30.08.2018 Vorschau: Beste Liga, Beste Serie von Mirko Schneider
Vor einem Jahr erfuhren unsere verehrten Leser an dieser Stelle, wie HAFO zum qualitativen Leitmedium der weltweiten Fußballberichterstattung aufstieg: mit Musik. Der Schreiber dieser Zeilen hätte es ohne Britney nie geschafft: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6100 Wir alle ohne Sarah Michelle Gellar aber auch nicht: https://www.youtube.com/watch?v=hmoU05_Fr5A
Zweifellos und unumkehrbar ist Britney Spears die Göttin der Sexualität und der Güte, doch Sarah Michelle Gellar ist das Ur-Gute. Als „Buffy – Die Vampirjägerin“ zog sie in der objektiv betrachtet auf alle Zeiten besten Serie der Welt – gegen die „Lost“, „Game of Thrones“, „Breaking Bad“ oder sonstige Kritikerlieblinge auch in 100 Jahren nicht werden anstinken können – Ende der quietschbunten 90er-Jahre in die Schlacht gegen die Vampire von Sunnydale. Sechs Jahre beziehungsweise sieben Staffeln lang pfählte Gellar auf Pro7 mit Pflock und launigen Sprüchen reihenweise die Untoten. Ihre Kampfkünste bereiteten „Matrix“ erst den Weg und Barack Obama kam durch ihren Mut auf die Idee für den Slogan „Yes, we can“, was ihn 2009 ins Weiße Haus brachte. Zwischen dem alles verschlingenden Höllenschlund und uns stand damals also dieses blonde Mädchen. In der ersten Staffel noch 16 Jahre alt und auf der High School, als Auserwählte die Last des Fortbestandes der Menschheit auf ihren Schultern tragend, die Welt Dutzende Male vor dem Untergang bewahrend, wegen der vielen harten Nachtschichten auf dem Friedhof oft übermüdet und somit um ihre Versetzung fürchtend – und unsterblich in Angel, den 227 Jahre alten Vampir mit Seele, verliebt. Millionen Teenies schmachteten damals stellvertretend vor sich hin, übersahen dabei leicht die Vorzüge der Serie wie die Erörterung tiefgründiger moralischer Fragen, das Spielen mit der Zeitstruktur oder die exzellente Charakterentwicklung der Protagonisten. Bis heute ebenfalls übersehen wurden die offensichtlichen Verbindungen zwischen der besten Serie der Welt und der besten Liga der Welt. Buffy und die Oberliga Hamburg? Geschwister im Geiste! Hier ist der Beweis…
Ob Concordias Trainer Frank Pieper wie Buffys Wächter Rupert Giles eine Vorliebe für Tweed hat, auf eine wilde Vergangenheit zurückblickt und herzzerfetzende Gitarrensongs schmettern kann, ist nicht überliefert. Täte er Letzteres, würde seine Mannschaft sicher ähnlich aus der Wäsche gucken wie die Scooby-Gang in diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=koI_73OHErw Fakt ist: Giles ist Bibliothekar, Pieper Lehrer. Beide verbindet also eine gewisse Affinität zueinander und während Giles Buffy Kampftechniken beibringt, vermittelt Pieper seiner Mannschaft die Robustheit für den Kampf um Oberligapunkte. Was zuletzt beim absolut notwendigen 4:0 beim HEBC endlich so klappte, dass das zarte Pflänzchen namens „Aufwärtstrend“ nun am Bekkamp blühen könnte. Als Spielverderber fungieren wollen die Niendorfer, die laut ihrem Trainer Ali Farhadi etwas gutzumachen haben. Der ärgerte sich nach dem 1:2 gegen Osdorf über „Klugscheißerei“ in den eigenen Reihen. Die Qualität der Sprüche von Xander (nach einer Nahtoderfahrung: „Mensch Buffy, mein Leben ist gerade an mir vorbeigezogen. So richtig aufregend war`s nicht“) haben die Einlassungen der NTSV-Akteure wohl nicht, sonst wären sie ja humoristisch wertvoll. Punkte bleiben jedoch das A und O. HAFO-Tipp: Und wenigstens einen davon holt Niendorf beim 70 Minuten lang gähnend langweiligen 5:5 bei Cordi, bei dem alle Treffer erst in der Schlussviertelstunde fallen.
Erste Niederlage, erste geschwänzte Pressekonferenz. Mag ja sein, dass Barmbeks Trainer Marco Stier samt Co-Trainer Yusuf Akbel nach dem 2:3 in Meiendorf einen Termin hatten, aber irgendwie hätte man schon gerne erfahren, wie sie die erste Pleite ihres Teams erlebt haben. Zumindest war es auf den ersten Blick nicht gerade eine clevere Wahl, Kapitän Niklas Sabas als Vertreter auszuwählen, denn der wurde prompt zu seinem Platzverweis befragt. Diese Aufgabe löste er aber per Entschuldigung an die Fans samt guter Laune („Von diesem `Kopfstoß` wird sich mein Gegenspieler“ – gemeint war Leonel Varela Monteiro – „sicher schnell erholen“) zufriedenstellend. Die Frage, die bleibt: Sind Stier und Akbel bei Niederlagen so etwas wie die dunkle Seite der Jägerin, bei „Buffy“ personifiziert in Kontrahentin „Faith“? Und wären sie in der Lage, sich nach Pleiten mit den Journalisten auf verbalem Wege ein so episches Gefecht wie dieses hier zu liefern? https://www.youtube.com/watch?v=-RsD2VwCgmI Die Antwort erfahren die Medienvertreter am Freitag...HAFO-Tipp: ...weil ein plötzlich schwächelndes BU mit 0:3 daheim gegen den HEBC untergeht.
Schiedsrichter: Jarno Wienefeld (VfL Lohbrügge)
TuS Osdorf (6) vs. SC Victoria (9) – Freitag, 19:30 Uhr (Vorsaison: 3:0/2:1)
Blomkamp 32, 22549 Hamburg
Wäre „Spike“ ein Fußballclub, er wäre TuS Osdorf! Stark, unbeirrbar, sexy durch rauen Charme! Sagt, was er denkt! Keine halben Sachen! Schwarz oder Weiß! Ganz oder gar nicht! Osdorfs Trainer Piet Wiehle dürfte begeistert von der Figur sein. https://www.youtube.com/watch?v=UaMFRxzygZU Der SC Victoria hingegen ist eher mit Buffy zweiten Freund Riley Finn zu vergleichen. Konservativer, beständiger. Aber am Ende auch erfolgreicher? HAFO-Tipp: Nein, denn Spike und Riley können Buffy beide nicht dauerhaft erobern. Und so kann dieses Duell nur 1:1 ausgehen.
Schiedsrichter: Paul Dühring (SV Nettelnburg-Allermöhe)
FC Süderelbe (12) vs. TuS Dassendorf (7) – Freitag, 20 Uhr (Vorsaison: 1:3/1:4)
Kiesbarg, 21149 Hamburg
Dassendorfs glor(y)reiche Zeiten in der Tabelle (siehe unten) scheinen vorerst vorbei zu sein. Die bittere 1:2-Niederlage in Altona ist mindestens so ein Schlag ins Kontor wie Buffys Reinkarnation zu Beginn von Staffel 6. Sie wäre viel lieber im Himmel geblieben, aber ihre Freunde holten sie zurück auf den bösen Boden der Realität. Diese Funktion erledigte jetzt Altona und wenn Dassendorf sich seine einst typische Herbst-Krise nicht schon im Spätsommer nehmen will, muss nun ein Sieg beim FC Süderelbe her. Dort kickt mit Ivan Sa Borges Dju allerdings der aktuelle Top-Torjäger der Oberliga Hamburg. „Ich will in dieser Saison zweistellig treffen“, hatte er nach seinem Doppelpack beim 2:1 in Meiendorf als Ziel anvisiert. Es folgte ein weiterer Doppelack beim 3:3 gegen den HEBC und drei Treffer beim 4:4 gegen Niendorf. Die letzten Ergebnisse stimmten dann weniger optimistisch. Süderelbe haderte mit seinem Spielaufbau wie Angel mit seinen Sünden und verhielt sich ungefähr ebenso lethargisch wie Buffys Liebhaber beim 0:3 gegen Vicky und 1:5 bei Altona. Kommt nun die Wende? HAFO-Tipp: Jepp, für Dassendorf. Durch ein klares 6:1 am Kiesbarg.
In der fünften Folge der dritten Episode wird eine Figur eingeführt, deren Symbolcharakter für den Condoraner Trainer geradezu überwältigend ist. Es ist „Mr. Trick“. Nicht nur die fast gegebene Silbengleichheit „Mr. Trick – Femi Smith“ ist hier zu beachten, sondern auch der Name der Folge selbst: „Die Qual der Wahl“. Mit seiner ersten Wahl lag Smith einst beim USC Paloma daneben, wiederholt sich nun die Geschichte beim SC Condor? „Mr. Trick“ jedenfalls bemüht sich im „Buffy-Universum“ wieder und wieder durch immensen Einfallsreichtum (Analogie: starkes Training, taktische Finessen) um Erfolg, ist oft ganz nahe dran – nur um schließlich zu scheitern. Femi Smith` SC Condor geht es da nicht anders. Fünf Spiele zwei Punkte, Abstiegsrang 16. Gegen Osdorf (1:2) geführt, in Curslack (1:1) zwei Elfer verballert, gegen Wedel (1:1) geführt – aber nie gewonnen. Mr. Trick in „Buffy“ geht übrigens oft etwas zu offensiv vor, wird so durch Konter überrascht. Sieht das am Freitag anders aus? Folgt nun endlich der eminent wichtige erste Saisondreier gegen Sasel? Dort auf der Trainerbank sitzt immerhin der wahre Mr. Trick, nämlich Mr. Motivationstrick Danny Zankl. Aus den ersten sieben Auswärtsspielen hintereinander forderte der Coach mehr Punkte als in der vergangenen Saison (nur drei Stück gegen die gleichen Gegner) und siehe da: mit fünf Siegen in fünf Spielen thront Sasel ganz oben, wird auch nach dieser Partie Spitzenreiter sein. Zankl übrigens denkt schon weiter: „Eventuell können wir erst Anfang Oktober daheim spielen, weil bei uns die Lärmschutzwand am Parkweg noch nicht fertig installiert ist. Wir sind in der Klärungsphase“, so Zankl. Der Mann hat erkannt: Auswärts passt gerade einfach richtig gut. Den Titel einfahren kann der TSV dann ja schallgeschützt zu Hause. Erst einmal gilt es, das 2:2 der Vorsaison beim SC Condor zu verbessern. HAFO-Tipp: Doch was ist das? Femi Smith coacht Zankl mit einer Beton-Abwehr aus und führt sein Team per Wundertakt(r)i(c)k zum ersten Saisonsieg. 3:1 für Condor!
Schiedsrichter: Jorrit Friedrich Eckstein-Staben (SC Wentorf)
„Das Trio“ macht Buffy in der sechsten Staffel das Leben schwer und ein solches Trio bietet aktuell auch der Meiendorfer SV auf. Gegen Barmbek-Uhlenhorst (3:2) ragten Lawrence Schön und Max Rosseburg sowie Martin Fedai heraus. Michael Sara übernahm die Rolle der „Evil Willow“ für die Gegner und streute feine Pässe mit unheimlicher Power ein, wirkungsvolle Treffer für die Gegner wie einst die Zaubersprüche der bösen Hexe https://www.youtube.com/watch?v=RZj4TxB7DKI Nur sah Sara dabei auch optisch deutlich besser aus, mit Ausnahme seines nach einem Foul lädierten Knöchels. Ob der Kapitän in Curslack mittut, ist noch nicht raus. Ob Curslack endlich mal ein Spiel in der Nach-Henke-Ära gewinnt auch nicht. Trainer Matthias Wulff spionierte fleißig an der Meiendorfer Straße, doch vielleicht braucht sein Team einen alten Bekannten, der an die seligen, guten alten Zeiten erinnert, um die Welt vor dem Untergang, äh Curslack vor dem Abstieg zu bewahren. So wie Xander Willow und die Welt am Ende der sechsten Staffel rettet https://www.youtube.com/watch?v=UBs6x1xRwh8, könnte ja auch mal Torsten Henke auf eine „Kameraden, wisst ihr noch?“-Kabinenansprache vorbeischnuppern. Hilft Wulffs Spielern vielleicht! HAFO-Tipp: War nur ein Spaß. Wulff kann das locker alleine. Beweis: das 4:1 gegen Meiendorf.
Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB)
Wedeler TSV (17) vs. FC Teutonia 05 (2) – Sonntag, 11:15 Uhr (Vorsaison: 1:2/1:4)
Elbestadion, Schulauer Straße, 22880 Wedel
Ebenfalls noch ohne Sieg ist der Wedeler TSV. Immerhin einen Punkt entführte das Team vom Berner Heerweg. Mit Kinkerlitzchen will man sich an der Schulauer Straße aber eigentlich nicht zufrieden geben, lieber wollte man in dieser Saison mindestens so viele Punkte holen wie Charisma Carpenters Cordelia aufgrund ihrer Schönheit bei den High-Chool-Jungs von Sunnydale. So wie Cordelia es sogar in den Buffy-Ableger „Angel“ schaffte https://www.youtube.com/watch?v=QjJxdkHiypI möchte Wedel sich auch für die nächste Saison qualifizieren. In der Oberliga – was den WTSV von Teutonia unterscheidet. Unterstreichen die Spieler von Sören Titze ihre Regionalliga-Ambitionen im Elbestadion? HAFO-Tipp: Nein. Wedel qualifiziert sich durch eine gute Leistung für einen 3:1-Sieg.
Die bisherige Saison des TSV Buchholz 08 lässt sich unter dem Titel der „Buffy“-Folge „Leben und andere Schwierigkeiten“ subsummieren. Im Pokal läuft es, immerhin wurde Altona rausgehauen. In der Oberliga stehen nur vier Zähler aus fünf Punkten zu Buche. Eine Bilanz, in etwa so wenig erfolgreich wie Xanders Liebeszauber oder der Versuch von Oz, durch buddhistische Einflüsse seine Natur als Werwolf zum Schweigen zu bringen. Den ersten Dämpfer für Rugenbergen gab es erst am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen Sasel. Aber gegen Sasel verliert ja letztlich jeder. So wie gegen Buffy. Macht also nix. Letzte Saison fanden wegen des Wetters beide Begegnungen übrigens kurz hintereinander statt. Hin – und Rückspiel in wenigen Tagen sozusagen. Der Gastgeber gewann jeweils 4:0. HAFO-Tipp: So bleibt es. 4:0 für Buchholz.
Buffy und ihre Freunde von der Scooby Gang ringen am Ende der fünften Staffel mit der schier übermächtigen Göttin „Glory“. https://www.youtube.com/watch?v=TRIdeWefiQAEin Sieg erscheint absolut aussichtslos, doch mit vereinten Kräften gelingt es. Ähnliches spielte sich gestern an der Adolf-Jäger-Kampfbahn bei der Partie Altona 93 gegen Dassendorf ab. Nachdem der AFC zuverlässig gegen alle etwas höher eingeschätzten Teams (Niendorf, Victoria, Buchholz) verlor, konnte das 5:1 am Sonntag gegen den FC Süderelbe nur eine Täuschung gewesen sein. Das glor(y)-reiche Dassendorf würde Altona schon wieder auf den Boden der Tatsachen holen. Nix da! Durchschlagskräftig wie Xanders Stahlkugel im Endkampf ist das Ergebnis: 2:1 für Altona. Das gibt Kraft für das Treffen mit „Papa Pinne“ (siehe Pinneberg-Vorschau http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6258 ). Was eigentlich unnötig ist, denn um den sicheren Absteiger zu besiegen, braucht es nur ein wenig Konzentration. HAFO-Tipp: Die Chancen auf eine weitere Überraschung in einem Spiel mit Altonaer Beteiligung sind so hoch wie Buffys Möglichkeiten, ihrem Schicksal als Auserwählte zu entgehen. Gleich null. Null ist auch das Stichwort. 0:12.
Schiedsrichter: Tim Wöllmer (FC Süderelbe)
Landesliga, 6. Spieltag:
Hamm United FC (2) vs. SC Vorwärts/Wacker Billstedt (5)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Letzte Saison: ---)
Hamm United ist zurück in der Landesliga und folglich auch das Derby gegen Billstedt. Nach einem Abstecher in die Bezirksliga für die „Geächteten“ steht nun tabellarisch am Hammer Park sogar ein echtes Spitzenspiel bevor. Wie Buffys Schwester „Dawn“ am Anfang der sechsten Staffel ist nicht nur Hamm also plötzlich wieder da, sondern im gut verstärkten Kader auch der Traum vom Aufstieg in die Oberliga wieder präsent. Zumindest heimlich. Während Billstedt laut Sportlichem Leiter Carsten Kober von „Stabilität“ träumt. HAFO-Tipp: Die gibt es aber im Buffy-Universum nicht. 7:3 für Hamm.
Schiedsrichter: Lasse Holst (FC Türkiye)
USC Paloma (5) vs. Niendorfer TSV II (1)*** – Sonntag, 10:45 Uhr (Letzte Saison: 1:4/2:1)
Brucknerstraße 24, 22083 Hamburg
Was beide Teams vor dem Treffen an der Brucknerstraße eint: Sie haben in allen fünf Ligaspielen geführt. Was beide trennt: Paloma machte aus diesen Führungen „nur“ zehn Zähler, die nicht aufstiegsberechtigte Zweitvertretung der Niendorfer holte mit 15 die volle Punktzahl. Somit grüßen die Niendorfer von Rang eins wie die beste aller „Buffy“-Folgen „Once more with feeling“ für immer die beste Serienfolge aller Zeiten sein wird https://www.youtube.com/watch?v=jK1aQlP62-M Aber keine Angst, singen wollen die Niendorfer nicht, nur punkten. HAFO-Tipp: Aber Palomas „Walk throuh the fire“ hält sie auf. 6:5 nach 6:0-Führung.
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