07.10.2017 Neuer Rekord im Regen: „Dasse“ dankt Dittrich von Jan Knötzsch
vs.
TuS Dassendorf – FC Türkiye 3:1 (1:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Karikari, Carolus – Thomas, Dettmann, Aust, Dittrich (80. Kurczynski) – Nägele, Möller – von Walsleben-Schied (62. Müller) FC Türkiye: Braun – Pettersson, Mustafov, Taflan, D. Barlak – M. Barlak (23. Gencel), Kepceoglu – Beckmann, de la Cuesta, Löw – Tüter (73. Shtarbev) Tore: 1:0 Dittrich (44.), 2:0 Dittrich (50.), 2:1 de la Cuesta (51., HE), 3:1 Müller (89.) Schiedsrichter: Marco Kulawiak (SC Teutonia 10): Im Großen und Ganzen kein schlechter Spielleiter, auch wenn die Zuschauer das an mancher Stelle anders sahen. Einzige Verfehlung: Bei der Situation, die nach 51 Minuten zum Handelfmeter führte, wurde Aust zwar aus wenigen Metern angeköpft, ein absichtliches Handspiel des TuS-Kapitäns war es aber nun wirklich nicht. Ebensowenig lag eine Vergrößerung der Körperfläche vor. Ergo: eine Fehlentscheidung. Beste Spieler: Dittrich, Carolus – Braun Zuschauer: 112
Als der Sieg schon längst in trockenen Tüchern war, gab es erst einmal etwas anderes, was trockenen musste: die Tinte unter dem Vertrag von Maximilian Dittrich, den der 21-Jährige, der vor der Saison aus der Reserve von Arminia Bielefeld an den Wendelweg wechselte, vorzeitig bis 2021 verlängerte. Dassendorfs Liga-Manager Alexander Knull jedenfalls präsentierte im Nachgang des Spiels gegen Türkiye erst einmal stolz ein Foto, dass den „Mann des Tages“ mit Jan Schönteich und dem unterzeichneten neuen Arbeitspapier zeigte. Ein zufriedenes Grinsen beim „Dasse“-Sportchef inklusive. Sie wissen eben am Wendelweg, was sie an „Maxi“ haben. Logisch, dass man so einen gerne lange an sich bindet. Denn auch heute stellte der „Maximiser“ seine Klasse wieder einmal unter Beweis. Zwei Tore steuerte Dittrich zum 3:1-Erfolg gegen die Gäste aus Wilhelmsburg bei und war damit derjeinige, der maßgeblich den Weg zur guten Stimmung für den Einstandsabend der Neuen, den die „Wendelwegler“ heute begehen, ebnete. Und nicht nur das: Dittrich war auch der Toröffner zum Rekord, den die TuS im strömenden Regen einfuhr.
Maxi Dittrich (l.) im Duell mit Abdulah Beckmann. Foto: Hanno Bode
Denn: Mit dem nunmehr elften Sieg im elften Oberliga-Spiel sind die Kicker von Peter Martens und Thomas Hoffmann nun der beste „beste Oberliga-Starter ever“ – soll heißen: Nach dem die TuS am letzten Wochenende mit dem 4:0-Sieg bei Condor mit Concordia – seit 1993 Inhaber des Startrekords – gleichzog, pulverisierte der Serienmeister aus dem Herzogtum Lauenburg nun auch diesen Bestwert. Chapeau! Dabei hatten sich die Gastgeber auf dem trotz des Dauerregens hervorragend bespielbaren Rasen zunächst schwergetan – daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Sven Müller nach vier Minuten zunächst einmal kein Glück hatte und aus Nahdistanz an Türkiye-Torhüter Tobias Braun scheiterte. Denn es dauerte bis zur 44. Minute, ehe der Ball nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit endlich im Netz landete. Möller trat von rechts einen Eckball in den FCT-Strafraum, den Marcel von Walsleben-Schied noch verlängerte, so dass er bei Dittrich landete. Der musste aus Nahdistanz nur noch einschieben. Kein Problem für den Offensivmann – 1:0 für Dassendorf.
Und Dittrich sollte sich auch von der Halbzeit nicht aus dem Tritt bringen lassen, sondern machte vielmehr da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte. Durchgang Nummer zwei war gerade einmal fünf Minuten alt, als Henrik Dettmann zu einer Rechtsflanke in den Sechzehner ansetze, die sich am zweiten Pfosten herabsenkte. Genau da, wo Dittrich stand. Und der ließ sich nicht zwei Mal bitten, sondern netzte mit Saisontreffer Nummer elf zum 2:0 für seine Farben ein. Türkiye jedoch kam schneller zurück in die Partie, als es den Dassendorfern lieb gewesen sein dürfte: Nur eine Minute später wurde Amando Aust im eigenen Strafraum von einem Mitspieler angeköpft. Die Kugel prallte an die Hand des TuS-„Capitanos“ und Schiedsrichter Marco Kulawiak deutete ohne großes Zögern auf den Punkt. Sämtliche Proteste der Gastgeber gegen die zweifelhafte Regel-Auslegung des Unparteiischen (siehe Statistik) nutzten nichts. So konnte Sascha de la Cuesta mit einem Schuss ins von ihm aus gesehen linke Eck verkürzen (51.).
Danach aber blieben die „Wendelwegler“ auf heimischem Geläuf am Drücker und hätten den berühmten Sack schon vorzeitig zumachen können. Taten sie aber nicht, weil Braun nach 66 Minuten bei einem Möller-Freistoß aus gut und gerne 30 Metern durch die Luft flog und parierte. Weil der Ball nach einer Möller-Ecke und einem Kopfball anschließend von Keeper Braun an die Latte gelenkt wurde (78.). Weil Dittrich nach 81 Minuten knapp am langen Pfosten vorbei zielte, weil Braun gegen Lennart Müller glänzend reagierte (85.) und weil Joe Warmbier nach 88 Minuten im Anschluss an eine Möller-Ecke per Kopf an Braun scheiterte. Türkiye wiederum hatte da bereits längst seine große Chance zum Ausgleich vergeben: In der 72. Minute war Michael Löw nach einer scharfen Hereingabe von rechts durch Ozan Gencel in der Mitte ohne Fortune geblieben. So blieb der letzte Treffer der Begegnung dann doch der TuS vorbehalten: Möller setzte sich rechts durch, spielte nach links zu Müller – 3:1. Wieder hatte ein Zugang getroffen, der erst vor der laufenden Serie ins TuS-Trikot geschlüpft war. Ganz passend zum Einstandsabend der Neuen. Aber wenn man einen Lauf hat, dann gelingt irgendwie halt einfach alles...
Lennart Müller trifft zum 3:1-Endstand. Foto: Hanno Bode
Stimmen:
Dennis Kreutzer (Trainer FC Türkiye): Glückwunsch an Dassendorf. Ich denke, wir haben das dennoch gut gemacht. Es war als Auswärtsmannschaft nicht einfach beim amtierenden Meister. Wir wollten kompakt stehen, haben das bis zur 44. Minute sehr gut gesdhafft und bekommen dann durch eine Standardsituation das 0:1. Danach mussten wir uns erst einmal schütteln in der Halbzeit. Nach der Pause kassieren wir ziemlich zügig das 0:2 und sind durch den Handelfmeter wieder ins Spiel zurückgekommen und hatten dann die beste Phase des Spiels, wo wir dem 2:2-Ausgleich nahe waren. Dann müssen wir natürlich öffnen und höher spielen, was mehr Räume für Dassendorf bedeutet. Bei deren Klasse war klar, dass sie dadurch mehr Chancen haben würden. Das ist völlig normal. Aber bis zum 1:3 hätte immer was passieren können – auch das 2:2 für uns. Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Der Sieg für Dassendorf ist zwar verdient, für uns aber trotzdem enttäuschend. Nach der 0:5-Packung bei Teutonia wollten wir hier was mitnehmen. Das ist uns nicht gelungen. Der Auftritt war aber dennoch vernünftig.
Peter Martens (Trainer TuS Dassendorf): Für uns war es das erwartet schwere Spiel. Es ist nicht immer so einfach. Vor ein paar Tagen hatten wir noch im Pokal das Derby gegen Curslack mit 700 Zuschauern und einem Bundesliga-Schiedsrichter, dann kommt der Alltag gegen einen Gegner, der in der vergangenen Woche eine ziemliche Packung bekommen hat. Also genau so ein Gegner wie bei unserem Auswärtsspiel gegen Condor. Diese Mannschaften sind dann, wenn sie auf uns treffen, besonders heiß, die Scharte wieder auszuwetzen. Es war ein dickes Brett, das wir in der ersten Halbzeit bohren mussten. Wir sind nicht gut uns Spiel gekommen, obwohl wir direkt eine Chance hatten. Danach haben wir uns nicht mehr viele Möglichkeiten erspielt, aber hinten sehr gut gestanden und haben gar nichts zugelassen. In der zweiten Hälfte hatten wir uns durch das 2:0 erhofft, mehr Sicherheit zu bekommen, was durch den Katastrophen-Handelfmeter zunichte gemacht wurde. Es ist krass, dass es in dieser Situationen einen Elfmeter gibt. Nach dem 2:1 ist bei solchen Verhältnissen alles möglich. Wir haben uns dann aber eine Menge guter Konterchancen erarbeitet und den Sack leider erst sehr spät mit dem 3:1 zugemacht. Es gab viele Gelegenheiten, wo wir das eher hätten machen können. Kompliment an die Mannschaft für die 33 Punkte aus elf Spielen und dafür, sich immer wieder zu konzentrieren und die Qualität abzurufen – das ist schon eine Riesenleistung.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 2000): 15 Spiele, 11 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen, 43:16 Tore
2007/08: 10:0 / 2:1 Landesliga Hansa 2009/10: 1:0 / 4:2 Landesliga Hansa 2010/11: 0:6 / 0:0 Landesliga Hansa 2011/12: 4:0 / 0:1 Landesliga Hansa 2012/13: 6:1 / 1:0 Landesliga Hansa 2015/16: 4:1 / 1:1 Oberliga Hamburg 2016/17: 2:0 / 5:2 Oberliga Hamburg 2017/18: 3:1 / --- Oberliga Hamburg
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.