27.08.2017 Landesliga Hammonia: Paloma mit Power - Ein halbes Dutzend Treffer von Jan Knötzsch
präsentiert:
vs.
USC Paloma – SV Eidelstedt 6:1 (4:1)
USC Paloma: Voß – Hilbig (59. Mandelkau), Krause, Hartung, Marx – Madadi (59. Madadi), Iwosa – Both, Schiemann (73. Azadeh), Ebongo – Bein SV Eidelstedt: Newiger – Urdin, Kreuzer (59. Fernandes), Peitz (46. H. Eren), Crentsil – Simsek (46. E. Adjouman), Gashi, M. Eren, Almeida Ferreira – Pein, Yildirim Tore: 0:1 Crentsil (8.), 1:1 Schiemann (16., FE), 2:1 Hilbig (20.), 3:1 Marx (23.), 4:1 Madadi (28.), 5:1 Bein (67.), 6:1 Mandelkau (83., FE) Schiedsrichter: Daniel Gawron (TuS Osdorf): Entpuppte sich als souveräner Leiter einer zugegeben aber auch einfach zu pfeifenden Partie. Produzierte keine Fehler, fiel nicht groß auf – alles richtig gemacht. Beste Spieler: Ebongo, Madadi, Marx, Hilbig – keiner Zuschauer: 128
Die Hereingabe wurde läng und länger – und plötzlich staunte Sebastian Voß nicht schlecht. Irgendwo im linken Drittel des Strafraums stieg auf einmal nach der Flanke von Eidelstedts Ferhat Yildirim dessen Teamkollege Brandel Crentsil hoch, köpfte aufs Tor und die Kugel flog an Palomas Keeper vorbei ins Netz. Acht Minuten waren da an der Brucknerstraße gespielt und auf einmal führten nicht die favorisierten Hausherren, sondern der Gast. Paloma indes benötigte etwas Anlauf, um wirklich in der Partie anzukommen.
Das aber taten die Mannen von Coach Steffen Harms dann umso nachdrücklicher: Hatte Youcef Madadi nach 13 Minuten mit seinem Schuss aus rund 20 Metern noch das Ziel verfehlt (13.), so war es drei Minuten später Denny Schiemann, der sich anschickte, im Strafraum zum Ausgleich zu vollenden. Doch Palomas Nummer sieben wurde unsanft gestoppt: Tobias Peitz holte ihn von den Beinen. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Gawron ließ nicht lange auf sich warten. Der seiner Chance beraubte Schiemann griff sich den Ball und holte das, wobei er soeben gestört worden war, vom Punkt nach: Er verwandelte zum Ausgleich (16.).
Ein Treffer, der für die Gäste aus Eidelstedt der Auftakt für einen letztlich gebrauchten Tag darstellen sollte. Denn ab jetzt spielte eigentlich nur noch Paloma. Vier Minuten nach dem 1:1 „schnippelte“ Julian Hilbig den Ball von der rechten Außenbahn links in den Giebel – 2:1 für die „Tauben“. Und die waren weiter torhungrig: Tom Bein setzte sich rechts im Strafraum durch, flankte auf den zweiten Pfosten, wo sich Maxym Marx ganz ganz lang machte und zum 3:1 einköpfte (23.). Anschließend vergingen nur weitere fünf Minuten auf der Uhr – und schon war Paloma wieder erfolgreich: Nach einem Angriff der Harms-Schützlinge konnte Eidelstedts Torhüter Simon Newiger, der anstelle von Patrick Meins zwischen den Pfosten stand, nur abklatschen. Madadi sagte danke und nutzte den Abpraller zum 4:1 (28.). Noch vor dem Pausenpfiff hätte eigentlich Treffer Nummer fünf folgen müssen, doch nachdem Newiger einen Hilbig-Schuss nicht festhalten konnte, verpasste Schiemann am Boden liegend und forderte einen Elfmeter, statt weiterzuspielen. Den aber gab's diesmal nicht.
Durchgang Nummer zwei begann wie der erste: mit einer Szene, in der Eidelstedt vorm Tor der Palomaten auftauchte, Anders als noch bei Crentsils Führungstreffer aber war Voß diesmal auf der Hut und konnte Mehmet Erens Freistoß unschädlich machen (49.). Für den USC „verdaddelten“ dann David Both und Madadi gemeinschaftlich (54.), eine Minute später blieb auf der gegenüberliegenden Seite Voß erneut Sieger gegen Mehmet Eren. Wie man's besser macht, zeigte der USC – allerdings erst mit Anlauf. Denn: Zunächst traf Lion Mandelkau mit einem Freistoß erst einmal das Lattenkreuz (67.), ehe noch in der gleichen Minute Bein einen Fehler von Mehmet Eren nutzte und das 5:1 für die „Brucknerstraßen-Boys“ nachlegte.
Eidelstedt aber sollte beim „Frühstücks-Fußball“ in Barmbek noch ein weiterer Bissen im Halse steckenbleiben. Acht Minuten vor dem Ende war es Both, der aufs Tor zusteuerte. Schlussmann Newiger war mehr oder minder schon geschlagen, als Mehmet Eren Both ins Bein grätschte und der Stürmer im Strafraum zu Boden ging. Die logische Konsequenz: Elfmeter! Eren kam immerhin ohne persönliche Strafe in Form einer Karte von Schiri Gawron davon, doch die Strafe für sein Team folgte auf dem Fuße: Mandelkau legte sich den Ball zurecht und verwandelte den „Penalty“ zum 6:1. Das halbe Dutzend an Paloma-Treffern war voll – und für Eidelstedt blieb es bei einem einzigen weil Mandelkau auf der Gegenseite eine Minute vorm Ende einen Heber von Ashwin Fernandes vor der Linie klären konnte.
Stimmen:
Raimund Hiebel (Manager SV Eidelstedt): Glückwunsch an Paloma, das war eine starke Leistung. Unsere dagegen hätte besser sein können. Nach hinten haben wir gerade in der ersten Halbzeit schlecht verteidigt. Daher bin ich natürlich sehr unzufrieden mit dem Endergebnis. Mit der Leistung, die wir in der zweiten Hälfte gezeigt haben, bin ich eigentlich zufrieden, wir standen hinten durch die Wechsel, die wir in der Pause vorgenommen haben, besser. Ich will von unserer jungen Mannschaft auch nicht zu viel verlangen. Wir haben vor der Saison 13 Abgänge gehabt und zwölf Neue dazubekommen – darunter acht A-Jugendspieler. Wir arbeiten daran, uns zu entwickeln. Heute sind wir natürlich auf einen sehr guten Gegner gestoßen, der für mich auch der Favorit in der Hammonia ist.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Danke für die Glückwünsche. So richtig voll zufrieden sind wir nur mit dem Ergebnis. Der Führungstreffer von Eidelstedt war schön herausgespielt, da kann man nichts gegen sagen. Ich finde es gut, dass wir nach dem 0:1 ruhig, zielstrebig und mutig nach vorne gespielt haben. Da haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Zurecht haben wir das Spiel bis zur Halbzeit gedreht, Was mich ärgert ist, dass wir es in der zweiten Halbzeit nicht hingekriegt haben, im Tempo zu bleiben.
Historie: Der SV Eidelstedt ist erst vor 14 Jahren (am 01.07.2003) durch die Fusion des Eidelstedter SV (Kreisliga) und dem ETSV Altona (Landesliga) entstanden. Direkt im ersten Jahr wurde man Meister der Landesliga Hammonia (2004) und stieg in Hamburgs höchste Amateurliga auf. Dort erreichte man 2004/05 (u.a. mit Toni Ude und Benjamin Eta im Kader) einen guten 13. Platz (von 18 Teams) – musste aber dennoch in den sauren Abstiegsapfel beißen, weil aus der Oberliga Nord gleich drei Teams abstiegen (BU, Cordi, Vicky).
SVE-Aufstiegs-Trainer Peter Cohrs sorgte damals übrigens für einen handfesten Skandal, als er am 13. Mai 2005 im vorentscheidenden Spiel gegen Germania Schnelsen (1:2) nach dem Abpfiff in einen wüsten Tumult auf dem Platz verwickelt war ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=1371). Im HAFO-Forum stellte Cohrs seine Sicht der Dinge da ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=462.msg4321#msg4321), wurde aber später vom Sportgericht zu einer hohen Geldstrafe verurteilt und leitete nach dem Vorfall kein Spiel seiner Elf mehr (die letzten Spiele fanden unter der Regie von Co-Trainer Eddi Marcus statt).
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 2003): 3 Spiele, 2 Siege, 0 Remis, 1 Niederlage, 9:6 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.