15.10.2017 Erman jagt die „Kanone“, Boock macht Bock und Veli zaubert von Jan Knötzsch
vs.
FC Teutonia 05 – SV Curslack-Neuengamme 5:0 (2:0)
FC Teutonia 05: Oest – Gutmann, S. Atug, Ehlers, G. Cholevas (73. Akyere) – Suntic (75. Niemeyer), Boock – Sulejmani, Pressel, Dietereich – Erman (69. B Atug) SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Brudler, Spiewak, Schalitz, Wilhelm – Folarin, Beldzik, Rogge, Bober – Radic – Sousa (65. Hoffmann) Tore: 1:0 Erman (30.), 2:0 Boock (44.), 3:0 Erman (62.), 4:0 Boock (71.), 5:0 Sulejmani (87.) Schiedsrichter: Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide): Hielt von der ersten bis zur 90. Minute seine Linie konsequent bei, auch wenn er bei mindestens einer Situation (Handspiel von Suntic im Strafraum) damit Unrecht hatte und einen Elfmeter für Curslack-Neuengamme hätte geben können, wenn nicht sogar müssen. Ansonsten aber eine gute Leistung als Spielleiter. Beste Spieler: Erman, Sulejmani, Gutmann, G. Cholevas, Boock - Keiner Zuschauer: 123
Diddo Ramm war begeistert. „Das sind 199 Prozent Fußball“, sprudelte es aus dem Präsidenten des FC Teutonia 05 heraus. Die Uhr zeigte zu diesem Zeitpunkt noch drei Minuten Restspielzeit an. Soeben hatte Veli Sulejmani für eines der Highlights, wenn nicht sogar den absoluten Höhepunkt des Spiels gegen den SV Curslack-Neuengamme gesorgt. Der Mittelfeldspieler der Teutonen hatte den Ball im Mittelfeld angenommen, sich um die eigene Achse gedreht und die Kugel so selbst vorgelegt. Danach lief Sulejmani im Bogen auf das Tor der Gäste zu, aus dem Keeper Gianluca Babuschkin in der Absicht, Schlimmeres zu verhindern, heraus eilte. Sulejmani stoppte den Ball kurz mit der Sohle, zog ihn dann zurück und ließ den Schlussmann der Gäste ins Leere abtauchen. Teutonias Mittelfeld-Virtuose hatte nach diesem technisch hochwertigen Kunststück freie Bahn und schob das Spielgerät aus vielleicht einem Meter über die Linie. Der Rest war Jubel und grenzenlose Freude auf Seiten der Gastgeber über den fünften Treffer an diesem Tag auf dem Kunstrasen an der Kreuzkirche, der zugleich auch den Endstand bedeutete. „Der Junge ist so begnadet“, entfuhr es nach diesem Treffer in der 87. Minute Teutonias ausgewechseltem Abwehrspieler Georgios Cholevas anerkennend.
Genau wie die restliche Besetzung der Teutonen-Bank war auch Cholevas nach dem Schlusspunkt der Partie euphorisiert aufgesprungen und zum Jubeln auf das Feld geeilt. Selbst Coach Sören Titze hielt es in diesem Moment nicht mehr auf seinem Stuhl – und schon vorher hatte der Übungsleiter der „Kreuzkirchler“ wahrlich allein Grund zum Jubeln und zur Freude. Genau 30 Minuten lang hielt der Gast vom Gramkowweg auf dem Kunstrasen in Ottensen mit, dann aber war es mit der Herrlichkeit des SVCN vorbei und Teutonia spielte seinen Stiefel nachhaltig runter. Es passte ins Bild, dass der Führungstreffer der Hausherren nach eben genau einer halben Stunde fiel: Gerrit Pressel bewies im Strafraum Ruhe und Übersicht und legte von links für Aytac Erman auf, der mit dem Knie zum 1:0 für seine Farben vollendete. Zuvor hatten die Teutonen gegen die Gäste aus dem Osten Hamburgs, die in der zwölften Minute Glück hatten, als Marvin Schalitz nach einem Foulspiel als nahezu letzter Mann nur die Gelbe statt der Roten Karte sah, durch einen Schuss von Veli Sulejmani die Chance auf eine noch frühere Führung vergeben (22.). Teutonias Nummer 25 zielte etwas zu ungenau auf das verwaiste Tor, nachdem SVCN-Schlussmann Gisnluca Babuschkin nach einem verunglückten Rückpass aus seinem Kasten geeilt war und den Ball beim Versuch zu klären genau vor die Füße des Mittelfeldspielers der Gastgeber gespielt hatte.
Vier Minuten nach dem 1:0 hätte „T05“ gut und gerne bereits den zweiten Treffer nachlegen können, doch Babuschkin konnte Pressels Ecke zum Eckball für die Hausherren klären. Der aber hatte es in sich. Nach der Hereingabe tauchte auf einmal Teutonias Abwehrmann Timo Ehlers frei vor dem Gehäuse der Gäste auf und knallte den Ball an die Latte. Weitere sechs Minuten später vergab Vincent Boock. Doch der zweite Treffer sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen und fiel tatsächlich noch vor der Pause: Nick Gutmann tankte sich auf der rechten Bahn energisch durch, ließ gleich zwei Gegenspieler stehen und flankte den Ball dann in die Mitte vor das SVCN-Tor. Im Zentrum lauerte Boock – und der hatte nicht viele Mühen, das runde Leder zum 2:0 für sein Team in den Maschen zu versenken (44.). Nach dem Seitenwechsel machte das Titze-Team ähnlich weiter. Adrian Sousas Versuch für Curslack verpuffte ungenutzt (50.), dann köpfte Syehmus Atug für die Gastgeber drüber (55.) und schließlich blieb Babuschkin gegen Cholevas Sieger, nachdem der Keeper zuvor an einer Flanke von Gutmann vorbeigesegelt war (58.). Vier Minuten später war allerdings auch er machtlos, als Boock nach einem Zuspiel von Erman das Spielgerät annahm, einen Haken schlug und an Babuschkin vorbei zum 3:0 einschoss (62.).
Auch nach der Vorentscheidung war der Torhunger der Teutonen noch immer nicht gestillt. Ganz im Gegenteil: Die „Kreuzkirchen-Kicker“ kamen dem Wunsch ihres Trainers nach (siehe Stimmen) und spielten weiter munter nach vorne. Mit Erfolg: Nachdem Seyhmus Atug Teamkollege Gutmann auf der rechten Bahn bediente und dieser in die Mitte flankte, traf Boock zwar zunächst das Lattenkreuz (67.), aber nur ganze vier Minuten später zielte Teutonias Nummer 17 genauer und zog mit Stürmer Erman („Ich würde in dieser Saison gerne Torschützenkömig werden oder vorne dabei sein und habe mir für die kommenden Begegnungen einiges vorgenommen“) gleich, was Treffer an diesem Tag angeht: Nachdem Sulejmani es aus spitzem Winkel versucht hatte, landete die Pille irgendwie bei Boock, der keine Probleme mehr hatte, aus etwa einem Meter die Kugel über die Linie des Curslacker Kastens zu bugsieren. Was folgte, war Sulejmanis zauberhafte Aktion drei Minuten vor dem Ende, die mit dem fünften Treffer gekrönt wurde, und die Erkenntnis, dass es für den SVCN an der „Kreuze“ nichts zu holen gab...
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Zunächst einmal Glückwunsch an Teutonia. Das war ein hochverdienter Sieg. Für mich ist das Ergebnis mit 5:0 auch vom Spielverlauf her absolut in Ordnung. Wir haben das in der ersten halben Stunde recht gut gemacht, gut gestanden und wenig zugelassen. Die einzig gefährlichen Situationen waren die, wo wir uns selbst durch katastrophale Rückpässe in Schwierigkeiten gebracht haben. Bei der Gelben Karte für Schalitz haben wir Glück. Dann bekommst du ein Gegentor, was gegen so eine Mannschaft immer mal möglich ist. Darüber haben wir auch im Vorwege gesprochen. Es ist natürlich vom Zeitpunkt her äußerst äußerst ärgerlich, quasi direkt mit dem Pausenpfiff das 0:2 zu bekommen. Danach ist es logischerweise natürlich schwer, gegen so eine Mannschaft mit der individuellen Qualität und Klasse. Dann merkt man, dass mit Patrick Papke ein ganz wichtiger Spieler wegen einer Sperre bei uns nicht auf dem Feld ist. Wir haben es Teutonia in der zweiten Halbzeit unglaublich leicht gemacht, weitere Tore zu erzielen. Wenn so eine Mannschaft erstmal ins Rollen kommt, dann geht es um Schadensbegrenzung. Wenn ich 0:3 zurück liege, muss ich alles daran setzen, nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Das haben wir absolut nicht gemacht. Darüber, wie wir uns hinten heraus präsentiert haben, bin ich enttäuscht.
Sören Titze (Trainer FC Teutonia 05): Ich bin sehr zufrieden. Welcher Trainer ist das bei einem 5:0-Sieg nicht? Gerade nach dem Spiel gegen Niendorf aus der vergangenen Woche. Wir haben es gut verstanden, von der ersten Minute an griffig zu sein. Curslack hat das in der ersten halben Stunde gut gemacht. Wir haben so viel Druck ausgeübt, dass Fehler entstanden sind. Es war super wichtig, dass wir noch vor der Halbzeit das 2:0 machen. Das gibt natürlich Selbstvertrauen. Mein Wunsch war, dass die Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit weiterhin Tempo-Fußball spielt. Das haben die Jungs bis zum Ende super durchgezogen, auch die, die reingekommen sind. Entsprechend freut es mich für die Mannschaft, dass sie sich für die Chancen belohnt hat. Vergangene Woche haben wir gegen Niendorf auch 30 Minuten gar nicht schlecht gespielt, hatten Chancen, aber liegen 0:2 zurück. Da sagen dann alle, dass das kein gutes Spiel war. Das habe ich nicht so gesehen. Die zweite Hälfte gegen Niendorf war wirklich nicht okay, das lasse ich gelten. Heute war es genau andersherum. Ich freue mich auf die nächste Woche und die Trainingswoche. In der letzten hat man gesehen, dass die Jungs Bock hatten. Deshalb bin ich heute morgen mit einem Lächeln aufgestanden und hatte ein gutes Gefühl.
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