17.11.2018 Die Leckerbissen folgen erst auf der Weihnachtsfeier von Andreas Killat
vs.
SV Curslack-Neuengamme – Wedeler TSV 2:0 (2:0)
SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Brudler, Spiewak, Papke, Wilhelm – Rogge, Bannasch – Witmütz, Radic (67. Mokhlis), Bober (59. Buck) – Lenz (82. Schalitz) Wedeler TSV: Alves Lopes – D. Diaz, Wilckens, Ellerbrock, Lee (80. Dirksen) – Steinecke – L. Diaz, Rodrigues Oliveira (46. Mahnke), Rörström, Uitz – Richter (55. Simon) Tore: 1:0 Brudler (8.), 2:0 Wilhelm (41., FE) Schiedsrichter: Alexander Nehls (SC Eilbek): Sprang kurzfristig für den erkrankten Martin Pfefferkorn (SC Urania) ein und machte seine Sache gut. Sehr aufmerksam beim (berechtigten) Elfmeter. Insgesamt sehr unaufgeregt und souverän. Beste Spieler: Bannasch, Rogge, Brudler – D. Diaz Zuschauer: 145
„Ein Leckerbissen war das nicht“, stellte CN-Coach Matthias Wulff nach dem Abpfiff zutreffend fest, „die gibt es dafür nachher auf unserer Weihnachtsfeier“ (im Portugiesenviertel). „Jetzt lassen wir das Dach bei der anschließenden Barkassenfahrt geschlossen“, ergänzte Liga-Manager Oliver Schubert, denn vor dem Spiel wurde unter den Offiziellen gescherzt, dass man bei einer Niederlage „zur Strafe“ mit offenem Verdeck durch die eiskalte Nacht schippern würde.
“Da gibt’s die Leckerbissen“, scheint Wulff hier anzuzeigen. Foto: Hanno Bode
Ernsthafte Sorgen, dass es dazu kommen könnte, musste sich heute aber niemand machen. Die Gäste aus Wedel wirkten dafür viel zu leidenschaftslos und machten nicht den Eindruck, ein Team zu sein, das um den Klassenerhalt „kämpft“. Neben fehlendem Einsatz waren beim WTSV auch noch schlimme Patzer zu beklagen. So fabrizierte Keeper André Alves-Lopes völlig unbedrängt einen Querschläger, Timo Lenz flankte das Leder nahe der linken Eckfahne in den Strafraum, wo Wedels Kapitän Marlon Steinecke mit seiner verunglückten Kopfballabwehr die perfekte Vorlage für Mark Brudler lieferte. Der Curslacker Rechtsverteidiger sagte „Danke“ und nagelte die Kugel aus 15 Metern humorlos mit 150 km/h ins kurze Eck zum 1:0 (8.). Doppelter Assist für die Grün-Weißen sozusagen.
Nach schöner Vorarbeit von Jan Bannasch, der sich auf der rechten Seite stark gegen Lee durchsetzte und quer durch den ganzen Fünfmeterraum auf den zweiten Pfosten passte, hatte Timo Lenz aus vier Metern das leere Tor vor sich, scheiterte aber an der Latten-Unterkante (22.). Dann halfen eben wieder die Gäste: Lee (um)klammerte Brudler im Strafraum und Schiri Nehls zeigte zu Recht auf den Punkt. Witalij Wilhelm ließ sich die Chance nicht entgegen und vollendete sicher (41.).
Witalij Wilhelm trifft per Elfmeter zum 2:0. Foto: Hanno Bode
Mehrere „Ohren-Zeugen“ berichteten später von „15 Minuten Gebrüll“ in der Gäste-Kabine während der Halbzeitpause. Das zeigte – ebenso wie die taktische Umstellung (Steinecke von der Sechs nach Außen und Uitz neben Richter als zweite Spitze) - zumindest ansatzweise Wirkung. Wedel wirkte nun sichtlich bemüht, doch es fehlten ganz einfach die Mittel. Bis zum Strafraum sah das alles ganz gefällig aus, aber bis zur Schlussphase musste Keeper Gianluca Babuschkin nicht einmal ernsthaft eingreifen.
Da zudem die Hausherren sämtliche Offensivbemühungen einstellten und nur noch den 2:0-Vorsprung verwalteten, bekamen die Zuschauer vor allem eine Partie zwischen den Strafräumen zu sehen. Nur einmal wurde es noch gefährlich, als Jonas Buck für Witmütz auflegte, der jedoch aus wenigen Metern nur den Innenpfosten (auf Kopfhöhe) traf und das sichere 3:0 verpasste (71.).
Das hätte sich rächen können, wenn erst Enzo Simon (scheiterte an Babuschkin, siehe Foto) und beim Abpraller Mahnke (aus zehn Metern an den Pfosten) getroffen hätten (81.) – taten sie aber nicht. Und so konnten die „Blauen“ nach sieben Jahren mal wieder einen Sieg gegen den WTSV verbuchen (zuletzt 1:0 in Wedel am 5.4.2011).
Enzo Simon hatte die große Chance zum Anschlusstreffer. Foto: Hanno Bode
„Zu Beginn der Saison hatten wir viele Spiele, wo wir besser gespielt, aber nicht gepunktet haben. Da gab es in den letzten Wochen und Monaten eine deutliche Entwicklung bei uns. Jetzt gewinnen wir solche Spiele“, freute sich Wulff über die drei Punkte – und über die „Leckerbissen“ auf der folgenden Weihnachtsfeier.
Stimmen:
Daniel Domingo (Trainer Wedeler TSV): Wir hatten uns hier eine Menge vorgenommen und wollten mit einer veränderten taktischen Aufstellung offensiver agieren. Das ist leider danebengegangen, das nehme ich auf meine Kappe. Wir hatten in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff, keine Aktionen über die Außen und nicht eine Torchance. In der Pause bin ich ziemlich laut geworden und zur zweiten Hälfte haben wir dann umgestellt auf das alte System. Da war es dann wesentlich besser, endlich war Kampfgeist zu sehen. Letztendlich haben wir aber verloren und stehen da unten drin. Und bei den nächsten Gegnern mit Dassendorf und Sasel wird es nicht einfacher.
Matthias Wulff (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Für uns aus drei Gründen ein ganz wichtiger Sieg. Denn erstens wollten wir bei unserem letzten Heimspiel das Jahr 2018 erfolgreich abschließen, zweitens war es wichtig, die unter uns stehenden Mannschaften auf Distanz zu halten und drittens haben wir heute Abend unsere Weihnachtsfeier, das ist mit einem positiven Erlebnis viel schöner. Die erste Halbzeit war (kleine Pause)…nicht berauschend, nicht gut - aber ordentlich. Die 2:0-Führung war völlig ok. Nach der Pause haben wir dann gefühlt zwei Gänge rausgenommen. Trotzdem am Ende ein verdienter Sieg, aber das war kein Leckerbissen hier.
Statistik: Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 11 Spiele, 4 Siege, 2 Remis, 5 Niederlagen, 17:19 Tore
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