Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – Wedeler TSV 1:5 (0:1)
Niendorfer TSV: Kindler – Rohweder, Huneke, Krüger, Ehrenberg (39. Schröder) – Kocadal, Karow – Segedi, Hartwig, Kukuk (74. Darwin Streubier) – Meyer (66. Trenel) Wedeler TSV: Steen – Najjar (52. Gomoll), Jorma Eggers, Eibl, Hayran – Steinecke – Richter (84. Yayla), Jan Eggers, Pinarlik (48. Celic) – Agyemang, Hinze Tore: 0:1 Eibl (23.), 1:1 Schröder (54.), 1:2 Agyemang (61.), 1:3 Hinze (72.), 1:4/1:5 Agyemang (86./90.) Rote Karte: Karow, NTSV (24., Tätlichkeit) Gelb-Rot: Hartwig, NTSV (79., Foul/Meckern) Schiedsrichter: Paul Dühring (SC Schwarzenbek): Hatte stets den Überblick. Die beiden Hinausstellungen waren vollkommen berechtigt. Beste Spieler: Kindler – Hayran, Jan Eggers, Agyemang Zuschauer: 87
Für den Coach des Wedeler TSV, Jörn Großkopf, war es heute eine Reise in die Vergangenheit. Denn hier beim Niendorfer TSV beendete er im Juni 2005 nicht nur seine aktive Karriere als Spieler (unter anderem schoss „Krümel“ in der Verbandsliga-Saison 2004/05 dabei auch ein Tor gegen seinen heutigen Klub: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=929), sondern startete am 1. Juli 2006 am Sachsenweg auch seine Trainer-Laufbahn! Allerdings damals zunächst nicht besonders erfolgreich: Nach einem 1:3 gegen Paloma (und nur 25 Punkten aus 25 Spielen) musste Großkopf auf den Tag genau vor 10 Jahren am 26. März 2007 auf einem Abstiegsplatz stehend seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Andreas Laas sicherte dann mit 16 Punkten aus neun Partien denkbar knapp den Klassenerhalt für die Niendorfer – mit einem 3:0 am letzten Spieltag gegen Wedel ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=2564).
Doch heute war „Payback“-Tag für Großkopf. Zwar hatte Niendorfs Manager Marcus Scholz ihn im Vorwort der Stadionzeitung willkommen geheißen, jedoch prophezeit: „Geschenke darf er nicht erwarten“ – aber da hatte „Scholle“ die Rechnung ohne seine Spieler gemacht. Denn die verteilten reichlich Gastgeschenke. Erst sah die Abwehr der Gastgeber bei einer Ecke von Sonay Hayran ganz alt aus und ließ Eibl fast unbedrängt ins Tor köpfen (23.) und direkt danach trat Marvin Karow (vor den Augen des Schiedsrichters!) Eric Agyemang absichtlich in die Beine. Klare Sache: Rote Karte und fast 70 Minuten Unterzahl. Ali Farhadi war entsprechend angefressen (siehe „Stimmen“ am Ende des Berichtes): „Er war vorher schon schlecht und wollte nicht hören. Ich wollte ihn gerade auswechseln…“.
Doch die Überzahl tat den Gästen zunächst gar nicht gut. Zu umständlich und unkonzentriert wurden die Angriffe gefahren. „Das war sehr leichtfertig von uns“, so Manager Frank Ockens (Spitzname: „Klaus“). Niendorf stellte ab der 39. Minute um auf Dreierkette und erledigte seine Defensivaufgaben in dieser Phase sehr ordentlich. Begünstigt durch die leichte Wedeler „Überheblichkeit“ gelang sogar der Ausgleich: Nico Kukuk zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, Keeper Stefan Steen kam nicht nur viel zu optimistisch, sondern auch viel zu spät und halbherzig aus seinem Kasten und so hatte Martin Schröder keine Mühe einzuköpfen (54.). Und wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn kurz darauf Luka Segedi nicht etwas überhastet über das Tor gezielt hätte (59.).
Diesen Weckruf schienen die „Grünen“ gebraucht zu haben. Nun war wieder Zug im Spiel der Gäste – und die bereits angesprochenen Geschenke taten ihr Übriges. Ausgerechnet Kapitän Kocadal verstolperte im Spielaufbau den Ball, Mark Hinze bediente Agyemang und der vollstreckte aus 12 Metern ganz trocken zum 1:2 (61.). Neben Roten Karten und Abspielfehlern wäre fast auch noch ein Eigentor hinzugekommen, als Fynn Huneke eine Hereingabe von Gerrit Gomoll mit ordentlich Schmackes an die eigene Latte köpfte (67.).
Die Vorentscheidung besorgte Hinze, der am zweiten Pfosten lauernd keine Mühe hatte, das Leder (nach Vorarbeit von Davor Celic) über die Linie zu drücken (72.). Nun brachen bei den Hausherren alle Dämme. Magnus „Maggi“ Hartwig – vor 14 Tagen noch der Held ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6025) – meckerte irgendwas wie „so blind“ Richtung Schiedsrichter und bekam folgerichtig Gelb-Rot (79.). In doppelter Unterzahl wurde Niendorf nun regelrecht auseinandergespielt und hätte sich am Ende auch über ein 1:7 oder 1:8 nicht beklagen können.
Goalgetter Eric Agyemang jedenfalls nutzte die Gunst der (Viertel-)Stunde und schlug noch zweimal zu: Marlo Steinecke erkämpfte sich an der Außenlinie einen zu ungenauen Abstoß von Kindler, passte quer ins Zentrum und „EA“ stand da, wo ein Torjäger stehen muss (86.). Den Schlusspunkt setzten Jan Eggers und Mark Hinze mit einer schönen Kombination, die wieder bei Agyemang und letztlich satt in den Maschen landete (90.). Was für ein Tag für den WTSV, die mit 35 Punkten nun ganz entspannt dem Saisonende entgegenblicken können, während Ali Farhadi ein paar Sorgenfalten mehr auf der Stirn hat.
Stimmen:
Jörn Großkopf (Trainer Wedeler TSV): In der ersten Halbzeit haben wir in Überzahl nicht gut gespielt. Niendorf hat uns das Leben mit ihrer komischen Spielweise – viele hohe, lange Bälle - aber auch sehr schwer gemacht. Da haben wir ein paar Mal nicht gut ausgesehen. Insgesamt geht das Ergebnis aber in Ordnung. Wir sind physisch im Moment richtig gut dabei. Besonders gefreut habe ich mich für Eric Agyemang. Die anderen zehn Spieler haben die Aufgabe, ihm zu helfen und ihn in Szene zu setzen. Das hat heute toll geklappt.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Uns passieren einfach immer wieder zu viele individuelle Fehler. Gegen zwei dumme Rote Karten kannst Du nicht gegen anspielen. Dazu kamen heute dann auch noch Patzer unser alten Haudegen Kocadal (vorm 1:2) und Kindler (vorm 1:4). Marvin Karow trägt große Schuld an dieser Niederlage, ebenso Magnus Hartwig. Beide werden das auch zu spüren kriegen. Und wenn sie die Strafe und Kritik nicht annehmen wollen, dann sollen sie den Verein wechseln. Ich habe da keine Lust mehr drauf. Man kann mal einen schlechten Tag haben, aber solche Undiszipliniertheiten regen mich auf. Einige Spieler haben leider echt kein Gehirn. Die hören nicht zu und begreifen es nicht. Einfach hirnlos. Wedel hat das aber auch richtig stark gespielt und hätte sogar noch wesentlich höher gewinnen können. Nun müssen wir die Woche über hart arbeiten, um nächste Woche in Buchholz zu bestehen. Auswärts sind wir bislang nur eine Knackwurstmannschaft.
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1946): 22 Spiele: 8 Siege, 8 Remis, 6 Niederlagen, 42:35 Tore
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