12.03.2017 Kosova kann den Negativtrend stoppen von Olaf Both
vs.
Klub Kosova – TSV Buchholz 08 2:2 (1:1)
Klub Kosova: Dowideit – Hoff (84. Streib), Groenhagen, Bedrolli, Fernandes Silva – Sinani, F. Osmani, Galica, Ademi – Kepceoglu, Arboleda Sanchez (46. Smereka) TSV Buchholz 08: P. Wilke - Kettner, Metzler, Mallwitz, L. Wilke – Jonas, Fritz – Tocha (84. Amessan), Thees (58. Fornfeist), Fuß (58. Müller) - Gillich Tore: 1:0 Kepceoglu (28.), 1:1 Gillich (31.), 1:2 Metzler (64.), 2:2 Kepceoglu (66.) Schiedsrichter: Daniel Gawron (TuS Osdorf): Gute Partie. Hätte eventuell einige Zweikämpfe mehr abpfeifen können, insgesamt aber eine klare Linie erkennbar. Beste Spieler: Kepceoglu, Hoff – Gillich, Tocha Zuschauer: 120
„Das nimmt mich ganz schön mit. Das geht ja nicht spurlos an einem vorbei“, sagte Kosovas Co-Trainer Ahmet Kücükler vor dem Spiel zu seiner aktuellen Verfassung. Zu sehr schmerzten ihn die letzten Spiele und Ergebnisse. Der heutige Gegner schien vor dem Spiel motiviert bis in die Haarspitzen. Als der Schiedsrichter und die Hausherren sich in der Ecke des Kunstrasens zum Einlaufen bereitstellten, beendeten die Gäste erst ihr Aufwärmtraining und gesellten sich dazu. Die Anfangsphase des Spiels war jedoch geprägt von Nervosität und Unsicherheiten im Spielaufbau. Einen ersten Schlenzer zirkelte Leif Wilke nach neun Minuten in die Arme des neuen Schlussmannes beim KFK, Denis Dowideit. Alte Hasen werden sich vermutlich noch erinnern. Dowideit wurde 2002 als damals 21jähriger mit dem USC Paloma Pokalsieger und spielte im DFB-Pokal beim 0:5 gegen Kaiserslautern. Die Torschützen von damals: Miroslav Klose, Vratislav Lokvenc (je 2) und Mario Basler! Heute strahlte der reaktivierte Torsteher viel Ruhe aus und überzeugte mit spektakulären Abschlägen.
Nach einer knappen Viertelstunde stibitzte der bärenstarke Christopher Hoff einen Ball der Buchholzer und startete alleine auf Philipp Wilke zu, doch der 08er Keeper fischte die Kugel rechtzeitig weg. Insgesamt war die Partie sehr zerfahren und nur wenige Aktionen fanden den Weg in die beiden Sechzehner. Berat Ademi versuchte sich noch mit einem Schuss aus der Drehung, stellte P. Wilke aber nicht vor Probleme (25.). Besser machte es da der heute heute wohl beste Mann auf dem Platz, Mert Kepceoglu. „Hau einfach mal drauf, ist Rückenwind!“, schallte es von der Bank. Gesagt, getan. Ein Freistoß aus 25 Metern halblinks zog der 20jährige in den linken Winkel, Wilke berührte den Ball zwar noch, war aber machtlos. 1:0 (28.)! Kaum notiert und getickert setzte sich Cedric Fuß auf links mit einem schönen Solo durch, zog in den Strafraum und bediente mustergültig den völlig allein gelassenen Arne Gillich, der sich dieses Tor natürlich nicht nehmen ließ (31.). „Das war schon stark gemacht, wie Buchholz da mit fünf Mann hinter unsere Sechser läuft“, sagte Kücükler. „Wir hatten natürlich Glück, dass wir gleich nach dem Rückstand den Ausgleich erzielen konnten“, so Thorsten Schneider.
Jener Gillich hatte dann auch die dicke Chance zur Buchholzer Führung, nachdem er von Karol Tocha perfekt angespielt völlig blank vor Dowideit auftauchte, doch der Keeper blieb Sieger des Duells (37.). Das war es dann auch schon im ersten Durchgang. Im Zweiten blieb das Geschehene größtenteils schwere Kost für die 120 Zuschauer. Nach exakt 62 Minuten köpfte Nikolas Mallwitz eine Gillich-Ecke knapp rechts neben den Kasten. Danach entwickelte sich zumindest optisch noch einmal wieder etwas, das Fußball ähnelte. Nur zwei Minuten später dann die zu dem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung. Einen Gillich-Freistoß von rechts konnte die Kosova-Abwehr nicht richtig aus der Gefahrenzone klären und Andreas Metzler stand zentral vor dem Tor genau richtig, um abzustauben. Wiederum kaum notiert und getickert – rumms, 2:2. War war passiert? Hoff ging einem Ball im Aufbauspiel der Gäste nach, setzte sich beim Pressschlag durch, schob quer auf Kepceoglu und der vollstreckte eiskalt (66.). „Nach dem 2:1 müssen wir das hier eigentlich über die Runden bringen und kassieren dann sofort wieder den Ausgleich“, meinte Schneider hinterher.
Der TSV wollte jetzt die Führung zurück erobern. Tochas Versuch aus 16 Metern ging ans Außennetz (70.). André Müller, der nach seiner Einwechslung sehr viel Schwung auf der rechten Seite brachte, flankte haargenau auf den Schädel von Gillich, doch der wollte den Ball zu genau köpfen und verzog knapp links (73.). „Er ist halt kein Kopfballspieler“, meinte Manager Simon Beecken neben der Bank. Kosova versuchte es die letzten Minuten mit schnellen Kontern und langen Abschlägen von Dowideit, konnte jedoch den finalen Pass meist nicht an den eigenen Mann bringen. Entlastung brachte aber auch ein Freistoß von rechts von Kepceoglu, doch Visar Galica, der völlig frei an den Ball kam, war überrascht, dass keines der acht Abwehrbeine vor ihm an den Ball kam (77.). Im direkten Gegenzug erneut Müller mit einem Versuch aus spitzem Winkel links daneben (77.). Auch die letzte Chance des Spiels hatte Müller (90.), doch Dowidat konnte seinen Fuß ausfahren und sorgte damit für den ersten Punktgewinn nach sechs Niederlagen in Serie. Dementsprechend groß war die Freude bei den Gastgebern am Ende über einen sicherlich etwas glücklichen aber nicht unverdienten Punkt.
Stimmen:
Thorsten Schneider (Trainer TSV Buchholz 08) Wir haben hier über 90 Minuten keinen richtigen Rhythmus gefunden, viele viele Fehlpässe gespielt und überhaupt keine Sicherheit im Spiel gehabt. Insgesamt sind wir immer noch auf der Suche nach unserem Rhythmus nach der Winterpause, der Sieg gegen HR war ja auch schon glücklich. Es gilt jetzt, kontinuierlich weiter zu arbeiten und uns wieder zu finden.
Arton Mazrekaj (Trainer Klub Kosova) Das war heute leider kein gutes Oberligaspiel. Buchholz hatte heute mehr Spielanteile und auch mehr torgefährliche Situationen aber irgendwie konnten sie es heute auch nicht zu Ende spielen. Meine Jungs muss ich aber trotzdem loben. Die Leidenschaft war da und die Tore haben sie gut gemacht. Mert mit seinen zwei Toren natürlich überragend heute. Man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt. Wenn wir am Ende einen der Konter besser ausspielen, wäre sogar mehr als ein Punkt drin gewesen, die Räume waren da. Immerhin konnten wir den Negativlauf stoppen und vielleicht entwickelt sich ja jetzt eine Eigendynamik. Osdorf hat das ja super vorgemacht mit ihrer Serie.
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