23.04.2017 Landesliga Hansa: Paloma feiert erneut einen Kantersieg von Andreas Killat
von Jan Knötzsch
vs.
USC Paloma – Meiendorfer SV 5:1 (3:0)
USC Paloma: Voß – Istrefi, Hartung, Krause, Dreyer – Schiemann (62. Evers), Nendza, Marx, Mandelkau (75. Hilbig) – Bein (71. Both), Ulaga Meiendorfer SV: Rehnert – Rosseburg, Kaynar, Hoffmann, Peixoto Goncalves – Hercog, Kayahan – Celik (46. Saß), Sara (46. Beyer), Alekseev (62. Asante) – Blum Tore: 1:0 Krause (26.), 2:0 Hartung (29.), 3:0 Ulaga (34.), 3:1 Hercog (57.), 4:1 Evers (69.), 5:1 Both (77.) Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe): Hatte mit der Leitung des Spiels keine Probleme, behielt in allen Situationen die Ruhe und nötige Übersicht. Pfiff zwar ein vermeintliches Foul von Schiemann im MSV-Strafraum, das keines war, dafür allerdings lag er richtig, als er bei Evers Treffer aus der 69. Minute direkt auf Tor entschied (siehe Spielbericht) Beste Spieler: Ulaga, Dreyer, Mandelkau, Krause – Keiner Zuschauer: 80
Fatih Ergün und Baris Saglam hatten viel zu besprechen. Dafür, dass es von der Bank des Meiendorfer SV in den ersten 45 Minuten des Spiels an der Brucknerstraße relativ ruhig gewesen war, steckte das Trainer-Duo des Clubs von der B75 zur Pause auf dem Weg in die Kabine die Köpfe umso mehr zusammen und beratschlagte sich.
Zu viel war bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Florian Pötter auf Seiten der Gäste schief gelaufen. Das schrie förmlich nach Konsequenzen – und die zogen Ergün und Saglam dann auch. Gleich zwei Mal wechselten die MSV-Übungsleiter zur Pause das Personal. Michael Sara und Osman Celik, die bis dahin in der Offensive blass geblieben waren, blieben in der Kabine. An ihrer Stelle durften Edmund Saß und Seth Beyer ran. Allein: Es wurde nicht besser.
Doch beginnen wir der Reihe nach: Die erste Viertelstunde des Kräftemessens vor den 80 Zuschauern plätscherte ohne nennenswerte Höhepunkte dahin. Erst in der 17. Minute gab es die erste Szene, die Gefahr ausstrahlte: Denny Schiemann flankte von rechts vors MSV-Tor, wo Tom Bein jedoch zu hoch zielte. Auch Meiendorf schien nun erwacht, allerdings nur kurzzeitig: Andrej Blum schoss das runde Leder freistehend am langen Pfosten vorbei (23.).
Anschließend spielten nur noch die „Tauben“. Und wie: Zunächst stand Meiendorf-Schlussmann Thorben Rehnert bei der Doppelchance von Dominic Ulaga und Bein (25.) noch im Weg und klärte gegen Letzteren zur Ecke. Die zirkelte Schiemann von links genau auf den Kopf von Max Krause – 1:0. Danach ging es munter weiter: Diesmal trat Schiemann einen Freistoß in den Sechzehner, wo Bastian Nendza am rechten Pfosten per Kopf auf Torsten Hartung verlängerte, der das Spielgerät zum 2:0 über die Linie brachte (29.). Es vergingen nur weitere fünf Minuten, dann musste Keeper Rehnert den Ball erneut aus dem Netz holen: Lion Mandelkau legte 17 Meter vorm Tor quer auf Ulaga, der den Ball sehenswert oben links in den Winkel platzierte – 3:0.
Durchgang zwei sah dann zehn Minuten lang wieder keine Chancen, ehe der eingewechselte Saß für die Gäste nach einer Vorlage von Hamza Kayahan am rechten Pfosten vorbei zielte (55.). Meiendorf hatte nun offenbar Blut geleckt und kam durch Marcin Hercog, der Voß im zweiten Versuch bezwang, zum 1:3-Anschlusstreffer (57.). Mehr aber sollte für den MSV nicht herausspringen.
Denn fortan nahm Paloma wieder das Heft des Handelns in die Hand. Erster Ertrag: Ulagas vergebene Chance nach 68 Minuten. Eine Zeigerumdrehung später brachte jener Ulaga dann den Ball von der Torauslinie scharf nach innen vor den MSV-Kasten, der frisch in die Begegnung gekommene Matteo Evers zog ab, MSV-Goalie Rehnert tauchte ab und hatte den Ball in den Händen. Allerdings erst hinter der Linie, wie die USC-Offensive direkt anzeigte. Auch Schiri Pötter hatte es so gesehen – das 4:1 für die Platzherren.
Selbige sollten noch einmal nachlegen. 13 Minuten vor dem Ende, um ganz genau zu sein. Und unter allerfreundlichster Mithilfe der Meiendorfer: Ercan Kaynar vertändelte auf der rechten MSV-Ausßenbahn in Strafraumnähe das Leder gegen Jannik Dreyer, ließ sich anschließend von diesem düpieren, sodass Dreyer feie Bahn hatte, um den Ball flach vor das Tor zu flanken. Dort stand der kurz zuvor eingewechselte David Both und schob aus kurzer Distanz zum 5:1 für seine Farben ein (77.). Evers vergab vier Minuten vor dem Ende noch die Chance, das halbe Dutzend vollzumachen, als er nach einem Pass von Both an Rehnert scheiterte. Sei's drum: Gästecoach Fatih Ergün war zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als bedient und hatte – ganz anders als noch im Dialog zur Pause mit seinem Trainerkollegen Saglam – auf der Pressekonferenz nach der Partie nicht mehr ganz so viel zu sagen...
Stimmen:
Fatih Ergün (Trainer Meiendorfer SV): Glückwunsch an Paloma. Das war ein völlig verdienter Sieg. Sie haben heute das abgerufen, was ich mir von meiner Mannschaft gewünscht hätte. Das war ein sehr, sehr ansehnliches Spiel von Palomas Seite.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Danke für die Glückwünsche. Ich denke, dass wir vor allem mit der ersten Halbzeit zufrieden sein können. Die Jungs haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Wir wollten aggressiv spielen, immer wieder vorne den Ballgewinn erzielen. Wir haben auch das kompakte Spiel nicht verlassen, haben viele Zweikämpfe gewonnen und konnten so ins Umschaltspiel kommen. Was ich sehr schön fand: In den letzten beiden Spielen ging bei uns der erste Ball rein und es lief. Heute war das nicht so, aber wir haben es dann weiter erzwungen. In der zweiten Halbzeit sind wir hier und da etwas fahrlässig gewesen. Zum Glück ist uns dann das vierte Tor geglückt und das Spiel war gegessen. Es gibt nicht viel zu meckern.
Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 34 Spiele, 12 Siege, 9 Remis, 13 Niederlagen, 44:57 Tore
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