07.10.2018 Bup, drin! Mit "Scholle" kam der Erfolg von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – TSV Buchholz 08 4:1 (1:0)
Niendorfer TSV: Kindler – Agdan, Krüger, Benn, Brückner – Karow (68. Merkle), Thiessen – Meyer (56. Speck), Wilhelm, Fernandes – Hartwig (76. Jodeit) TSV Buchholz 08: P. Wilke – Kettner, Metzler, Maaß, Urdin – Thees – Abdurahhman, Jonas, Buzhala, Eisenberg (59. Knobloch) – Kühn (59. Kömürcü) Tore: 1:0 Wilhelm (45.), 2:0 Fernandes (49.), 2:1 Eisenberg (50.), 3:1 Thiessen (57.), 4:1 Wilhelm (81.) Schiedsrichter: Florian Schwarze (MSV Hamburg): Beide Seiten waren nicht zufrieden mit ihm. Vor dem 1:0 übersah er gleich doppelt ein Foulspiel. Viele weitere, sehr strittige Entscheidungen. Beste Spieler: Meyer, Wilhelm, Thiessen – Maaß (1. Hz) Zuschauer: 170
„Ich wollte schon zweimal etwas zu Euch rüber werfen, damit Ihr nicht einschlaft“, scherzte NTSV-Coach Ali Farhadi nach dem Match zu den anwesenden Journalisten, die sich in der Nähe der Niendorfer Bank zur Spielbeobachtung versammelt hatten. Doch ganz so kritisch, wie Farhadi die Partie sah (siehe „Stimmen“ am Ende des Berichtes), empfanden es die Schreiberlinge unterm Strich wirklich nicht.
Zugegeben – die erste Halbzeit war bei schöner Herbstsonne wirklich ziemlich ermüdend. „Aber mit mir kam der Erfolg“, stellte NTSV-Manager Marcus Scholz lächelnd fest. Denn „Scholle“ traf erst kurz vor der Halbzeit am Sachsenweg ein – genau richtig zum 1:0! Malte Wilhelm setzte sich mit leicht gestrecktem Bein („Ein klares Foul“, so Gäste-Trainer Thorsten Schneider: „Und vorher an Metzler auch schon“) im Pressschlag gegen Denis Urdin durch und zog aus 20 Metern einfach mal satt ab – „Bup, drin“, so Scholz (45.). Es war die einzig wirklich erwähnenswerte Szene aus dem ersten Durchgang.
„Dann hol ich mir ne Bratwurst, komme wieder, bup 2:0“, so Scholz. So einfach geht das also am Sachsenweg. Tatsächlich waren die Gäste direkt nach dem Wiederanpfiff noch völlig unsortiert. Nach Zuspiel von Agdan hätte schon Wilhelm den zweiten Treffer markieren MÜSSEN, scheiterte aber an Keeper Philipp Wilke (46.). Aber da war „Scholle“ ja auch noch am Grillstand. Mit der Thüringer in der Hand sah er dann den nächsten Angriff: Dennis Thiessen mit schönen Pass in den Lauf von Leon Meyer, der marschiert rechts durch (von Urdin wie so häufig weit und breit nichts zu sehen), legt wunderbar quer in die Mitte und der heranstürmende Evaiton „Ivan“ Fernandes vollendet zum 2:0 (49.).
Der Jubel war allerdings noch nicht ganz verhallt, da hatten die Gäste schon auf 1:2 verkürzt: Ein langer Ball aus dem Mittelfeld landet im Strafraum bei Marc Eisenberg, der sofort abzieht und Marcel Kindler im kurzen Torwarteck überrascht (50.). Doch die Nordheidjer zerstörten die aufkeimende Hoffnung selbst: Thiessen überchipte die Buchholzer Abwehrkette und marschierte durch sie hindurch, Goalie Wilke rief „Leo“, blieb aber stehen – und so hatte Thiessen keine Mühe (57.).
„Mit dem 3:1 war die Sache erledigt“, stellte Schneider später fest. Buchholz verlor völlig die Ordnung und gestattete den Hausherren eine Konterchance nach der anderen. Wilhelm war mal wieder frei durch, Wilke kam ihm am Elfmeterpunkt entgegen und war noch leicht dran, so dass die Kugel erheblich an Geschwindigkeit einbüßte und von Kettner auf der Linie geklärt werden konnte (64.). Nur 80 Sekunden später durfte Agdan über rechts frei durchlaufen (Urdin!) und legte quer für Thiessen, dessen Schuss aus 10 Metern noch von einem B08-Körper geblockt wurde (66.). Das überfällige 4:1 war schließlich dem besten NTSV-Akteur vorbehalten: Agdan wieder mit freier Fahrt auf der rechten Außenbahn (Sie wissen schon: Urdin!), tolle Flanke, „Riese“ Malte Wilhelm schraubt sich hoch und köpft ein (81.). Toll anzuschauen! Oder: „Bup, drin“, wie „Scholle“ sagen würde.
Stimmen:
Thorsten Schneider (Trainer TSV Buchholz 08): Zwei entscheidende Szenen haben heute das Spiel entschieden: Vor dem 1:0 für mich gleich zweimal ein klares Foulspiel und beim 3:1 ruft unser Torwart, geht aber nicht richtig hin. Danach war es vorbei, da gingen die Köpfe runter und Niendorf hatte noch viele Konterchancen. Da hätten wir heute auch durchaus noch höher verlieren können. Dabei waren wir nach dem 1:2-Anschlusstreffer kurzzeitig drauf und dran, den Ausgleich zu machen. Auf dem kleinen, engen Kunstrasen kommen unsere schnellen Außen nicht so zur Geltung, deswegen hat Buzhala heute im Zentrum gespielt. Uns wäre der Rasenplatz deutlich lieber gewesen. Aber letztlich haben wir uns heute mit dem 3:1 teilweise selbst geschlagen.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Das war wirklich kein gutes Spiel. Es herrschte zeitweise Totenstille auf dem Platz. Wenn man die Trainingswoche sieht, glaubt man die Jungs sind unglaublich gut drauf. Aber wenn dann das Spiel kommt, denkst Du, die Jungs haben alles vergessen. Uns fehlen so ein bisschen die besonderen Momente, wie Malte beim 1:0. Da müssen wir wieder hinkommen – und das wird auch klappen. Wir haben zuletzt sehr viele Höhen und Tiefen erlebt, das müssen die Jungs erstmal alles verarbeiten. Insbesondere das Pokalaus in Wedel haben wir nicht mal eben so locker weggesteckt. Wir haben uns in der Vorbereitung mehr damit beschäftigt, das aus den Köpfen rauszukriegen und konnten und kaum mit Buchholz befassen. Am Ende aber ein verdienter Sieg für uns. Das 1:0 fiel zur richtigen Zeit, sonst hätte das ein marmeliges Spiel werden können. Dann hat Buchholz aufgemacht und wir hatten viele Räume.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1919): 27 Spiele, 11 Siege, 5 Remis, 11 Niederlagen, 34:34 Tore
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