Ob der Tatsache, dass nur die Platzherren und die Nitschke-Eleven aus dem Städtchen und Ausflugsziel an der Este, wo eigentlich nur Hase und Igel zu Hause sein sollten, zur Nord-Oberliga gemeldet haben, ergibt sich der bedauernswerte Fakt, dass Spiele unter Beteiligung der ersten vier Verbandsligisten eigentlich uninteressant geworden sind. Eigentlich deshalb, weil es für ihre zwölf Kontrahenten umso mehr darauf ankommt, gegen diese Mannschaften Punkte zu holen, wollen sie in der nächsten Spielzeit nicht wieder mit der Landesliga Bekanntschaft machen. Wie das in der Praxis aussieht, hatten bereits Condor und Eimsbüttel am heutigen Vormittag demonstriert.
Auch für den Statistiker gab die Begegnung nichts her, handelt es sich doch erst um das zweite Punktspiel nach der Begegnung der Hinrunde zwischen beiden Vereinen seit deren Gründung Mitte der Zwanziger Jahre des letzten Säkulums. Umso verwunderlicher, dass doch etliche Zuschauer den Weg zum Rupprechtplatz gefunden hatten. Letztendlich waren es aber wohl diejenigen, welche ein gutes Gespür für ehrliche Arbeit haben. Die lieferten beide Teams in der Tat auch ab. Überdies bekam das Publikum auch noch ein kurzweiliges Spiel zu sehen, das einzig Tore vermissen ließ.
Auch wenn die Barmbeker in der ersten Spielhälfte durchweg das Spielgeschehen bestimmen, so haben dennoch ihre Gäste aus Bönningstedt anfangs die besseren Möglichkeiten, um zum Torerfolg zu gelangen, Was ihnen in den ersten Spielen dieser Saison aber noch mühelos glückte, war ihnen heute nicht vergönnt. Stattdessen in der 22. Minute ein flacher Flankenball von Orlando Rodrigues, Moritz Domnick taucht unterweg und Markus Hasenpusch hat keine Mühe, das Leder aus kurzer Distanz über die Linie zu bugsieren. Die zweite große Torchance vergibt fast mit dem Halbzeitpfiff Carlos de Sousa, als er allein vor Domnick stehend, diesen mit einem Heber überlisten will. Barmbeks schwarzer Tausendsassa hat aber Pech, da der Bönningstedter Keeper dessen Absicht erkennt und die Kugel abfangen kann.
Auch in der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild wie zuvor. Etwa zwanzig Minuten vor Schluss aber lassen sich die Barmbeker unverständlicher Weise das Spiel aus der Hand nehmen. Ein etwa zehnminütiges Powerplay der Gäste endet mit einem Schuss von Karsten Barth, bei dem Gorden Wilkens die Hilfe Fortunas in Anspruch nehmen muss. Die Nummer 11 der Rugenbergener trifft lediglich den Pfosten. Die letzte Großchance haben dann wieder die BU-Männer. Eine präzise Hereingabe von de Sousa auf Hasenpusch, doch dessen Kopfball streicht knapp über das Domnick-Gehäuse.
Beim Abpfiff bleibt zu konstatieren, dass das Resultat dem Spielgeschehen weitgehend gerecht wird, ein Remis allerdings dieses auch nicht auf den Kopf gestellt hätte. Kein Wunder jedenfalls ist es, dass das aktuelle Verbandsliga-Tableau die Rugenbergener auf Rang 6 als zweitbesten Aufsteiger ausweist.
Das aus der Nähe von Uelzen angereiste Schiedsrichtergespann wurde mit keiner schweren Aufgabe konfrontiert, ihre Leistung war folglich tadelsfrei.
Punktspiel-Statistik ab 1925 aus der Sicht des Gastgebers: 2 Spiele – 2 Siege –0 Remis – 0 Niederlagen – 3:1 Tore
Stimmen:
Thomas Buchauer (Trainer SV Rugenbergen): Wir haben uns hier sehr gut verkauft. In der zweiten Halbzeit hatten wir schon fast Spiel bestimmende Aktionen. Das Quäntchen Glück, was oft ein Tabellenführer hat, hat heute auch BU gehabt. Ein 1:1 wäre im Großen und Ganzen sogar auch ein gerechtes Ergebnis gewesen.
Peter Martens (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Es war uns vorher klar, dass uns Rugenbergen das Spiel nicht leicht machen würde. Wir haben es versäumt, in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit, das entscheidende zweite Tor zu machen. Danach haben wir ein wenig Angst bekommen, uns auf die Verteidigung verlegt und das Glück gehabt, dass der Barth-Ball an den Pfosten gegangen ist. Kämpferisch und vom Zweikampfverhalten her war mit meiner Mannschaft alles in Ordnung.
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