08.05.2018 Mit "Köpfchen" zum Sieg von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – SC Condor 3:0 (1:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Karikari (72. Aust), Carolus – Dittrich, Dettmann, Ladendorf (67. Louca), Steinfeldt – Möller (46. Nägele), Kurczynski – Müller SC Condor: Kleinschmidt – Lohner, Özel, Niederstadt, Theis – Korodowou (83. Grosche-Müller), Körner – Rosenhauer (65. Bulut), Iscan (74. Andersson), Blunck – Flores Tore: 1:0 Müller (21.), 2:0 Ladendorf (56.), 3:0 Dittrich (90.) Schiedsrichter: Kevin Rosin (SV Lieth): Hatte wohl selten so wenig zu tun wie heute. Ein gemütlicher Abend für den total unauffälligen Schiri. Beste Spieler: Dettmann – Kleinschmidt Zuschauer: 112
„So ein Spiel braucht kein Mensch“, stöhnte Condors Sportlicher Leiter Marco Krausz. „Unter der Woche, gefühlt Mittags Feierabend machen, durch den Feierabendverkehr hier ganz raus nach Dassendorf – und das ohne zehn wichtige Spieler“. Tatsächlich fehlte den Gästen heute quasi eine komplette Mannschaft: Ohne Künkel, Mellmann, Jozic, Klammer, Rathjen, Weiser, Martens, Daudert, Özalp und Kossowski galt es mit diversen Spielern aus der zweiten Herren die Herkulesaufgabe beim Meister zu absolvieren. „Dafür haben wir es echt gut gemacht“, war Christian Woike hinterher erleichtert. Denn nicht wenige hatten heute mit einer herben Klatsche gerechnet.
Da aber auch die Gastgeber momentan das „Rotationsprinzip“ walten lassen, hielt sich die (von allen erwartete) Niederlage für die Raubvögel in Grenzen, denn echter Spielfluss wollte heute auf beiden Seiten nicht aufkommen. Condor stellte sich hinten rein und kam im gesamten Spiel vielleicht dreimal etwas ernsthafter in die gegnerische Hälfte bzw. vors Tor. „Mehr wie verteidigen war heute auch nicht möglich“, stellte Woike wegen der Personallage klar. Die beste „Chance“ für die Gäste im ersten Durchgang hatte Philipp Körner, der nach (etwas zu ungenauem) Zuspiel von Carlos Flores Richtung Keeper Christian Gruhne unterwegs war, aber noch von Rinik Carolus abgedrängt wurde (20.). Der einzige (!) Torschuss für die Woike-Elf im gesamten Match resultierte aus einem Freistoß von Gökhan Iscan aus 17 Metern, den Gruhne mit einer Hand klasse zur Ecke rettete (47.). Das war es dann aber auch für den SCC.
Doch auch die Hausherren brannten nicht gerade ein Chancen-Feuerwerk ab. Spielerisch lief bei den hohen Temperaturen nämlich fast gar nichts – es waren mal wieder die Standards wie Eckbälle und Flanken, die das Spiel entschieden. Der Meister macht dort weiter, wo er in Curslack (2x Kurczynski) aufgehört hatte: Mit Kopfballtoren!
Nachdem zu Beginn der Partie zwei Eckbälle von Sven Möller zwar jeweils auf dem Kopf von Lennart Müller, aber jeweils auch über dem Tor landeten (7./12.), war es Henrik „Benno“ Dettmann, der mit einer präzisen Hereingabe vom rechten Flügel erneut Müller fand. Und diesmal ging „LM31“ ganz tief runter, ungefähr 40 Zentimeter über der Grasnarbe wuchtete er das Leder mit dem Kopf in die lange Ecke zum 1:0 (21.). Vor der Pause hätte Möller noch erhöhen können, doch erst traf er freistehend aus fünf Metern den Ball nicht richtig (26.), dann landete sein Freistoß knapp neben dem Giebel (31.).
Im zweiten Durchgang sorgte Pascal Nägele früh für die Vorentscheidung. Seine tolle Hereingabe von der rechten Eckfahne schädelte André Ladendorf mit einer Art „Kopfball-Torpedo“ wuchtig zum 2:0 in die Maschen (56.). Grund zum Jubel gab es auch eine Viertelstunde später: Nach 53 Tagen Verletzungspause konnte Kapitän Amando Aust erstmals wieder ein paar Minuten spielen (72.)!
“The Captain is back“ – Nach langer Zwangspause erstmals wieder auf dem Platz: Amando Aust. Foto: Alexander Knull
Da geriet der Rest der Partie fast zur Nebensache, zumal der laue Sommerkick auch nicht mehr viel hergab. Kurczynski köpfte (was auch sonst?!) nach Dittrich-Ecke an den Außenpfosten (83.) und der „Maximiser“ stellte nach schöner Steinfeldt-Flanke Sekunden vor dem Abpfiff den 3:0-Endstand her (90.). Natürlich mit „Köpfchen“.
Stimmen:
Christian Woike (Trainer SC Condor): Ich bin in der Tat ganz zufrieden. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das nach einem 0:3 mal sage, aber wenn man unsere aktuelle Gesamtsituation anschaut, ist das ein respektables Ergebnis. Oft sind es ja genau solche Partien, wo etwas ganz verrücktes passiert. Aber die „Gefahr“ bestand heute nicht. Meine Mannschaft hat das wirklich gut gemacht. Mit Korodowou hat ein Spieler gespielt, den kannte ich bis vor kurzem noch gar nicht. Dazu haben heute drei Landesliga-Spieler ihr Oberliga-Debüt gefeiert. Und sie haben das sehr ordentlich gemacht. Natürlich hat Dassendorf nicht mit vollem Tempo gespielt, aber vielleicht haben wir es eben auch gut verteidigt. Mehr war heute auch nicht möglich. In ein, zwei Szenen war eine Chance da, wenn der Ball besser durchgesteckt wird. Mit dem Ergebnis kann ich leben, auch wenn ich ein bisschen traurig bin, dass wir zehn Sekunden vor Schluss noch das dritte Gegentor kriegen. Insgesamt gehe ich heute mit einem deutlich besserem Gefühl nach Hause, als nach der Niederlage in Rugenbergen.
Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf): Es ist schwer für meine Mannschaft, immer die Anspannung hochzuhalten, zumal wir ja auch immer kräftig durchwechseln. Heute sind zudem zwei Spieler kurzfristig ausgefallen (Marcel Lenz, Finn Thomas), aber im Moment können wir das echt alles kompensieren. Alle zeigen sich, alle haben das eine Ziel: Beim Pokalfinale wollen sie alle spielen. Heute haben wir zwar nicht so geglänzt, aber alles gut. Condor hatte ja auch nur einen einzigen Torschuss im gesamten Spiel. Wir haben als Ziel ausgegeben, dass wir bei der Punktzahl eine Neun vorne haben wollen (aktuell sind es 87). Die nächsten beiden Spiele gehen wir volle Kanne mit vollem Kader an. Da wollen sich alle nochmal zeigen. Was dann in der Partie gegen Osdorf passiert (vom Verband drei Tage vor dem Finale angesetzt!), kann ich heute ehrlicherweise noch nicht sagen.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 20 Spiele, 12 Siege, 4 Remis, 4 Niederlagen, 49:31 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.