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13.11.2016
Niendorfer Höhenflug zunächst eingefroren von Peter Strahl

Dieses Heimspiel des
Niendorfer TSV
wird präsentiert von
Marcus Scholz


vs.


Niendorfer TSV – SC Victoria 1:2 (0:0)

Niendorfer TSV: Kindler – Ehrenberg (85., Huneke), Kocadal, Hoeling (90., Zimmermann), Krüger – Karow, Fuchs – Hartwig – Windhoff (78 Segedi), Trenel - Wilhelm
SC Victoria: Medaiyese – Nikroo, Rabenhorst, Schuhmann, Schmid – Boock, Hacker (64., Ernst), Schulz (77., Abdalla) – Ebbers, Jadidi (64., Rodrigues) – El Nemr
Tore: 1:0 Kocadal (61., FE), 1:1 Abdalla (83.), 1:2 Ebbers (88.)
Rote Karte: Nikroo (51. grobes Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: Hartwig (86., wdh. Foulspiel)
Schiedsrichter: Pötter (FC Voran Ohe), weitgehend beanstandungsfrei
Zuschauer: ca 160

Nur vier Wochen sind vergangen, seit die Niendorfer nach sechs sieglosen Spielen in Folge mit gerademal einem Pünktchen unter dem tabellarisch so bedeutungsvollen Strich angekommen waren. Kein Wunder, dass am Sachsenweg tiefe Ratlosigkeit herrschte. Doch nach einigen Veränderungen in der Mannschaft und lautstarken Zugängen im Trainerstab sowie einem klaren 3:0 am Osdorfer Blomkamp und schließlich zwei weiteren Erfolgen mit zusammen 9:1 Treffern sieht die Chose dort schon wieder ganz anders aus. Allein mit den Gelb-Blauen von der Hoheluft bekamen es die Turner und Sportler mit einem Gegner zu tun, der sich in der beiderseitigen Vereinsgeschichte lediglich einmal die Butter vom Brot nehmen ließ. So mussten sie folglich ganz anders eingestellt sein, als in den drei Begegnungen zuvor.


Jörg Steinbach und Ali Farhadi

Ab hier schreibt der Matz:
Sonnenschein am Sachsenweg. Nicht nur weil die Sonne tatsächlich schien, sondern weil es zuletzt drei Siege in Folge gegeben hatte. Seitdem Jörg Steinbach Chefcoach Ali Farhadi zur Seite steht, läuft es beim NTSV.

Dafür gibt es keine Kassierer mehr am Eingang. "Jetzt läuft einer herum und kassiert", berichtete Manager Carsten Wittiber. Leider macht das keiner mit Würstchen … dass der Grill unbenutzt in der Garage stand, enttäuschte den einen oder die andere.

Im Spiel gab es auf dem Platz auch keine Würste. Gute Partie! Beide Mannschaften lieferten ein temporeiches Spiel ab. Eindeutig besser: Die Gastgeber! Marius Ebbers verhungerte vorne bei Victoria, Niendorf drängte nach vorne. Am auffälligsten bei Niendorf: Jörg Steinbach. An der Seitenlinie ständig im Einsatz mit einer Stimme, mit der er auch Lee Marvins Klassiker "I was born under a wandering star" zum Besten geben könnte. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, sich mal ein Wortgefecht mit einem seiner Spieler zu liefern. "Durch ihn sprechen wir alle eine gemeinsame Sprache. Auch durch sein rigoroses 'Es wird gemacht was ich sage'. Da mussten wir alle erstmal schlucken und uns dran gewöhnen, aber jetzt läuft es gut", sagte Kapitän Özden Kocadal, der nach den ersten 45 Minuten ohne Tor, schließlich in der 51. Minute für das 1:0 sorgte. Victoria-Keeper Victor Medaiyese hatte, wie einst Mladen Pralija beim HSV, einen schon sicher geglaubten Ball wieder fallen gelassen, Malte Wilhelm schaltete schnell und fiel hin als Medaiyese nach Ball und an Wilhelms Fuß griff. Gelbe Karte und Elfmeter! Den verwandelte Kocadal sicher.


Elfmeter! Medaiyese hat Wilhelm gelegt, Florian Pötter zeigt auf den Punkt.

Zuvor musste Sepher Nikroo das Feld verlassen: Bei einem schnellen Konter der Niendorfer war Nikroo gegen Simon Windhoff überhart eingestiegen. Der gute Schiedsrichter der Partie, Florian Pötter, zeigte glatt Rot.

Und Victoria? Es war nicht der Tag von den Schützlingen von Jasmin Bajramovic. Oder doch? Plötzlich der Ausgleich! Alles hatte sich auf Ebbers fokussiert, das ermöglichte Tarek Abdalla einen Blitzstart durch die Abwehrreihe. Diesen tollen Sprint schloss er mit dem 1:1 ab.

Magnus Hartwig unterbrach zwei Konter der Gäste mit zwei taktischen Fouls und erhielt folgerichtig Gelb-Rot, beschwerte sich aber beim Schiri und warf ihm Schimpfwörter an den Kopf. Nicht so nett.

Man muss es so sagen: In der 88. Minute fiel das nicht verdiente Siegtor für Vicky. Klar, wer mehr Tore schießt, gewinnt immer verdient, doch Niendoof (!) war über lange Zeit die bessere Mannschaft und verlor schließlich durch einen Patzer von Özden Kocadal. Er köpfte einen Ball zurück zu Marcel Kindler, dachte er, doch womit man immer rechnen muss: Es taucht ein Ebbers im toten Winkel auf.

Der ehemalige Profi fing den Kopfball ab und überwand den aus seinem Tor stürzenden Marcel Kindler mit einem Heber zum 2:1.

"Ich habe da etwas falsch verstanden", nahm Kocadal das Tor auf seine Kappe. "Ich dachte, Ebbers wäre nicht da. Sonst hätte ich den Ball rausgeschlagen, anstatt zurück zu Köpfen."

Für Niendorf geht erstmal eine Siegesserie zuende, doch die Zuschauer merken deutlich, dass es einen positiven Ruck im Team gegeben hat.

Wir geben zurück ins Funkhaus zu Peter Strahl für die Statistik:

Punktspiel-Statistik seit 1919 aus der Sicht des Gastgebers:
21 Spiele - 1 Sieg - 6 Remis - 14 Niederlagen - 23:48 Tore

1968/69: 0:1 / 0:3 Landesliga Hamburg (Hammonia)
2005/06: 1:1 / 3:5 Verbandsliga Hamburg
2006/07: 1:4 / 1:3 Hamburg-Liga
2007/08: 0:2 / 1:1 Hamburg-Liga
2008/09: 2:3 / 0:2 Oberliga Hamburg
2009/10: 1:1 / 0:1 Oberliga Hamburg
2010/11: 3.3 / 0:2 Oberliga Hamburg
2011/12: 1:1 / 2:4 Oberliga Hamburg
2014/15: 3:1 / 1:5 Oberliga Hamburg
2015/16: 1:1 / 1:2 Oberliga Hamburg
2016/17: 1:2 / (12.05.) Oberliga Hamburg

Und nun sollen auch die Trainer noch zu Wort kommen:

Jasmin Bajramovic(Trainer Victoria):
Hier zu gewinnen war schon immer schwer. Das umso mehr, als die Niendorfer gerade seit Wochen einen Lauf hatten. Meine Mannschaft hat aber heute Charakter gezeigt, und so nehmen wir das 2:1 gerne mit.

Ali Farhadi (Trainer Niendorf):
Wir haben richtig gut gespielt, dabei aber vergessen, den Sack mal irgendwann richtig vernünftig zuzumachen. Doch das muss man aber eigentlich nicht, wenn das 1:0 erzielt wird und weiter so vernünftig gespielt, um keinen Treffer hinnehmen zu müssen. Das war jedenfalls unser Plan. Doch stattdessen waren wir bei zwei Schlüssel-Situationen zu unachtsam. Die hat Vicky dann hervorragend genutzt. Mehr Torchancen des Gegners habe ich aber nicht gesehen. Das ist natürlich höchst ärgerlich. Wir müssen einfach dahin kommen, wirklich 90 Minuten lang fehlerfrei Fußball zu spielen. Das haben wir heute nicht geschafft. Dennoch kann ich mich nicht beklagen. Die Jungs ackern gut und haben ein richtig gutes Spiel gezeigt. Vicky hatte offenbar keinen Plan und schien nicht zu wissen, was hier los ist. Aber so ist es halt.





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