Im Spitzenspiel der Landesliga Hammonia (Dritter vs. Vierter) konnte die U23 des NTSV heute mit (Ex-)Tabellenführer Paloma (nur 1:1 in Tornesch) gleichziehen und den Abstand nach hinten auf Verfolger Türkiye auf vier Punkte ausbauen.
Dabei begannen die Gäste sehr vielversprechend, hatten viel Ballbesitz und die Partie im Prinzip im Griff. Nur vorne im Strafraum fehlte jegliche Durchschlagskraft. Die bewiesen dann die Hausherren: Marko Ahrens setzt sich an der rechten Strafraumkante zweikampfstark gegen Philip Pettersson durch, macht ein paar Meter, legt dann zurück in den Rückraum auf Moritz Niemann, der aus 12 Metern per „Dropkick“ zum 1:0 vollendet (25.).
Nach dem Seitenwechsel bauten die Gastgeber ihre Führung sogar noch aus: Nach einem Zuspiel von Jakob Kollotzek traf Kilian Utcke aus 15 Metern per Flachschuss zum 2:0 (60.). Erst jetzt erwachten die Wilhelmsburger aus ihrer Lethargie (Fischer: „Immer erst, wenn es fast schon zu spät ist“). Mümin Mus verkürzte nach toller Vorarbeit von Boris Shtarbev postwendend zum 1:2 (64.). Keine 50 Sekunden später hätte Frank Saaba eigentlich den Ausgleich erzielen müssen, doch die perfekt getimte Hereingabe von Shtarbev kommt flach, damit kann der lange „Funkturm“ nichts anfangen und scheitert mit und an seinen Füßen kläglich (65.).
Alle Bemühungen der Fischer-Elf blieben letztlich erfolglos. So hatte Mus nach Krohn-Flanke eigentlich das sichere 2:2 auf dem Kopf, setzte die Kugel aber 5cm übers Gehäuse (86.). So ergaben sich in den letzten Minuten noch ein paar große Konterchancen für Niendorf. Nachdem Lucas Molder - von Geburtstagskind Maximilian Danzer (22) auf die Reise geschickt – noch scheiterte, traf schließlich (nach einem Ballverlust von René Schröder) Finn Thele zum umjubelten 3:1-Endstand (90.).
Stimmen:
Michael Fischer (Trainer FC Türkiye): Es ist sehr schade, dass wir immer erst dann anfangen, gut Fußball zu spielen, wenn wir wie in Rantzau 0:3 oder hier heute 0:2 hinten liegen und es fast schon zu spät ist. Nach der guten Anfangsphase war das nur noch Alibi, viel zu lethargisch. Mir sechs Mann den Ball abgeholt, aber keiner vorne in der Box. Nach der Halbzeit haben wir unser berühmtes Harakiri gespielt, Mann gegen Mann hinten. Das war gut und wir hatten unsere Möglichkeiten zum 2:2. Da hätten wir mehr draus machen müssen, wir waren drückend überlegen. Das sich dann auch Konterchancen für den Gegner ergeben ist klar. Das hat man gestern Abend auch in der Allianz-Arena gesehen: Ballbesitz alleine reicht eben nicht (Anmerkung der Redaktion: Fischer meint das 0:3 der Bayern gegen Gladbach). Mit der Einstellung der ersten Halbzeit langt es sowieso nicht. Insgesamt waren wir heute ganz bestimmt nicht schlechter wie Niendorf.
Matthias Jobmann (Trainer Niendorfer TSV II): Das war von beiden Seiten ein schönes Landesligaspiel. Insbesondere die zweite Hälfte war extrem spannend. Ich denke, dass wir im Großen und Ganzen den Sieg knapp verdient haben. Wir wussten, dass Türkiye eher vorne seine Stärken hat. Das wollten wir uns beim Umschaltspiel zu Nutze machen. Wir hätten den Sack schon viel früher zumachen müssen. Nach dem 2:0 ist meine junge Mannschaft im Überschwang etwas nervös geworden, da fehlt uns eben noch etwas Cleverness und Routine. Die verletzungsbedingte Herausnahme von Moritz Niemann war ein Knackpunkt, der hat uns da gefehlt. Aber das muss man den Jungs einfach zugestehen. Diese Erfahrungen müssen sie eben erst noch sammeln. Es ist der 11. Spieltag und wir sind immer noch ganz oben dabei – das ist doch super!
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