten Halbzeit waren wir zu ängstlich, aber Dassendorf hat das auch gut gemacht. Das war ein Klassenunterschied, wie bei Bayern gegen Bremen. Leider waren wir zwei-, dreimal nicht wach, das ärgert mich. Die zweite Hälfte war ok, wie ich finde. Das Ergebnis ist um drei Tore zu hoch ausgefallen.
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