18.03.2018 Landesliga Hammonia: Paloma ist bereit für das Spitzenspiel von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – SC Alstertal/Langenhorn 5:0 (2:0)
USC Paloma: Gansel – Marx, Krause, Hartung, Wallner – Azadeh, Merkle (70. Iwosa) – Schiemann (61. Mandelkau), Ebongo, Madadi (67. Both) – Bein SC Alstertal/Langenhorn: Hillmer – Klama, Langmaack, Apostolidis (42. Botrchway), Hittig – Braun – Kurzberg, Dönmez, Yaylaoglu (56. Niyama), Abdelhamid – J. Haustein (46. E. Haustein) Tore: 1:0/2:0 Bein (5./34.), 3:0 Ebongo (48.), 4:0 Bein (64.), 5:0 Merkle (65.) Schiedsrichter: Max Beyer (SC Vier- und Marschlande): Ohne Mühe in einem sehr fairen Spiel (keine einzige Gelbe Karte!). Beste Spieler: Madadi, Bein, Ebongo – Keiner Zuschauer: 89
Revanche geglückt! Nach der 0:1-Hinspielniederlage (Torschütze: Thomas Braun) rückte der USC heute die Verhältnisse zu recht und stürmte zumindest für ein paar Stunden an die Tabellenspitze. Nächsten Sonntagvormittag steigt dann am Reinmüller der Knaller gegen HEBC – und man wurde heute das Gefühl nicht los, dass auch schon alles darauf ausgerichtet war. Denn die Langenhorner, immerhin seit fünf Partien ungeschlagen (1-4-0), konnten zu keinem Zeitpunkt des Spiels mithalten, waren sozusagen nur der Sparringspartner als „Aufwärmprogramm“ für nächste Woche.
Die Tauben, heimstärkstes Team der Liga (nun 10-0-1), kamen mit dem ersten Angriff zur frühen Führung: Francis „Kiko“ Ebongo hatte nach schöner Vorarbeit von Youcef Madadi von halblinks abgezogen, Keeper Christian Hillmer konnte nur abklatschen und Tom Bein stand da, wo ein Stürmer stehen muss und staubte aus drei Metern zum 1:0 ab (5.). Das ließ die Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein (aber eiskaltem Wind) auf eine muntere Partie hoffen. Doch es wurde den Rest der ersten Hälfte eher ein ziemliches Gebolze. SCALA brachte im gesamten ersten Durchgang nicht einen (!) Schuss aufs Tor zustande – und die „Tauben“ nahmen sich eine halbstündige Verschnaufpause (nur wovon?). Immerhin: Nach einem schön herausgespielten Konter über Ebongo, der sich links locker an Matthias Klama vorbeischummelte und dann Madadi bediente, konnte Bein dessen Flanke sehenswert zum 2:0 unter die Latte einschädeln (34.).
Nach dem Pausen-Glühwein passierte beachtliches: SCALA gab durch Tamer Dönmez tatsächlich seinen ersten Torschuss ab (46., übers Gebälk)! Nach diesem „Schock“ antworteten die Hausherren umgehend: Denny Schiemanns Hereingabe köpfte Bein an die Latte, im Nachsetzen scheitert Christian Merkle an Langmaacks Rettungsaktion auf der Linie, doch den Abpraller beförderte Ebongo zum 3:0 in die Maschen (48.).
Nun war viel Spielfreude bei den Gastgebern drin. Tom Bein hätte binnen weniger Minuten auf 5:0 stellen können, verzog aber zweimal knapp (55./58.). Doch im dritten Anlauf klappte es dann mit seinem dritten Treffer: Lion Mandelkau mit einem herrlichen Außenrist-Pass in den Lauf von Madadi, der direkt auf Wallner durchsteckt. Dessen scharfe Hereingabe versenkte Bein aus wenigen Metern – wie im Training (da ohne Gegenwehr) – zum 4:0 (64.). Der Applaus über diese schöne Kombination war noch nicht ganz verklungen, da fiel schon der nächste Treffer. SCALA mit einem schlimmen Ballverlust direkt nach dem Anstoß, Madadi schickt Merkle auf die Reise und der vollendet den Konter ins kurze Eck zum 5:0 (65.).
Was für eine Demontage für die Gäste, die sich fast völlig widerstandslos ihrem Schicksal ergaben. Paloma machte es jedoch „gnädig“ und beließ es dabei. Bein (75.) und Mandelkau (auf die Latte, 89.) vergaben großzügig. Durchschnittlich gespielt, hoch gewonnen. So lautet daher das Fazit dieser Partie, die nur einem diente: Der „Vorbereitung“ auf den großen Showdown nächsten Sonntag bei HEBC. Dann vielleicht auch wieder mit dem heute geschonten Dominic Ulaga und Keeper Sebastian Voß, der in dieser Woche zum zweiten Mal Vater wurde.
Stimmen:
Holger Hanssen (Trainer SCALA): Ich hatte schon zur Halbzeit die Befürchtung, dass wir heute eine richtige Klatsche kriegen. Das war das zweite Mal in der Saison (nach HEBC), dass wir mehr oder minder total versagt haben. Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen, aber davon hat nichts geklappt. Wir haben glaube ich im gesamten Spiel nur zweimal aufs Tor geschossen. Paloma war heute eine Klasse stärker, da gibt es nichts dran zu mäkeln. Wir sind dennoch voll im Soll, haben unsere 30 Punkte und können schon für die nächste Saison planen. Das ist ein Luxus-Problem.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Das ist schon eine tolle Sache, dass wir die beiden ersten Spiele nach der Winterpause mit 5:1 und 5:0 gewinnen konnten. Dabei waren wir heute mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Nach dem schnellen Tor haperte es häufig in den technischen Abläufen. Aber es ist uns im Gegensatz zur Hinrunde gelungen, das Spiel stabil zu halten und hinten nichts zuzulassen. Das ist Gold wert, in der Hinsicht haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Mit dem 2:0 kehrte dann wieder mehr Spielfreude ein. Die Jungs sind bereit, unsere Vorgaben umzusetzen. Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden und freuen uns jetzt auf ein echtes Spitzenspiel nächste Woche gegen HEBC. Dafür haben wir gearbeitet – und da wollen wir zeigen, was wir können.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 45 Spiele, 15 Siege, 10 Remis, 20 Niederlagen, 99:98 Tore
Historie: Der SC Alstertal/Langenhorn e.V. entstand 2002 aus der Fusion zwischen TuS Alstertal und dem SC Langenhorn.
Der SC Langenhorn, selbst erst im Mai 1970 aus der Fusion von FTSV Fichte Langenhorn und Langenhorner TSV entstanden, spielte noch bis zur Saison 1999/2000 in Hamburgs höchster Amateurklasse. Doch nach dem Abstieg im Mai 2000 ging es rasant bergab. Im folgenden Jahr kassierte man in der Landesliga Hammonia in 30 Partien 30 Niederlagen (!) und stieg mit 0 Punkten und 18:163 Toren sang- und klanglos in die Bezirksliga Nord ab. Danach existierte der Verein nur noch wenige Monate, bevor sich die Fußballabteilung im Februar 2002 mitten in der laufenden Saison auflöste und man zur Rückrunde nicht mehr am Spielbetrieb teilnahm (siehe Fotos/Artikel).
Der Neustart von „SCALA“ erfolgte dann (nach der o.g. Fusion mit TuS Alstertal) in der Saison 2002/03 in der Kreisliga 5. Nach fünf Jahren Kreis- und vier Jahren Bezirksliga gelang 2011 wieder der Sprung zurück in die Landesliga, gekrönt vom Aufstieg 2013 in die Verbandsliga (die man allerdings nach einjährigem Intermezzo wieder verlassen musste).
***Der Langenhorner TSV (Vorgängerklub des SC Langenhorn) war übrigens früher eine echte Hausnummer im Hamburger Amateurfußball, spielte z.B. von 1961 bis 1975 fünfzehn Jahre lang durchgehend in der höchsten Liga und wurde sogar zweimal Hamburger Meister (1969, 1970). Direkt nach dem Krieg war der LTSV einer der ersten Pflichtspielgegner für den USC Paloma in der 1. Klasse Alster, die 1946 nur als einfache Runde ausgetragen wurde.
Kurios ist, dass sich die Klubs, nachdem sie nach dem Krieg fast 20 Jahre lang immer gemeinsam in einer Liga kickten, in den letzten 30 Jahren fast wie „abgesprochen“ aus dem Weg gingen. Als z.B. der USC Paloma 1990 aus der Bezirksliga Nord in die Landesliga Hansa aufstieg, wechselte der SC Langenhorn in die Hammonia-Staffel. Und als SCALA 2013 in die Oberliga kam, mussten die „Tauben“ nach zuvor 11 Jahren gerade die Liga verlassen.
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