16.09.2018 Landesliga Hammonia: "Team Paloma" marschiert von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – Harburger TB 3:0 (1:0)
USC Paloma: Gansel – Marx, Styhn (46. Wallner), Krause, Dreyer (64. Azadeh) – Merkle, Iwosa – Schiemann (59. Madadi), Ulaga, Mandelkau – Lindholm HTB: Bakir – Meya (46. Solomou), Aytekin, Levermann, Bündert – Rembacz, Sawiel – Pato (71. F. Ören), Schulz, Eken – Waliczek (46. B. Ören) Tore: 1:0 Iwosa (38.), 2:0 Mandelkau (55.), 3:0 Lindholm (64.) Schiedsrichter: Omar Amarkhel (MSV Hamburg): Hatte keine Mühe mit der fairen Partie. Nur sein Assistent lag bei einigen Entscheidungen falsch (Abstoß statt Ecke, Einwurf für die falsche Seite). Beste Spieler: Ulaga, Merkle, Lindholm – Sawiel Zuschauer: 124
Die „Tauben“ sind weiter auf dem Höhenflug. Mit dem sechsten (!) Sieg in Folge (davon fünfmal zu Null, bei 19:2 Toren) kletterte der USC vorerst auf Rang 2 der Tabelle (Türkiye, dessen Coach Michael Fischer heute Vormittag als Zuschauer dabei war, könnte am Nachmittag noch vorbeiziehen). Seit 368 Minuten ohne Gegentor – keine Spur mehr von Nachlässigkeit. „Das ist eine Sache von permanenter Aufmerksamkeit. Wir blocken inzwischen deutlich mehr Schüsse ab. Alle sind sehr konzentriert bei der Sache und haben begriffen, dass jeder Fehler bestraft wird“, so USC-Coach Steffen Harms: „Hinzu kommt, dass wir einen extremen Konkurrenzkampf haben. Wir haben einen breiten Kader und jeder Spieler weiß, dass er Gas geben muss“.
Dabei war heute durchaus nicht alles Gold, was glänzt. Aber die neue Qualität der Palomaten ist die defensive Stabilität. Während man letzte Saison (und auch zu Beginn dieser Spielzeit) häufig noch ein überlegen geführtes Spiel aus der Hand gab, ist dies jetzt ganz anders. Gegen den Vorletzten aus Harburg war die Marschrichtung klar, doch ein schnelles Tor (wie schon so häufig in dieser Saison) wollte heute nicht gelingen. HTB stand in der Viererkette recht gut und mit „Staubsauger“ Stefan Sawiel auf der „Sechs“ im Zentrum konnten viele Angriffe der Hausherren schon im Ansatz unterbunden werden.
Bis auf eine schöne Kombination über Denny Schiemann mit feinem Pass von der Mittellinie genau in den Lauf von Dominic Ulaga, der vom rechten Flügel perfekt in den Fünfmeterraum auf Torben Lindholm querlegte, der aber an Keeper Murat Bakir scheiterte (7.), war es eine eher zähe und mühsame Angelegenheit. Für „Gefahr“ sorgte eigentlich nur der Torhüter der Gäste, der wirklich fast jeden etwas härteren Schuss nach vorne abprallen ließ (25./35./41.).
Beim ersten Gegentor war Bakir jedoch schuldlos: Peter Iwosa kam aus acht Metern frei zum Schuss, blieb im ersten Versuch am Rücken eines Abwehrspielers hängen, doch der Zweite saß (38.). Pech für Ulaga nur kurze Zeit später, als sein schöner Schlenzer von der Unterkante der Latte zurück ins Feld sprang (44.). Die nach vorne völlig harmlosen Gäste kamen erst mit dem Halbzeitpfiff in Strafraumnähe, Sawiels satter Knaller aus 20 Metern zischte knapp vorbei (45.).
Nach der Pause agierten die Hausherren deutlich zielstrebiger, hatten erkannt, dass man den Gästekeeper unter Druck setzen muss. Schiemann zielte jedoch mit seinem Freistoß erst übers Tor (50.) und nach schöner Hereingabe von Lindholm mit einem Volleykracher weit nebens Gehäuse (51.). Besser machte es Lion Mandelkau, der aus neun Metern zum 2:0 einnetzte, nachdem ihm Lindholm den Ball perfekt mit der Hacke (!) zugespielt hatte (55.).
Bei HTB klappte nun gar nichts mehr. „In so einer schweren Phase würde uns Ruhe und Erfahrung gut tun. Aber davon haben wir nicht so viel auf dem Platz, wir sind eine sehr junge Mannschaft. Aber wir werden da unten wieder rauskommen, davon bin ich überzeugt“, so Trainer Steffen Prielipp nach dem Abpfiff. Schließlich waren die Harburger letztes Jahr mit 52 Punkten Tabellenfünfter! Momentan jedoch sind „kleine Brötchen“ angesagt - und mit dem 0:3 durch Lindholm, der aus 16 Metern einen echten „Hammer“ in die Maschen jagte (64.), war man noch gut bedient.
Paloma schaltete nun zwei Gänge zurück, behielt aber defensiv die Kontrolle. Zwar kamen die Gäste durch Burak Ören zu ihrer ersten Torchance, die Keeper Dennis Gansel aufmerksam vereitelte (77.), doch man hatte im Gegensatz zum letzten Jahr nicht mehr das Gefühl, dass die Partie durch USC-Schlampigkeit noch entgleiten könnte.
Nach dem schlechten Saisonstart (Platz 11 nach zwei Spieltagen mit fünf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze) ist man nun – dank der sechs Siege am Stück - mit nur einem Punkt weniger in direkter Schlagdistanz zum Tabellenführer HSV III. Und im Gegensatz zur Konkurrenz hat man schon gegen die drei Top-Teams gespielt. Vielleicht grüßt man also schon in Kürze von der Spitze…
Stimmen:
Steffen Prielipp (Trainer HTB): Wir haben momentan eine sehr bittere und schwere Phase. Unser junges Team leidet unter den Misserfolgen und verliert jede Woche ein bisschen mehr an Selbstvertrauen. Aber wir können deutlich besser spielen und auch, wenn es sich jetzt blöd anhört, mit unserer Einstellung heute war ich zufrieden. Das war letzte Woche noch ganz anders. Leider bekommen wir immer wieder zu leichte Gegentore und dann auch noch zu ungünstigen Zeitpunkten kurz vor und kurz nach der Pause. Es ist aber keine Schande, hier bei Paloma zu verlieren. Wir müssen uns der Situation stellen, weiter hart arbeiten und in der nächsten Woche einen neuen Anlauf nehmen. Man merkt in jedem Training, dass die Jungs wollen. Wir haben die Qualität, um in dieser Liga zu bestehen. Davon bin ich überzeugt.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Das war ein verdienter Sieg, keine Frage. Man hat HTB die Verunsicherung angemerkt. Wir haben heute wirklich kein Top-Spiel abgeliefert. Wir waren nicht ganz so gierig wie sonst und hatten zu wenig Tempo. Das kann mal vorkommen, umso glücklicher sind wir über den verdienten zu Null-Sieg. Das tut gut und wir sind sehr stolz auf den sechsten Sieg in Folge. Das Team ist momentan sehr aufmerksam und hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 9 Spiele, 3 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen, 11:13 Tore
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