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26.02.2017
Schwere Verletzung überschattet Niendorfer Fußballgala von Olaf Both

Dieses Heimspiel des
Niendorfer TSV
wird präsentiert von
Marcus Scholz


vs.


Niendorfer TSV – SC Condor 4:0 (3:0)

Niendorfer TSV: Kindler (46. Kassler) – Ehrenberg, Rohweder, Huneke, Hoeling – Windhoff, Kocadal, Karow (73. Kukuk), Meyer (79. Segedi) – Hartwig, Wilhelm
SC Condor: Kleinschmidt – Kauth (46. Künkel), Klammer, Anders, Krohn – Iscan, Kamalow (72. Özalp), Mellmann, Bulut – Martens, Weiser (60. Hoeling)
Tore: 1:0 Hartwig (2.), 2:0 Karow (FE, 13.), 3:0 Karow (41.), 4:0 Hartwig (47.)
Rote Karte: Bulut (45., grobes Foulspiel)
Bes. Vorkommnis: Schiedsrichter Lassen pfiff aufgrund der Verletzung Kindlers vorzeitig zur Pause und ließ die zwei Minuten Nachspielzeit nach der insgesamt 60minütigen Unterbrechung nachspielen.
Schiedsrichter: Björn Lassen (Barsbütteler SV): Die erste Halbzeit war schwierig zu leiten: Kleinschmidt hatte den Ball vor dem 1:0 an den Händen, das Foul zum Elfmeter schien außerhalb des Sechzehners gewesen zu sein und auch der Freistoß, der zum 3:0 führte, war mehr als fragwürdig. Sehr gut hingegen, wie er mit viel Fingerspitzengefühl mit der Verletzung Kindlers umging.
Beste Spieler: Karow, Hartwig, Kocadal - keiner
Zuschauer: 85

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Magnus Hartwig lief nach einem eigentlich zu langen Ball durch und als Sascha Kleinschmidt den Ball gerade aufnehmen wollte und die Hände bereits am Ball hatte, spitzelte der Stürmer die Kugel weg und hatte so freie Bahn zur frühen Führung. Die Aktion hatte wilde Proteste zur Folge, doch das Gespann blieb bei seiner Entscheidung, das Tor zu geben (2.). Keine 120 Sekunden später hatten die Gäste aber bereits die Chance zum Ausgleich. Gökhan Iscan zog einen Freistoß von der linken Seite vor den Kasten und Nico Weiser prüfte mit seinem Kopfball Geburtstagskind Marcel Kindler, der jedoch keine Mühe mit diesem Ball hatte. Kaum war das Spielgerät wieder im Feld, rollte der Niendorf-Express erneut auf Kleinschmidt zu. Pascal Ehrenberg mit einer Flanke und Leon Meyer mit dem Kopfball knapp drüber (6.). Was für ein Start!

Nach einer kurzen Verschnaufpause war es Malte Wilhelm, der Richtung Strafraum des SCC unterwegs war und von Cassian Klammer nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Zum liegen kam der Angreifer deutlich im Sechzehner, ob das Foul auch innerhalb war, war zumindest strittig. Der heute bärenstarke Marvin Karow ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:0 (13.). Erst nach über einer halben Stunde kamen die Farmsener etwas besser ins Spiel, nach zwei guten Szenen war das „Aufbäumen“ aber auch schon vorbei. Zunächst passte Iscan auf Özgur Bulut, doch Kindler war erneut auf dem Posten (34.), dann lupfte Bulut auf Jannick Martens, der den Ball an vorderster Front nicht unter Kontrolle brachte (36.).

Danach rollte die Maschine der Gastgeber wieder. Leon Meyer kam im Laufduell gegen Max Anders zu Fall und der Schiedsrichter pfiff Freistoß. Erneut sammelte sich eine Traube an Spielern vor dem Assistenten um zu protestieren. Den Freistoß brachte Simon Windhoff punktgenau auf den Schädel von Karow, der seinen zweiten Treffer erzielte (41.). Wiederum zwei Zeigerumdrehungen darauf rannte Meyer alleine auf Kleinschmidt zu, schob die Kugel jedoch knapp rechts am Gehäuse vorbei.

Was dann folgte war die (unschöne) Szene des Spiels. Bulut mit einem unnötigen und viel zu harten Einsteigen gegen Kindler, der einen Ball aus der Luft pflückte. Nach dem unglücklichen Zusammenprall unterstellte die Niendorfer Bank Absicht, Kindler blieb derweil fast regungslos liegen. Die Gemüter hatten sich dann einigermaßen schnell wieder beruhigt, doch der Keeper lag noch immer. Bulut sah die Rote Karte für sein Foul, während die Gastgeber den Notarzt riefen, da sich Kindlers Zustand auf dem Platz keineswegs verbesserte. Er verkrampfte, schrie vor Schmerzen und konnte wohl auch zeitweise seine Beine nicht mehr spüren. Schiedsrichter Björn Lassen pfiff zur Pause und sollte die zwei Minuten, die eigentlich noch zu spielen waren, danach nachholen lassen. Nach langen und bangen Minuten kam dann der Rettungsdienst, doch Kindler musste im Krankenwagen erst für den Transport stabilisiert werden, da die Schwere der Verletzungen im Rippen- und Nierenbereich nicht abzuschätzen war. Nach fast 60 Minuten konnten die Retter den Wagen von der Anlage fahren und das Spiel fortgesetzt werden. HAFO wünscht dem sympathischen Torwart alles Gute und schnellstmögliche Genesung!


Marcel Kindler wird fast eine Stunde auf dem Platz behandelt. Foto: Both

Nach dem „fliegenden“ Wechsel merkte man dem NTSV keine Schockwirkung an. Hartwig schnappte sich den Ball zu einem tollen Solo und schloss dies flach unter Kleinschmidt zum 4:0 ab (47.). Was dann folgte war „Ballbesitzfußball“ der Gastgeber, wie es der stets lautstarke Co-Trainer Jörg Steinbach nannte. Effektiv aber nicht immer schön anzuschauen. Erst eine Viertelstunde später war es Özden Kocadal, der nach einer Ecke nur knapp mit seinem Kopfball scheiterte (63.). Danach konnten sich beide Torhüter noch einmal auszeichnen, zunächst war Kleinschmidt mit einem tollen Reflex gegen Ehrenberg zur Stelle (74.), dann war Martens auf der anderen Seite völlig blank und Ersatztorwart Marc Aaron Kassler konnte sein ganzen Können mit einer tollen Parade zeigen (78.).

Nach einem völlig missratenen Schussversuch von Kevin Mellmann traf Julian Künkel mit seinem Ausspruch den Nagel auf den Kopf: „Heute geht hier gar nichts“, fluchte er – und hatte Recht (79.). Als der Unparteiische abpfiff, waren eh alle Anwesenden in Gedanken beim Geburtstagskind Marcel Kindler, der sich seinen Ehrentag sicher ganz anders vorgestellt hatte. Immerhin können wir nach ersten Informationen leichte Entwarnung geben. Auch wenn die genaue Diagnose noch folgt, soll es sich wohl nur um eine schwere Rippen- und Nierenprellung handeln. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

Auch die Mannschaft hat nach dem Spiel einen Gruß aufgenommen und auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht: https://de-de.facebook.com/316048865152109/videos/1274477005975952/

Toi toi toi, Marcel!


Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor)
Es war eine verdiente Niederlage, definitiv. Wir haben leider viel dazu beigetragen, dass wir hier heute verlieren und nichts von dem auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben dem Gegner das Tore schießen leicht gemacht. All das steht aufgrund der Verletzung von Marcel Kindler aber im Hintergrund, dem wir von hier aus natürlich auch gute Besserung wünschen.

Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV):
Der Start ist uns natürlich richtig gut gelungen, das hat uns heute richtig gut in die Karten gespielt. Condor war, denke ich, von der ersten bis zur 90. Minute nicht in der Lage, dieses Spiel in den Griff zu bekommen. Was uns aber natürlich umhaut ist die Verletzung von Kindler. Er hat heute Geburtstag und die Jungs haben sich eine Menge vorgenommen. Unter dem Strich hoffen wir jetzt, dass es nichts all zu schlimmes ist und drücken die Daumen.


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