Ist es nur eine kurze Schwächeperiode oder verspielt das Stolina-Team den tollen Eindruck von 20 Spielen ohne Niederlage und damit gar noch die eingleisige Oberliga? Gegen den VfL Pinneberg gab es die dritte Pleite innerhalb von sieben Tagen. Und das völlig zu Recht. Denn die Männer aus dem Hamburger Vorort kämpften bravourös und nutzten ihre sich bietenden Torchancen gnadenlos aus.
Bereits in der elften Minute stand der VfLer Robert Bankowski frei im Meiendorfer Strafraum, umkurvte noch MSV-Schlussmann Karsten Böhmer und schob locker zum 0:1 ein. Meiendorf hatte nur einen Kracher von Andreas Krohn vom Sechzehnmeter Raum zu verzeichnen, aber Keeper Mikail Develi parierte sicher. Wie verunsichert die Heimelf zurzeit agiert, zeigte die 24. Spielminute: Oliver Lüttkenhaus schob das Spielgerät gegen die Laufrichtung zu seinem Torhüter zurück, Böhmer schlug halbwegs über den Ball und Sturmtank Frank Rückert bedankte sich für den Fauxpas mit dem 0:2.Gerade die Defensive der Gastgeber mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, mit einem gehörigen Sicherheitsabstand zu ihren Gegenspieler gestanden zu haben. Dies nutzten die Pinneberger immer wieder mit viel Leidenschaft aus. In der 29. Minute gelang Sven Reymann mit einem Kopfball der 1:2-Anschlusstreffer, Marco Krausz (34.) hatte völlig freistehend den Ausgleich auf dem Puschen, er knallte aus zwölf Meter weit über das Gehäuse.
Mit der Einwechselung von Terry Galloway zur Pause, kam mehr Druck ins MSV-Angriffsspiel. Galloway (52.) verzog nur knapp, der Schuss von Olufemi Smith (56.) ging um Zentimeter überweg. In der 63. Minute Jubel bei den heimischen Fans: Den Freistoß von Krohn verlängerte Krausz per Kopfball und am langen Pfosten netzte Helge Mau ein – Schiri Thomas Gorniak sah jedoch eine Abseitsstellung von Mau. Krausz (68./glänzende Vorarbeit von David Berwecke) hätte ebenfalls ausgleichen müssen, aber sein angedachter „Kracher“ wurde nur eine lasche Rückgabe zum gegnerischen Keeper Develi. Die Gäste nutzten ihre einzige klare Torchance nach dem Pausentee, als wiederum Rückert (69.) das viel umjubelte 1:3 für den Außenseiter erzielte. Der Fallrückzieher von Galloway (79.) wäre ein Treffer wert gewesen, aber er verfehlte sein Ziel nur äußerst knapp. So blieb es nur noch bei 2:3-Anschlusstreffer von Galloway (84.), der vor 228 enttäuschten Zuschauern auch gleichzeitig den Endstand bedeutete. Nur die wenigen Pinneberger Fans skandierten: „ Auswärtssieg, Auswärtssieg!“
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg): „Meine Mannschaft hat sich, mit einer sehr guten Einstellung, den Sieg erkämpft. Wir sind verdient in Führung gegangen und haben mit dem zweiten und dritten Tor die Spieleröffnung der Meiendorfer ausgenutzt. Über 90 Minuten haben wir uns durch unser kämpferisches Engagement den Sieg auch verdient. Trotzdem dem MSV alle Gute für das Viertelfinale am Mittwoch gegen den FC St. Pauli!“
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV): „Wir sind natürlich enttäuscht. Gerade über die Art und Weise, wie wir diese Partie verloren haben. Wir wollten uns heute Selbstvertrauen für das Pokalspiel holen, was nicht geklappt hat. Unsere Abwehr hat haarsträubende Fehler gemacht, das konnten wir im Spiel nach vorne nicht wieder wett machen. Dann darf man sich nicht wundern, wenn so ein Match verloren geht!“
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