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27.05.2018
Landesliga Hammonia: Vier Streiche von Max und Moritz von Andreas Killat


präsentiert:


vs.


USC Paloma – Niendorfer TSV II 1:4 (0:1)

USC Paloma: Köhler – Marx, Krause, Hartung, Dreyer (65. Wallner) – Merkle, Nendza – Schiemann (65. Ebongo), Ulaga (75. Schröder), Mandelkau – Bein
Niendorfer TSV II: Lustermann – Ahrens (58. Molder), Schlechtweg, Blumauer, Sahs – Schultz (58. Reese), Niemann – Baafi (75. Krüger), Danzer, Apau – Flandrin
Tore: 0:1 Niemann (11.), 1:1 Hartung (48.), 1:2/1:3 Danzer (62./66.), 1:4 Niemann (76.)
Schiedsrichter: Björn Krüger (SV Börnsen): Die 90 Minuten im Stau (Anpfiff deswegen erst mit 20 Minuten Verspätung) waren bestimmt anstrengender. Gute Partie, ließ viel laufen!
Beste Spieler: Schiemann, Mandelkau – Lustermann, Apau, Danzer, Niemann
Zuschauer: 130

„Gott sei Dank - nun ist’s vorbei (mit der Übeltäterei)“, das dürfte sich – frei nach Wilhelm Busch – USC-Coach Steffen Harms heute nach dem Schlusspfiff gedacht haben. Denn die „Lausbuben-Streiche“ der im Schnitt 21jährigen Niendorfer Nachwuchsmannschaft verhagelten den „Tauben“ bei subtropischer Nachmittagshitze ein wenig die ansonsten glänzende Stimmung. Im Prinzip ist nämlich ganz Paloma aufgestiegen: Die „U23“ aus der Kreis- in die Bezirksliga, die dritte Herren aus der Kreisklasse in die Kreisliga und die 4.+6. Herren in die Kreisklasse A. Dazu kommt noch die C-Jugend mit dem Sprung in die Regionalliga, sowie Pokalfinalteilnahmen der B-Junioren (1:3 n.V. gegen Norderstedt) und C-Jungen (am 9. Juni gegen Pauli). Nur für die erste Herren gab es nix zu feiern – weil „Max“ (Danzer) und „Moritz“ (Niemann) heute im Alleingang für „Witwe Bolte“ oder „Lehrer Lämpel“-Gefühle an der Brucknerstraße sorgten.

Der Trainer der Niendorfer U23 heißt zwar nicht Busch, sondern (guter) Jobmann, aber seine Freude am Spektakel seiner "Lausbuben" hatte er natürlich trotzdem: „Wir sind immer top motiviert. Bei uns bekommen die Jungs viel Spielpraxis und dürfen auch mal Fehler machen“. Doch die machte heute vor allem Paloma, allen voran Keeper Jonas Köhler, der quasi jeden (!) Schuss auf sein Gehäuse passieren ließ und beim 1:2 zudem tatkräftig assistierte. Schon beim ersten Gegentor sah Köhler nicht besonders gut aus, als Moritz Niemann aus rund 35 Metern (!) einen Freistoß in den Giebel knallte (11.). Ohne Frage ein schönes Tor. Aber da die Hausherren komplett auf eine Mauer verzichteten (nach dem Motto: Aus der Entfernung schießt der sowieso nicht direkt), sah der Schlussmann den Ball lange kommen. Nur 40 Sekunden später dribbelte Kevin Apau der USC-Abwehr mal wieder Knoten in die Beine und passte perfekt in die Mitte, doch Simon Flandrin knallte das Leder nur an die Latte.

Nach dieser starken Anfangsviertelstunde der Gäste (mit noch einigen weiteren nicht ganz zu Ende gespielten Tempoangriffen) erwachten auch die Tauben bei gefühlt 60 Grad in der Sonne so langsam. Insbesondere der sehr agile Denny Schiemann konnte sich immer wieder in Szene setzen. Sein großes Pech an diesem Tag: Weder seine tollen Flanken, noch die gefährlichen Eckbälle (Jobmann: „Alles Brandbomben“) führten zu einem Tor. So haute Christian Merkle übers Tor (20.), Dominic Ulaga scheiterte am glänzend aufgelegten Keeper Julius Lustermann (37.) und Max Krause grätschte (!) den Ball aus drei Metern über den Kasten (46.). Hinzu kamen weitere Chancen durch Schiemann selbst (17.) und Merkle, der nach feinem Dribbling durch drei Mann hindurch, ebenfalls an Goalie Lustermann verzweifelte (39.).

Aber der verdiente Ausgleich fiel doch noch: Kapitän Torsten Hartung startete von der Mittellinie einen unwiderstehlichen Sololauf und zog aus 18 Metern kraftvoll ab – drin (leicht abgefälscht, 48.)! In dieser Phase hätten die Tauben die Partie zu ihren Gunsten entscheiden können – taten es aber nicht. Marx köpfte völlig freistehend neben das Tor (52.) und Lion Mandelkau’s Torjubel blieb nach einer weiteren Heldentat von Lustermann im Halse stecken (56.). Das war es dann aber auch mit der USC-Herrlichkeit.

In der letzten halben Stunde spielten nämlich nur noch die Gäste bzw. „Max und Moritz“: Danzer (Max) und Niemann (Moritz) sorgten binnen 14 Minuten für klare Verhältnisse! Einen Schuss von Danzer konnte Hartung zunächst zwar gerade so noch vor der Linie klären (60.), doch als Keeper Köhler ihm bei einem völlig missglückten Abschlag den Ball direkt servierte, ließ sich Danzer nicht zweimal bitten und traf aus 14 Metern ins leere Tor (62.).

„Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich“, dachte sich „Maxi“ da wohl und schob nach schöner Vorarbeit von Flandrin aus 11 Metern locker zum 1:3 ein (66.). „Mancher gibt sich viele Müh' mit dem lieben (Tauben-)Federvieh“, fiel dann seinem kongenialem Partner Moritz Niemann ein weiterer Reim des Dichters Wilhelm Busch ein – und so traf auch er ein zweites Mal in die Maschen! Dieses Mal „nur“ aus 18 Metern mit einem Flachschuss (76.), mittig aufs Tor und keinesfalls unhaltbar. Ein gebrauchter Tag für Köhler. Und für den USC. Aber Freibier für die Fans gab es trotzdem. Und von Coach Steffen Harms ein Versprechen: „Letzte Saison waren es nach dem Umbruch nur 43 Punkte, diesmal immerhin schon 60. Das ist ein erster vernünftiger Schritt. Nun wollen wir uns nochmal steigern und nächstes Jahr unbedingt aufsteigen“.

Stimmen:

Matthias Jobmann (Trainer Niendorfer TSV II):
Das war ein schönes Spiel zum Saisonabschluss. Unsere Jungs wollten unbedingt gewinnen um noch Zweiter zu werden. Außerdem haben wir diese Saison noch nie zweimal gegen einen Gegner verloren (das Hinspiel hatte Paloma 2:1 gewonnen). Das war ein super Abschluss einer ganz ganz tollen Saison. Wir hatten in dieser Liga fast im jeden Spiel die jüngste Mannschaft mit einem Schnitt zwischen 19 und 21 auf dem Platz. Heute hatten wir bei einigen Standards etwas Glück. Keiner spielt die so gefährlich, wie der USC. Das waren alles Brandbomben. Der Führungstreffer hat uns bei der Hitze natürlich in die Karten gespielt. Nach der Halbzeit war Paloma zunächst besser im Spiel und hat zu dem Zeitpunkt verdient das 1:1 gemacht. Aber aufgrund unserer Schnelligkeit und den vielen guten Tempogegenstößen am Ende ein verdienter Sieg für uns. Auch wenn wir beim 2:1 das Glück des Tüchtigen hatten. Jetzt freuen wir uns auf die Sommerpause – und darauf, dass wir auch nächste Saison wieder gegen Paloma spielen dürfen. Das sind immer tolle Spiele.

Steffen Harms (Trainer USC Paloma):
Glückwunsch an Niendorf. Nicht nur zum heutigen Sieg, sondern auch zur tollen Saison. Für uns kein so glücklicher Saisonabschluss. Nach den vielen Wochen der extremen Anspannung haben uns die 20 Tage Pause nicht gut getan und es war doch ein deutlicher Leistungsabfall zu erkennen. Mit unserer heute zu passiven Spielgestaltung und nicht ganz perfekten Einstellung haben wir es Niendorf häufig zu leicht gemacht. Gegen die schnellen Leute haben wir nicht gut verteidigt. Ein bisschen schade, dass die Saison so zu Ende geht. Der Sieg für Niendorf geht in Ordnung, auch wenn er zu hoch ausgefallen ist und mit dem 1:2 von uns eingeleitet wurde.

Statistik:
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1946): 2 Spiele, 1 Sieg, 0 Remis, 1 Niederlage, 3:5 Tore

2017/18: 1:4 / 2:1 Landesliga Hammonia (Niendorfer TSV II)

Hinzu kommen 38 Partien gegen die erste Mannschaft des Niendorfer TSV:

1973/74: 2:2 / 3:1 Verbandsliga Nord (= Bezirksliga)
1976/77: 2:0 / 0:0 Amateurliga Hansa (= Landesliga)
1980/81: 0:1 / 0:2 Bezirksliga Nord
1981/82: 3:1 / 2:4 Bezirksliga Nord
1982/83: 2:2 / 3:1 Bezirksliga Nord
1985/86: 1:2 / 2:1 Bezirksliga Nord
1987/88: 1:2 / 0:3 Bezirksliga Nord
1989/90: 3:1 / 2:2 Bezirksliga Nord
2004/05: 2:0 / 3:0 Verbandsliga Hamburg
2005/06: 0:2 / 2:1 Verbandsliga Hamburg
2006/07: 2:0 / 3:1 Hamburg-Liga
2007/08: 2:0 / 1:0 Hamburg-Liga
2008/09: 0:1 / 2:0 Oberliga Hamburg
2009/10: 0:0 / 1:2 Oberliga Hamburg
2010/11: 2:1 / 4:0 Oberliga Hamburg
2011/12: 1:2 / 0:2 Oberliga Hamburg
2012/13: 3:1 / 2:3 Oberliga Hamburg
2014/15: 4:0 / 0:3 Oberliga Hamburg
2015/16: 0:2 / 0:3 Oberliga Hamburg

Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers daher: 40 Spiele, 19 Siege, 5 Remis, 16 Niederlagen, 63:54 Tore


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