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20.11.2017
Rückblick: Jamaika liegt nicht in Dassendorf von Folke Havekost



Lange Wochen, über Monate gar blickte die Öffentlichkeit gespannt auf die Entwicklung. Historisches sollte vollbracht werden. Mit reichlich Mitteln im Etat sollte Erfolg doch möglich sein. Und dann das: Wir befinden uns im Jahr 2017 n. Chr. Ganz Deutschland ist von den Sondierungsgesprächen entsetzt. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbesiegbaren Sachsenwaldern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

Wie Geschichte geschrieben wird, zeigte sich nicht in Berlin-Jamaika, sondern wieder einmal in der Peripherie. „Das’s’n Dorf!“, raunten sich die Unterhändler zu, als gestern Nachmittag die aktuellen Oberliga-Ergebnisse per SMS in der Hauptstadt eintrudelten. Zu einer Einigung inspirierte es sie nicht.

Vielleicht sollten wir künftige Gespräche einfach in die Hohe Elbgeest verlegen. Dann klappt das auch. Gegen einen Familiennachzug hätte die TuS Dassendorf angesichts ihrer bescheidenen Besucherzahlen am Wendelweg schließlich ganz bestimmt nichts. Und der Umgang mit Kohle ist erst recht kein Problem – wenngleich der Dassendorfer Rohstoff eher in Mecklenburg-Vorpommern als in Brandenburg gefördert wird.

Aber genug der Lobhudelei, jetzt wird ein bisschen gemeckert. Denn etwas lange Zeit ließen sich die Meisterspieler ja schon. Der historische 17. Sieg im 17. und letzten Hinrundenspiel schien sogar in weite Ferne gerückt, als Jan Kämpfer die heimischen Concorden kurz nach der Pause 2:0 in Führung brachte und Sven Möller auf der Gegenseite nur zweimal den Pfosten getroffen hatte.

Doch „Dasse“ schlug zurück. Möller per Elfer, Pascal Nägele als Joker – und dann beide zusammen: Flankenball Nägele, Volleyschuss Möller ... Concordia 2, Dassendorf 3 und kein Halten mehr bei den Gästen. „Das war ein Mega-Spiel und ein großer emotionaler Sieg“, jubelte Trainer Peter Martens. Und Matchwinner Möller erklärte: „Wir haben einfach eine große mentale Stärke.“ ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/liveticker-concordia-tus-dassendorf-2/)

Um die zu veranschaulichen, hätte man kein besseres Drehbuch schreiben können, als es in Jenfeld improvisiert wurde. Denn so richtig es ist, dass die TuS aufgrund ihrer Mittel und natürlich dem hohen Freizeitwert der Gegend über ein Starensemble verfügt: Keine Mannschaft schlägt alle Gegner einfach nur, weil sie so gut ist. Jedenfalls nicht in der Oberliga. Chapeau, Dassendorf, und danke für das Drama!

Kleiner Trost für die neidvollen Betrachter vom Rest der Liga: Eine Regionalligameldung ist in Dassendorf immer noch so igitt wie Koalitionsverhandlungen in Berlin.

Aber ist das eigentlich ein Trost für die unterlegene Hamburger Konkurrenz? In der Bundesliga heißt der erste Bayern-Verfolger FC Schalke 04. Für unsere jüngeren Leser: Das ist ein Verein aus Gelsenkirchen, der zuletzt deutscher Meister wurde, als Italien noch nicht an Fußballweltmeisterschaften teilgenommen hat. In der Oberliga ist der erste Verfolger zeitgenössisch betrachtet auch eher ein No-Name. Aufsteiger Teutonia 05 holte sich nach 65 Jahren Abwesenheit in Hamburgs Eliteklasse gleich die doppelinoffizielle Vizeherbstmeisterschaft. ( https://www.fussifreunde.de/artikel/rasse-klasse-und-emotionen-umstellung-entscheidet-offenen-schlagabtausch/)

Möglich wurde dies durch ein 2:1 gegen Victoria nach intensiven 90 Minuten, in denen beide Mannschaften ihre Chancen lange ungenutzt ließen. Erst nach 70 Minuten beendete Nick Gutmann via Doppelpass mit Aytac Erman die Torlosigkeit an der Kreuzkirche. Beim 2:0 lief es andersherum: Erman spielte Doppelpass mit Gutmann und schob dann ein. Auch wenn Vicky durch Ebenezer Utz noch einmal herankam – es war schon Aytac too much für die Gäste. Der erste übrigens seit dem Tod des AC/DC-Gründers Malcolm Young (1953-2017). ( https://www.youtube.com/watch?v=f0Sx9pqLL8w)

Während Young in seiner Hochzeit gerne als bester Rhythmusgitarrist der Welt bezeichnet wurde, konnte sich die HAFO-Redaktion auch beim besten Willen lange keinen Begriff von der Überlegenheit des Spitzenreiters machen. In unserer Ratlosigkeit haben wir die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland um Hilfe gebeten. Ihrem Vorschlag folgend, führen wir anlehnend an das geläufige „Normalnull“ (NN) die Kategorie „Dassedominanz“ (DD) ein. Ein Tusch für Teutonia 05, das hier und jetzt als erster Verein weltweit nach den neuen Richtlinien vermessen wird: Ottensen liegt fußballgeodätisch betrachtet 16 Punkte unter DD.

Weiter geht’s mit der Vermessung der Oberligawelt: Auf Platz drei liegt Niendorf auch 16 unter DD, das sich wie Dassendorf von einem 0:2-Rückstand (in Wedel) nicht entmutigen ließ. Allerdings beim 2:2 „nur“ einen Zähler rettete. „Wir spielen grundsätzlich auf Sieg und der ist uns nicht gelungen“, kommentierte Niendorfs Trainer Ali Farhadi, der nach dem zweiten Gegentor in der 10. Minute gleich zwei seiner Spieler auswechselte. ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/wedel-trotzt-niendorf-einen-punkt-ab/)

Dass den Wedelern (31 unter DD) trotz Traumstarts der dritte Heimsieg verwehrt blieb, brachte Sportchef Frank Ockens auf die Palme: „Das Erreichte liegt meilenweit hinter den Ansprüchen, Erwartungen und Zielen. Die Mannschaft muss sich hinterfragen, was sie will und vor allem, wie sehr sie es will. Wir sind momentan der Verein, der für das Synonym ‚graue Maus’ steht.“ ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=594.0)

Eher Panther als Maus ist derzeit der TSV Sasel (23 unter DD), der sich mit dem dritten Sieg in Folge auf Platz fünf geschlichen hat. Nach dem 4:0 beim FC Süderelbe am Freitagabend würdigte Trainer Danny Zankl seine Kicker als „geniale Fußballer“. Wir arbeiten noch an Vermessungsinstrumenten, um zu klären, ob Sasel das Dassendorf des Nordens sein könnte.

Einstweilen sind wir gespannt, ob der Aufsteiger mit seinen „20 Leuten, die voll im Saft stehen“, am nächsten Sonntag im Alfred-Mager-Stadion möglicherweise sogar den Meisterexpress stoppen kann. Zankl spionierte jedenfalls beim Dassendorfer Last-Minute-Sieg gegen die Concorden und bewies damit große gesellschaftliche Verantwortung. Denn seine Saseler sind vielleicht schon die Letzten, die uns vor einer neuen Bertelsmann-Kampagne „Du bist Dasse“ bewahren können. ( https://www.youtube.com/watch?v=bq_MRWewv80)

Dem Verlierer Süderelbe (27 unter DD) blieb nach einer insgesamt starken Hinrunde ein positives Fazit: „Eine Mannschaft mit solchen Jungs und solchem Zusammenhalt kann nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, prognostizierte Timucin Gürsan, der den abwesenden Cheftrainer Markus Walek vertrat. Immerhin steht der vermeintliche Abstiegskandidat besser da als Buchholz 08 (37 unter DD) und Curslack-Neuengamme (29 unter DD), deren Aufeinandertreffen in der Nordheide ins Wasser fiel. ( https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/sport/article212595055/Herbe-Niederlagen-fuer-FC-Suederelbe-und-FC-Tuerkiye.html)

Ähnlich gelassen wie Gürsan war Ralf Palapies, dessen SV Rugenbergen beim Schlusslicht HSV III 5:1 gewann – eine gelungen Antwort auf das 1:13 im Test gegen den HSV I Anfang Oktober. „Wir haben 27 Punkte und noch zwei Nachholspiele, damit können wir sehr zufrieden sein“, sagte Palapies, nachdem die Bönningstedter ihren Pegelstand auf 24 unter DD gehalten hatten. Der HSV hingegen stellte einen Rekord auf. 44 unter DD für den Aufsteiger sind der weltweit tiefste bislang gemessene Wert. Gut möglich, dass die Rothosen im Interesse der Wissenschaft schon bald unter Landesliga-Quarantäne gestellt werden. ( https://www.facebook.com/Rugenbergen/posts/1770328463001586)

Auch der FC Türkiye (40 unter DD) muss eine Dislozierung befürchten. Das Wilhelmsburger Fußballhoch, in der vergangenen Serie noch durch Kosova verstärkt, droht abzuziehen. „Ein paar Minuten Aufbäumen reicht einfach nicht“, resümierte Coach Klaus Klock nach dem ernüchternden 1:5 in Osdorf (30 unter DD) und sezierte sein Team regelrecht: „In der Mannschaft ist kein Leben drin, das ist zutiefst enttäuschend.“

Die Osdorfer Anhänger sahen nicht nur Leben, sondern witterten gar ein höheres Wesen am Blomkamp. „Jerry Wachter Fußballgott“, feierten sie den Dreifachtorschützen, der mit seinen nun 16 Treffern bis auf eine Bude an den Torschützenlistenführenden Nick Scharkowski vom SC Victoria (18 unter DD) herangerückt ist. ( https://www.fussifreunde.de/artikel/zweiter-heimerfolg-in-serie-dreifach-wachter-bringt-osdorf-in-die-erfolgsspur/)

Was den Osdorfern Wachter, war Martens für Condor (34 unter DD). Jannick Martens erzielte ebenfalls drei Tore, die für den 3:2-Sieg gegen Vorwärts-Wacker Billstedt (39 unter DD) sogar noch eminent wichtiger waren als Wachters Hattrick. „Er hat mit seiner Qualität das Spiel entschieden“, würdigte Condor-Coach Christian Woike den „Brocken“ in seinem Team. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6166)

Noch über den Farmsenern liegt Barmbek-Uhlenhorst (30 unter DD), das sich durch einen frühen Dropkick von Chris Heuermann 1:0 gegen Pinneberg durchsetzte. 1:0-Siege seien die schönsten, hieß es damals, als Italien noch an Fußballweltmeisterschaften teilgenommen hat. Umgekehrt sind 0:1-Niederlagen dann wohl die hässlichsten. „Die erste Halbzeit tut einfach nur weh, die haben wir komplett verschlafen“, ärgerte sich Pinnebergs Trainer Thorben Reibe. Seine Elf ging so schlecht vorbereitet in die Begegnung, dass die Zuschauer sich schon fragten, ob der VfL genauso viel Lust auf die Oberliga hat wie die FDP aufs Regieren. ( https://www.fussifreunde.de/artikel/eingeigelt-und-verpennt-heuermann-laesst-reibe-wueten/)

Dass parlamentarische Neulinge manches verbaseln, ist so überraschend ja nicht. Aber Pinneberg (38 unter DD) hat seit dem Wiederaufstieg 2011 schon sechs Jahre Oberligaerfahrung gesammelt. Umso erstaunlicher der kraftlose Auftritt an der Dieselstraße, der durch vergebene Ausgleichschancen nach dem Seitenwechsel auch keinen besseren Abschluss fand. Quo vadis, Pinneberg? – würden die alten Römer fragen, die übrigens nie an Fußballweltmeisterschaften teilgenommen haben.

„Ich glaube, wir brauchen jetzt alle eine Therapie“, sagte der grüne Sondierer Robert Habeck nach dem Scheitern der Berliner Gespräche. Glück im Unglück, dass er jetzt nach Hause eilen kann: Als schleswig-holsteinischer Umweltminister ist Habeck auch für das Klima in Pinneberg zuständig.






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