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13.08.2017
Landesliga Hammonia: Paloma stürmt an die Spitze von Andreas Killat


präsentiert:


vs.


USC Paloma – Blau-Weiß 96 Schenefeld 9:0 (4:0)

USC Paloma: Voß – Hilbig, Krause, Hartung, Wallner – Schiemann (69. Azadeh), Iwosa – Ebongo (67. Mandelkau), Marx, Ulaga (78. Both) – Bein
BW 96 Schenefeld: Hohenegger – Sagemann, Klages, Hagemann (55. Eggerstedt), Hopp – Wegner (67. Heidmann), Bock (46. Hamelau) – Simon, Doempke, Kunze – Arth
Tore: 1:0 Bein (2.), 2:0 Schiemann (18.), 3:0 Klages (ET, 25.), 4:0 Ulaga (39.), 5:0 Bein (54.), 6:0 Ulaga (61.), 7:0 Krause (62.), 8:0 Bein (77.), 9:0 Mandelkau (85.)
Schiedsrichter: Janik Möller (SV Lieth): Starker Auftritt in einer äußerst fairen und ruhigen Partie.
Beste Spieler: Bein, Ulaga, Iwosa, Marx – Arth
Zuschauer: 96 (alles Blau-Weiße…)

Vor dem Anpfiff bildeten die Gäste den üblichen Mannschaftskreis und Trainer Mathias Timm feuerte sein Team an: „Wir bleiben in der ersten Halbzeit ohne Gegentor und holen uns heute einen scheiß Punkt“. Doch das war nur ein Wunschtraum für die Schenefelder, die auch nach der heutigen Begegnung auf ihren ersten Punkt oder gar das erste Tor (jetzt 0:18!) warten müssen.

Schon nach 100 Sekunden legte Dominic Ulaga mit der Hacke für Tom Bein auf, der aus kurzer Distanz zum 1:0 traf (2.). Soviel zum Thema kein Gegentor in der ersten Halbzeit… Doch zum Erstaunen der Zuschauer (laut Stadionsprecher 96 Zahlende – passend zum heutigen Gegner) drehten plötzlich die Gäste auf! Der wieselflinke Fabian Arth vergab dabei binnen vier Minuten drei dicke Chancen. Da hätte es ohne weiteres 1:2 oder gar 1:3 heißen können. Doch erst zimmerte der 21jährige ans Außennetz (10.), dann verpasste er um wenige Zentimeter eine scharfe Hereingabe von Johannes Kunze (12.) und schließlich rauschte sein Schuss aus spitzem Winkel auf der Torlinie entlang (14.). Da sah die USC-Defensive (insbesondere Lennard Wallner) nicht gerade gut aus.

Doch diese gute Anfangsviertelstunde war auch die einzige Phase, wo die Gäste konkurrenzfähig waren. Den Rest der Partie, das muss man so deutlich sagen, hatte das Team maximal unteres Bezirksliganiveau. Vor allem in der Abwehr agierte Blau-Weiß viel zu sorglos, ließ die Hausherren munter im Strafraum kombinieren. „Das haben wir gut gemacht“, lobte Steffen Harms seine Mannschaft und ergänzte: „Wir haben das Spiel immer wieder schon aufgefächert“, womit das Öffnen der Räume über die Außen gemeint war.

So fielen die Tore wie die reifen Früchte: Bein mit schöner Vorarbeit auf Denny Schiemann zum 2:0 (18.), Lennart Klages (kräftig bedrängt von Bein) mit einem Eigentor (25.) und Ulaga mit einem Traumtor aus 20 Metern in den Winkel (39.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Feine Kombination über Wallner und Neuzugang Ebongo auf Bein, der aus neun Metern zum 5:0 einnetzt (54.).

Apropos Neuzugang: Die Verpflichtung von Francisco Javier „Kiko“ Bacabo Ebongo aus Spanien hat einen äußerst kuriosen Hintergrund. „Der ist uns sozusagen im Stadtpark zugelaufen“, schmunzelte Sportchef Frank Hüllmann. „Unser Spieler Youcef Madadi hat auf einem Bolzplatz mit ein paar Freunden vier gegen vier gespielt, aber es fehlte ein Spieler. Da ist „Kiko“, der zufällig vor Ort war, eingesprungen – und so ist er zu uns gekommen. Er hat in der Vorbereitung erstmal sechs Wochen in unserer Zweiten gespielt, hat da alles weggebombt und jetzt haben wir ihn hochgezogen“. Problematisch ist aktuell noch die Verständigung, denn der junge Mann spricht weder Deutsch, noch Englisch (nur Spanisch). „Aber dank Carlos Gomes als Dolmetscher klappt das ganz gut“, so Coach Steffen Harms, der insbesondere die „technisch perfekte Ausbildung aus Spanien“ bei Ebongo lobt.

Symptomatisch für das naive (bzw. unerfahrene) Verhalten des jungen Gäste-Teams: Selbst beim Stand von 0:5 ließ man sich noch auskontern! Und so tauchten Bein und Ulaga plötzlich in 2:1-Überzahl vor dem bedauernswerten Keeper Jonathan Hohenegger auf. Bein legte uneigennützig quer rüber zu Ulaga, der aus 15 Metern ins leere Tor zum 6:0 traf (61.). Anpfiff, Ballverlust Blau-Weiß, Ecke Schiemann, Kopfball Max Krause: 7:0 nur 20 Sekunden später (62.). Das Debakel war längst perfekt - und hätte Hohenegger nicht noch zwei, drei Dinger entschärft (wie z.B. den Kopfball von Lion Mandelkau, 72.), wäre es locker zweistellig geworden. So wurden es am Ende „nur“ neun Stück. Tom Bein mit seinem dritten Treffer (nach schöner Kopfballstafette) und Mandelkau aus 18 Metern satt in den Giebel zum Endstand (85.).

Damit hat der USC einen traumhaften Saisonstart mit drei Siegen (17:1 Tore) hingelegt und mischt wie erhofft sofort ganz Oben in der Tabelle mit (Spitzenreiter!). Allerdings hatten die „Tauben“ auch ein sehr dankbares Auftaktprogramm gegen eher schwache Gegner, die allesamt gegen den Abstieg spielen werden (HTB, TBS, BW96). Die Bewährungsproben mit echten Härtetests folgen erst in den nächsten Wochen, wenn die Gegnerschaft bis Ende September u.a. Harksheide, Eidelstedt, Sternschanze, HEBC und Tornesch heißt. „Danach können wir eine erste ernsthafte Bestandsaufnahme machen“, so der Sportliche Leiter Frank Hüllmann. Denn das Ziel an der Brucknerstraße ist klar: Zurück ins Oberhaus!

Damit das gelingt, hat man auch die letzte Saison nochmal aufgearbeitet. Tauben-Trainer Steffen Harms: „Wir haben viel über die unnötigen Punktverluste letzte Saison gegen schwächere Teams gesprochen. Ich sehe uns da jetzt in einer guten Entwicklung. Wenn meine Mannschaft so wie heute konsequent spielt, werden wir noch viel Spaß haben“.


Stimmen:

Mathias Timm (Trainer BW 96 Schenefeld):
Es ist vom letzten Jahr nicht ein einziger Spieler übrig geblieben, so dass wir aus der Kreisliga-Mannschaft und der A-Jugend ein neues Team formen mussten. Das dauert natürlich und geht nicht von heute auf morgen. Aber wir wachsen nach und nach in die Liga hinein und lassen uns überraschen, für was es am Ende reicht. Leider ist uns in der Anfangsphase kein Tor geglückt. Da MUSS man einfach einen von machen, dann kommt auch mehr Ruhe ins Spiel. Aber wir arbeiten daran und sind auf dem richtigen Weg. Wir sehen das auch nicht so verbissen, auch wenn das Ergebnis unter dem Strich natürlich sehr hoch ist. Es war schon ein Klassenunterschied zu erkennen.

Steffen Harms (Trainer USC Paloma):
Die ersten Minuten waren wir etwas verträumt. Da hat das Umschaltspiel in der Defensive nicht funktioniert. Da hatte Schenefeld einige gute Möglichkeiten. Zum Glück wurden wir da nicht bestraft. Aber ansonsten hatten wir das Spiel jederzeit unter Kontrolle und haben die Dinge gut umgesetzt. Wir kamen zu sehr vielen Torchancen und haben davon glücklicherweise auch neun Stück genutzt. Da kann ich nicht viel meckern, wir haben die Partie gut runtergespielt. Ich freue mich vor allem, dass wir zu Null gespielt haben. Jetzt freuen wir uns auf die Spitzenpartie am Freitag in Harksheide.


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