Die Tauben kamen gut in die mit Spannung erwartete erste Partie nach der Winterpause, setzten ihren Gegner früh unter Druck und versuchten schnell über die Außen zu spielen. Doch die erste Szene des Spieles war gleich eine unschöne, Daoud Raji trat bei einem Laufduell seinem Gegenspieler in die Hacken und knickte dabei anscheinend mit dem Fuß um. Nach nur neun Minuten musste der Krankenwagen gerufen werden, für den Außenverteidiger ging es nicht weiter. Gute Besserung! Auch die erste Chance des Spieles war auf Seiten der Gäste, Lamin Jawla passte zu Umut Yildiz, doch dessen Fernschuss senkte sich über die Latte (11.).
Der erste wirklich geglückte Spielzug der Hausherren endete direkt mit dem Führungstreffer. Einen langen Sahneball von Torsten Hartung erlief der agile Lion Mandelkau, zirkelte aus vollem Lauf eine perfekte Flanke auf den Schädel von Tom Bein – 1:0. Ein toll herausgespielter Treffer! Doch völlig unverständlicherweise stellte Paloma das Spielen danach ein und Dersimspor nahm das Heft in die Hand. Zunächst köpfte Prince Boateng Styhn einen Yildiz-Freistoß im Abseits stehend ins Tor (23.), dann vergab der Ex-Barmbeker Ahmed Osmanov, der an Frederick Lorenzen scheiterte (25.).
Den verdienten Ausgleich bereitete Yildiz dann erneut mustergültig per Freistoß von links vor, der Abschluss von Styhn per Hacke aus der Luft war aber besonders sehenswert (26.). Und weiter ging es mit den Gästen. Diesmal Osmanov – auch er mit der Hacke – auf den eingewechselten Prince Dzigbede, dessen Flanke findet Jose Balde, doch dessen Volleyschuss senst am langen Pfosten vorbei (28.). Die Gastgeber konnten erst kurz vor dem Seitenwechsel erstmals wieder eine gelungene Offensivaktion zeigen. Dominic Ulaga mit einem schrf getretenen Freistoß von rechts und Jannik Dreyer kam einen halben Schritt zu spät (42.).
Im zweiten Durchgang gab es dann ein ähnliches Bild wie im ersten. Paloma kam gut aus der Kabine, hatte die ersten Aktionen mit Zug zum Tor auf seiner Seite. Ulaga erneut mit einem Freistoß, Hartung wird bei seinem Kopfball im letzten Moment entscheidend gestört (50.), kurz darauf setzte sich Dreyer schön auf links durch, passte zu David Both, der direkt weiter zu Youcef Madadi, doch dessen Schuss auf die Mitte des Tores faustete Maximilian Hentrich sicher weg (55.).
Wie schon in der ersten Hälfte stellte die Elf von Steffen Harms das Fußballspielen danach fast vollständig ein und brachte den Gegner damit wieder zurück ins Spiel. Ecke von Serhat Cayir, Kopfball am zweiten Pfosten von Osmanov, jedoch knapp zu hoch (60.). Kurz darauf schickte erneut Cayir Christian Fuchs auf die Reise, doch dessen Schuss war zu genau platziert und traf den rechten Pfosten (63.). Da hatte die Elf von Sven Siebert zwei Hochkaräter liegen gelassen! Danach passierte lange Zeit nichts spannendes auf dem Platz.
Irgendwie wirkte es schon so, als hätten sich die Mannschaften mit dem Unentschieden abgefunden, als plötzlich Denny Schiemann auf rechts durchkam und in die Mitte zu Madadi legte. Der drehte sich um die eigene Achse und schoss aus kurzer Distanz Dzigbede an. Schiedsrichter Kevin Rosin zeigte sofort auf den Punkt, wilde Proteste auf Seiten der Gäste. Wohl zurecht, denn zum einen sah es eher nach Brust aus, zum anderen war der Arm angelegt und zeigte keine aktive Bewegung. Sei es drum, Schiemann übernahm wie schon gegen Schwarzenbek die Verantwortung für einen späten Elfmeter und verwandelte sicher flach im linken Eck (83.).
Dersimspor war geschockt und konnte keine Reaktion mehr zeigen, auch Paloma brachte außer Carlos Gomes als Absicherung für Madadi nichts mehr zustande und freute sich am Ende über einen sehr glücklichen Dreier. Eine Punkteteilung wäre heute sicherlich das gerechtere Ergebnis gewesen, die klareren Chancen hatten sogar die Gäste, die nach sechs Siegen in Serie vor der Winterpause einen Dämpfer im Aufstiegskampf erhielten.
Stimmen:
Alexander Koch (Co-Trainer Dersimspor): Was soll man zu diesem Spiel groß sagen. Es war eine lange Winterpause und wir wussten nicht so ganz, wo unsere Mannschaft jetzt steht. Das Spiel war recht ausgeglichen und in der ersten Halbzeit eher von Unruhe geprägt. Der Pausenstand ging denke ich in Ordnung. Leider haben wir uns dann aus der Ruhe bringen lassen und uns nicht mehr auf das Wesentliche konzentriert. Tja, und dann ist das Spiel so zu Ende gegangen wie es zu Ende gegangen ist. Als fairer Sportsmann sage ich natürlich Glückwunsch zum Sieg an Paloma.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Ich denke, dies war kein einfaches Spiel für beide Seiten. Auch wir mussten uns erst einmal finden. Wir sind ganz gut in die Partie gekommen und hatten einigermaßen Ordnung im Spiel. Das 1:0 haben wir gut aus dem Umschaltspiel erzielt, schön zu sehen, wenn Dinge aus der Vorbereitung auch im Spiel funktionieren. Danach haben wir uns leider auf ein wildes Spiel eingelassen, das wollten wir eigentlich vermeiden. Wir wussten um die Qualität des Gegners und diese kamen dann auch völlig verdient zum Ausgleich. Im zweiten Durchgang hatten wir uns vorgenommen, mehr Klarheit ins Spiel zu bringen und unsere vorhandene Qualität zu nutzen. Leider hat das noch nicht ganz so geklappt, wie in den Testspielen. Am Ende ist es sicherlich einen Funken glücklich, das wir das Spiel für uns entscheiden. Wenn man die Spielanteile sieht, wäre ein Unentschieden wohl gerechter gewesen.
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