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20.03.2018
Der e.V. fällt nicht weit von der AG von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – Hamburger SV III 3:1 (1:1)

SV Curslack-Neuengamme: Lucassen – Brudler, Spiewak, Schalitz, Wilhelm – Rogge, Papke – Beldzik, Radic (86. Klein), Landau (78. Hoffmann) – Lenz (88. Yücel)
Hamburger SV III: Heuer – Ulbricht, Wacker, Halavurta, Michalowski (86. Streubier) – Trefzger, Sampaney – Evers (73. Hinrichsen), Bauer (66. Brendel), Yasar – M. Augustinovic
Tore: 0:1 Yasar (21.), 1:1 Beldzik (41.), 2:1 Schalitz (64.), 3:1 Landau (73.)
Schiedsrichter: Sebastian Born (SV Bergstedt): Für seinen Blackout (39.: nur Gelb statt klar Rot für Wacker) entschuldigte (!) er sich hinterher bei Henke. Die Größe haben wahrlich nur wenige. Von daher Chapeau. Fehler machen wir alle mal.
Beste Spieler: Beldzik, Lenz, Schalitz, Wilhelm – Yasar, Ulbricht
Zuschauer: 183

Stadionverbot! Diese bei allen Fans unbeliebte Maßnahme erwischte heute schon vor den Anpfiff ein paar HSV-Anhänger. „Die wollten Pyro-Technik ins Stadion schmuggeln“, so Curslacks Liga-Manager Oliver Schubert, der die Täter dabei erwischte, wie sie eine Tüte mit der verbotenen Fracht über den Zaun warfen. „Das waren fünf Fackeln, die wir da sichergestellt haben“. So blieb es während des Spiels innerhalb des Stadions Pyrofrei, aber nach dem Schlusspfiff zündelten die Verwiesenen dann außerhalb des Geländes doch noch ihre Feuerwerke.

Gezündet haben auch ihre Lieblinge – und zwar auf dem Platz. Der HSV startete nämlich furios. Der äußerst agile Emre Yasar bereitete Mike Beldzik und Mark Brudler auf der rechten Abwehrseite erhebliche Probleme. Immer wieder „zündete“ Yasar den Turbo und spazierte fast mühelos an allen vorbei, vergab aber zunächst aus spitzem Winkel ganz knapp am langen Pfosten vorbei (4.). Doch eine gute Viertelstunde später machte er es besser, „tanzte“ die halbe Curslacker Abwehr an der Strafraumgrenze aus (insbesondere Beldzik sah da nicht gut aus), stand plötzlich frei vor Keeper Fabian Lucassen und vollstreckte eiskalt zum 0:1 (21.).

Von den Hausherren war bis dahin (und auch danach) herzlich wenig zu sehen. Nur Patrik Papke (holte sich heute seine 12. (!) Gelbe Karte ab) hatte mit seinem viel zu halbherzigen Versuch so etwas wie eine Torchance (8.). Bis plötzlich ein langer Ball aus der eigenen Abwehr bei Timo Lenz an der Strafraumgrenze landete. Der drehte sich geschickt an Torben Wacker vorbei und hätte völlig freie Schussbahn gehabt. Hätte. Denn Wacker holte die Sense raus und nietete Lenz (ganz knapp vor der 16er-Linie) um. Klare Sache: Letzter Mann, Notbremse, hundertprozentige Torchance verhindert = Rote Karte! Doch was macht Schiri Born? Bespricht sich mit seinem Assistenten und gibt dann nur Gelb (39.). Die Vierländer tobten vor Wut, eine glasklare Fehlentscheidung. Nutzte nur nix. Den fälligen Freistoß zwirbelte Witalij Wilhelm schön in den Giebel – aber Keeper Yannick Heuer bekam mit einem Wahsinnsreflex noch die Pranke dran.

Aber nun war Stimmung in der Bude. Die HSV-Fans machten sie sowieso (friedlich und lautstark!) und auch die Gastgeber nun - durch die Fehlentscheidung angestachelt – urplötzlich topmotiviert. Keine 60 Sekunden nach der Aktion schädelte Beldzik eine Wilhelm-Ecke satt unter die Latte zum Ausgleich in die Maschen (41.).

Auf dem Gang in die Kabine hatte Henke Redebedarf. „Ich wollte den Schiedsrichter auf die Szene ansprechen – aber er hat mich weggeschickt“. Doch dies sei an dieser Stelle vorweggenommen: Nach dem Match ging Schiri Sebastian Born von sich aus auf Henke zu. „Er hat eingeräumt, dass es eine klare Fehlentscheidung war und er sich nicht erklären kann, wie ihm das passieren konnte. Er hat sich bei mir dafür entschuldigt“, so Henke, der anfügte: „Da ziehe ich wirklich alle Hüte! Einen Fehler einzugestehen – das können nur die Wenigsten. Er hat meinen Respekt. Fehler machen wir schließlich alle mal“.

Die zweite Hälfte begann so, wie auch Durchgang Eins: Mit einer dicken Chance für Yasar, der nach schöner Vorarbeit von Michael Ulbricht aber nur den Außenpfosten traf (49.). Die Partie war nun deutlich offener und ansehnlicher, beide Seiten bemühten sich merklich um Offensivaktionen. So verzog Lenz (nach Zuspiel von Beldzik) mit einem Seitfallzieher nur knapp (51.) und auf der anderen Seite marschierten Bauer und Augustinovic mit einem schönen Doppelpass durch die Abwehr, bevor Letztgenannter das Außennetz anvisierte (57.). Dann waren wieder die Gastgeber dran und fuhren einen tollen Konter über Landau, der genau im richtigen Moment zu Lenz durchsteckte. Doch dem rutschte beim Schussversuch das Leder über den Spann (60.).

Aber die frierenden (und recht zahlreichen) Zuschauer konnten jetzt sicher sein: Hier passiert noch etwas. Die „Blauen“ erhöhten den Druck und hatten nun viele gelungene Aktionen. Und vor allem hatten sie Standard-Spezialist Wilhelm! Der schlenzte einen Freistoß aus halblinker Position gefühlvoll in den Strafraum, Marvin Schalitz wollte wohl köpfen, bekam die Kugel aber eher auf die Brust. Das Leder tropfte vor seine Füße ab und „Schalle“, der am Donnerstag 22 Jahre alt wird, drückte es aus drei Metern zum 2:1 über die Linie (64.). Spiel gedreht (wie schon im Hinspiel, da nach 0:2 noch 4:2).

Den Schlusspunkt setzte „Schlange Landau“. Wie schon gegen Sasel zunächst auch heute mit einem schlimmen Fehlpass/Ballverlust (5.). Doch dann gibt es eben auch die andere Seite dieses unbestritten exzellenten Fußballers. Nach einem herrlichen Dribbling über die rechte Seite zögerte „JL“ zunächst (wie so häufig) mit dem Abschluss, spielte nochmal zwei Leute aus - und traf schließlich die Latte. Den Abpraller köpfte der Flügelstürmer dann aber höchstselbst zum 3:1 über die Linie (73.). Was für ein Jubel! „Landau ist ein Phänomen. Immer wechselhaft. Erst Abspielfehler und dann so ein Tor“, brachte es Henke auf den Punkt.

Danach passierte nicht mehr viel. Der HSV ergab sich in sein Schicksal, hatte durch Ulbricht nur noch zwei Halbchancen (75./81.), während die Hausherren einige Kontergelegenheiten liegen ließen, als Lenz den Ball nicht voll traf (82.), oder Florian Klein nach einem schönen Solo über links Keeper Heuer anschoss (87.)

Stimme:

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, da hat der HSV deutlich mehr investiert. Die Szene in der 39. Minute (Gelb statt Rot) war die „Hallo-wach-Aktion“ für uns. Danach waren wir viel griffiger und haben direkt das 1:1 erzielt. Das war ganz wichtig für uns. Ich weiß nicht, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir mit einem Rückstand und dieser klaren Benachteiligung in die Kabine gegangen wären. Nach der Pause haben wir zwar deutlich besser Fußball gespielt, letztlich war es aber ein reiner Arbeitssieg. Es zählen sowieso nur die drei Punkte. Mit dem dritten Sieg in Folge – wer hätte das gedacht? – sieht es jetzt wieder sehr positiv für uns aus.

Statistik:
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1986): 2 Spiele: 2 Siege – 0 Remis – 0 Niederlagen, 7:3 Tore

2017/18: 3:1 / 4:2 Oberliga Hamburg

Historie:
Die dritte Mannschaft des HSV nimmt seit 1986 am Spielbetrieb teil, hatte ihn nach der Saison 1993/94 für ein Jahr eingestellt und ab 1995/96 wieder aufgenommen.

Die zweite Mannschaft des HSV kickte übrigens zuletzt in der Saison 1988/89 in Hamburgs höchster Amateurliga (Verbandsliga), wurde damals mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Süderelbe Meister und spielt seither überregional (Amateur-Oberliga Nord, Regionalliga Nord).

Hamburger SV III:
2017/18: Oberliga Hamburg
2016/17: Landesliga Hammonia (2. Platz, 67 Punkte / 101:40 Tore)
2015/16: Landesliga Hammonia (4. Platz, 48 Punkte / 57:53 Tore)
2014/15: Bezirksliga Nord (2. Platz, 67 Punkte / 99:38 Tore)
2013/14: Bezirksliga Nord (9. Platz, 45 Punkte / 71:59 Tore)
2012/13: Landesliga Hammonia (16. Platz, 28 Punkte / 41:68 Tore)
2011/12: Landesliga Hammonia (6. Platz, 45 Punkte / 50:43 Tore)
2010/11: Landesliga Hammonia (10. Platz, 34 Punkte / 52:64 Tore)
2009/10: Landesliga Hammonia (10. Platz, 36 Punkte / 40:47 Tore)
2008/09: Landesliga Hammonia (8. Platz, 41 Punkte / 50:54 Tore)
2007/08: Landesliga Hammonia (10. Platz, 42 Punkte / 45:51 Tore)
2006/07: Landesliga Hammonia (9. Platz, 46 Punkte / 53:56 Tore)
2005/06: Landesliga Hammonia (6. Platz, 52 Punkte / 68:65 Tore)
2004/05: Landesliga Hammonia (8. Platz, 49 Punkte / 66:52 Tore)
2003/04: Bezirksliga Nord (1. Platz, 58 Punkte / 73:37 Tore)
2002/03: Bezirksliga Nord (5. Platz, 52 Punkte / 77:55 Tore)
2001/02: Kreisliga 6 (1. Platz, 71 Punkte / 96:30 Tore)
2000/01: Kreisliga 6 (4. Platz, 58 Punkte / 91:37 Tore)
1999/00: Kreisliga 6 (7. Platz, 41 Punkte / 60:46 Tore)
1998/99: Kreisliga 7 (5. Platz, 47 Punkte / 59:47 Tore)
1997/98: Kreisklasse 7 (1. Platz, 56 Punkte / 83:24 Tore)
1996/97: Kreisliga 6 (14. Platz, 19 Punkte / 41:66 Tore)
1995/96: Kreisklasse 6 (2. Platz, 60 Punkte / 65:26 Tore)
1994/95: ---
1993/94: Kreisliga 7 (8. Platz, 31:29 Punkte / 64:56 Tore)
1992/93: Kreisklasse 9 (1. Platz, 40:4 Punkte / 106:14 Tore)
1991/92: Kreisklasse 9 (5. Platz, 27:17 Punkte / 71:25 Tore)
1990/91: Kreisklasse 10 (3. Platz, 45:11 Punkte / 105:22 Tore)
1989/90: Kreisklasse 10 (7. Platz, 30:22 Punkte / 66:31 Tore)
1988/89: Kreisklasse 10 (5. Platz, 32:16 Punkte / 79:34 Tore)
1987/88: Kreisklasse 10 (7. Platz, 31:25 Punkte / 61:34 Tore)
1986/87: Kreisklasse 7 (8. Platz, 16:24 Punkte / 26:38 Tore)


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