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21.10.2017
Vollgas nach der Vollkatastrophe von Mirko Schneider




vs.


SV Curslack-Neuengamme – FC Türkiye 5:1 (2:1)

SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Brudler, Spiewak, Papke, Bober – Rogge, Wilhelm (86. Yücel) – Beldzik, Radic, Hoffmann (84. Klein) – Folarin
FC Türkiye: Braun – Pettersson, Beckmann, Taflan, Zakerwal – Kepceoglu (63. Tüter), Yapici (82. Ören) – Shtarbev (63. Löw), De la Cuesta, Stefanovic – Gencel
Tore: 1:0 Hoffmann (19., FE – Braun an Beldzik), 2:0 Folarin (25., Vorarbeit Beldzik), 2:1 Yapici (35., Shtarbev), 3:1 Spiewak (56., Wilhelm), 4:1 Folarin (77., Hoffmann), 5:1 Bober (79., Wilhelm)
Rote Karte: Radic (90.+1, Curslack, Notbremse)
Schiedsrichter: Torben Kunde (SCALA) – gute Leistung. Vertretbarer Elfmeter, korrekter Feldverweis. Ab und an mit der Vorteilsregel auf Kriegsfuß.
Beste Spieler: Spiewak, Folarin, Beldzik, Hoffmann – keiner
Zuschauer: 114

Curslacks Trainer Torsten Henke hätte es sich leicht machen können nach dem 0:5 beim FC Teutonia 05. Ein finanziell potenter Aufsteiger schoss sein Team ab. Das Motto „Kann passieren, unsere Saison läuft gut. Einfach abhaken, Jungs“, hätte im Hinblick auf den personell gebeutelten Kader – heute ohne den gelbgesperrten Marvin Schalitz, den urlaubenden Jan Landau und die Verletzten Adrian Sousa, Marcel von Hacht, Till Wittmütz und Marco Rohde – jeder verstanden. Vor allem im Hinblick auf die heutige Partie gegen den FC Türkiye. Henke tat das Gegenteil. Er bezeichnete den Auftritt an der Kreuzkirche als „Vollkatastrophe“. Unter der Woche machte er seinem Team klar: So nicht! „Wir haben gewisse Dinge intern besprochen, eine Menge aufgearbeitet. Entscheidend ist nicht, wer spielt. Sondern ob die Spieler, die spielen, auf dem Platz funktionieren“, so Henke nach dem 5:1 gegen Türkiye. Der Trainerfuchs vom Gramkowweg wollte seinen Spielern weder Nachsicht noch ein Alibi bieten – und die belohnten seine harte Gangart mit einer Leistung, die in Hälfte zwei in eine Gala mündete.

Abzusehen war dies in der ersten Viertelstunde nicht. Türkiye startete spielbestimmend, Curslack verdichtete defensiv gut. Die erste gefährliche Offensivaktion der Gastgeber läutete dann ihre erste Vollgas-Phase ein. Mike Beldzik und Stjepan Radic harmonierten prächtig per Doppelpass. Beldziks Abschluss flog zwar am Kasten vorbei, doch Türkiye-Keeper Tobias Braun war dessen ungeachtet zu rustikal mit gestrecktem Bein gegen ihn eingestiegen. Den vertretbaren Strafstoß verwandelte Niklas Hoffmann sicher flach rechts unten (19.) zum 1:0. Flach links unten schob Abiola Folarin den Ball sechs Minuten später ins Netz. Eine Kopfballvorlage von Beldzik beschwor ein Missverständnis zwischen Türkiyes Innenverteidiger Abdullah Beckmann und Keeper Braun herauf. Keiner klärte entschlossen, Folarin wandt seinen Körper geschickte zwischen die beiden Unglücksraben, umdribbelte Braun und durfte jubeln (25.). Der im Sommer vom FC Mecklenburg Schwerin an den Gramkowweg gewechselte Nigerianer war in den Genuss eines wachrüttelnden Einzelgesprächs mit Henke gekommen. „Wir haben uns über seine Leistung in den letzten Spielen unterhalten. Ich bin ein geduldiger Mensch, aber irgendwann ist meine Geduld aufgebraucht“, hatte der Coach eine deutliche Warnung ausgesprochen. Folarin verstand – und lieferte!

Mit dem beruhigenden 2:0 im Rücken schlichen sich nun kurzzeitig Konzentrationsfehler bei Curslack ein. Türkiyes rechte Seite mit Verteidiger Philip Pettersson (Pass) und Mittelfeldspieler Boris Shtarbev profitierte zunächst nicht, Shtarbev verzog blank vor Gianluca Babuschkin (34.). Unmittelbar nach dem Abstoß schenkte Curslacks Sechser Florian Rogge Shtarbev erneut den Ball. Der spielte zu Serhat Yapici, welcher dem Kollegen demonstrierte, wie Kaltschnäuzigkeit geht. Sein satter Flachschuss-Knaller in die linke Ecke aus 16 Metern war unhaltbar (35.). Von einer Aufholjagd blieb Türkiye trotzdem so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Im Gegenzug drosch Radic nach Beldzik-Anspiel den Ball aus der Yapici-Position nur um Zentimeter am linken Torwinkel vorbei (38.). Sekunden nach dem Wiederanpfiff verfehlte Hoffmann knapp aus spitzem Winkel nach einem Zuckerpass mit dem Außenrist in die Tiefe von Radic.

Das war ein Omen für die zweite Hälfte. Türkiye begann auseinanderzufallen. Beim dritten Gegentor half ein schon bekanntes Unglücksraben-Prächen mit. Die Ecke von rechts durch Witalij Wilhelm auf den zweiten Pfosten veranlasste weder Keeper Braun, seinen Kasten zu verlassen, noch Beckmann Spiewak zu decken. Der überragende Curslacker Innenverteidiger (Henke: "Hat der heute überhaupt einen Zweikampf verloren?") bedankte sich per Kopf mit dem 3:1 aus vier Metern aus dem Stand (56.). Einen zu unplatzierten Beldzik-Kopfball hielt Braun immerhin (62.), was ihn nicht vor dem hübschesten Gegentreffer des Tages bewahrte. Hoffmann ließ auf der linken Seite mit einem dynamischen Antritt seine Gegenspieler wie Schulbuben stehen, flankte auf Kniehölhe scharf an den langen Pfosten und Folarin, der sich zuvor mustergültig vom Gegenspieler löste, drückte die Kugel ins Netz (77.). Dann durfte Braun wieder einen Versuch von Beldzik halten, diesmal einen verunglückten Heber (78.). Was ihn nicht…genau…vor einem weiteren Gegentreffer bewahrte. Wilhelm zirkelte, für Türkiye seltsamerweise total überraschend, eine Ecke von rechts auf den zweiten Pfosten. Tom Bober lief durch und schubste das Spielgerät mit dem Knie auf gefühlten 50 Zentimeter ins Netz zum 5:1 (79.). Ein solches Abwehrverhalten, wie es der FCT da an den Tag legte, würde selbst in der Kreisliga bei der nächsten Trainingseinheit zu Strafrunden führen.

Die Chance auf etwas Ergebniskosmetik vergab schließlich Türkiyes Nikola Stefanovic, der fünf Meter vor dem Curslacker-Gehäuse statt das 2:5 zu erzielen ein Luftloch schlug (83.). Beldzik brachte wiederum einen sehr weisen Journalisten auf der Tribüne zur Verzweiflung, der in der HAFO-Vorschau durchaus realistisch auf ein 8:2 getippt hatte. Er schoss nach einem Traumpass von Rogge noch mal daneben (88.).

Die denkwürdigste Szene des Tages folgte in der Nachspielzeit. Nämlich eine der dümmsten Roten Karten, seit es Fußball gibt. Sascha De la Cuesta – bis dahin ein Schatten seiner selbst, auffällig nur durch Kopfschütteln und erfolglose Solis – inszenierte einen Doppelpass mit Burak Ören und lief frei auf Babuschkin zu. Vielmehr: Er wollte es. Curslacks Radic hielt ihn davon ab, zog sekundenlang hartnäckig an De la Cuestas Trikot. Schiedsrichter Torben Kunde blieb gar keine Wahl: Rot für Radic. Bei 5:1 in der 91. Minute die Notbremse gezogen. Sachen gibt`s, die gibt`s gar nicht!

Also auf, auf, lieber Torsten Henke, ins Einzelgespräch mit Herrn Radic. Bei der magischen Wirkung der Trainerworte am Gramkowweg tut der gute Stjepan so was ganz bestimmt nie wieder.

Stimmen:

Dennis Kreutzer (Trainer FC Türkiye):
Glückwunsch an Curslack. Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg. Für uns ist das ein Tiefpunkt. In der ersten Hälfte haben wir vernünftig dagegengehalten. In Hälfte zwei haben wir Ordnung und Struktur verloren. Bei uns funktionieren die Leistungsträger, die vorangehen sollen, nicht. Dann ist es für unsere jungen Spieler auch schwer, ihre Leistung zu bringen. Dadurch, dass wir unsere Spiele nicht gewinnen, hat die Situation eine Eigendynamik bekommen. Es passt bei einigen Spielern von der Einstellung und vom Charakter nicht. Das haben wir der Mannschaft gerade auch gesagt. Wir als Trainerteam haben schon viel probiert, versuchen weiter alles, um das Ruder herumzureißen. Aber zaubern können wir auch nicht.

Torsten Henke (SV Curslack-Neuengamme):
Die Art und Weise, wie wir bei Teutonia 05 verloren haben, war eine Vollkatastrophe. Umso wichtiger war es, eine Reaktion zu zeigen. Wir haben heute die Grundtugenden abgerufen. So, wie das in jedem Spiel sein sollte. Wir waren aggressiv, haben Druck nach vorne gemacht, Zweikämpfe gewonnen, kamen über die mannschaftliche Geschlossenheit. Vom 2:1 haben wir uns nicht aus der Bahn werfen lassen. Heute konnten sich einige Spieler, die sonst nicht immer spielen, mal zeigen und präsentieren. Sie haben das gut gemacht. Mit diesem Sieg und den drei Punkten lebt es sich wieder leichter. Völlig unnötig und total überflüssig war natürlich die Rote Karte. Das kostet mit Sicherheit etwas für die Mannschaftskasse.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 2000): 5 Spiele: 2 Siege – 1 Remis – 2 Niederlagen, 8:5 Tore

2015/16: 0:0 / 1:0 Oberliga Hamburg
2016/17: 1:2 / 1:2 Oberliga Hamburg
2017/18: 5:1 / --- Oberliga Hamburg


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