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01.03.2019
Landesliga Hansa: Karneval im Park: Hamm baut Vorsprung aus von Andreas Killat



vs.


Hamm United FC – Inter 2000 6:2 (4:2)

Hamm United FC: Zellner – Kauth, Hartung, Schlichting, Weber (66. Pietruschka) – Rahn, Schirosi (46. Landau) – Balzis, Kamalow, Klein – Bamba (74. Ayim)
Inter 2000: Bozkaya – Baramashvili (78. Sahin), Owusu, Leinung, Saß – Asan (70. Imanci) – Balde, Celik, Veloso Cande, Pinarlik – Zagre (74. Bayram)
Tore: 1:0 Saß (10., ET), 2:0 Bamba (16.), 3:0 Balzis (29.), 3:1 Baramashvili (30.), 4:1 Schirosi (36., FE), 4:2 Celik (38.), 5:2 Schlichting (53.), 6:2 Rahn (88.)
Schiedsrichter: Janik Möller (SV Lieth): Passte sich in der ersten Halbzeit dem konfusen Spiel beider Teams an. Nach der Pause deutlich souveräner und mit dem richtigen Maß an Gelben Karten.
Beste Spieler: Klein, Balzis, Rahn – Pinarlik, Baramashvili
Zuschauer: 95

Nein, Karneval herrschte heute nicht im Hammer Park, aber dennoch ein „buntes und wildes Treiben“. Vor allem die Gäste (in quietsch-rosafarbenen Kostümen äh Trikots) verzichteten komplett auf so etwas wie Defensivarbeit, die meisten Akteure sahen (oder sehen) sich wohl eher als kreative Künstler (mit einem leichten Hang zur Selbstdarstellung).

Der Tabellenführer nahm diese Einladungen dankend an, schon früh landete eine Flanke von Florian Klein mit Hilfe des Knies von Edmund Saß zum 1:0 im Gästetor (10.). Als nächstes patzte Inter-Keeper Abdulhakim Bozkaya, der einen schon sicher geglaubten Ball wieder aus den Händen gleiten ließ und Mohammed Bamba das 2:0 via Abstauber aus zwei Metern ermöglichte (16.). „Oh man, wir schlagen uns hier selbst“, seufzte Gäste-Coach Sercan Topbas und musste ein paar Minuten später die nächste Arbeitsverweigerung im eigenen Strafraum mit ansehen, als Ricardo Balzis von den beiden Innenverteidigern völlig alleine gelassen wurde und zum 3:0 (nach Klein-Flanke) einschieben konnte (29.).

Keine 30 Sekunden später der nächste Treffer, diesmal aber auf der anderen Seite: Nika Baramashvili marschierte vom Anstoß weg ein paar Meter und knallte aus 35 Metern einfach mal Richtung HUFC-Goalie Adiran Zellner, der sichtlich überrascht (und völlig chancenlos) die Kugel hinter sich zum 1:3 einschlagen sah (30.). Helau!

Doch weil Owusu sich den nächsten Schnitzer leistete und völlig unnötig Balzis von den Beinen holte, konnte Alessandro Schirosi mit dem fälligen Foulelfmeter den alten Abstand wieder herstellen (36.). Der Konfettiregen war noch nicht ganz auf dem Boden angekommen, da hatten plötzlich wieder die Hausherren die rote Pappnase auf: Habib Zagre und Osman Celik konnten (bzw. durften) sich im HUFC-Strafraum munter den Ball hin und her spielen, bevor letzterer aus zehn Metern ins lange Eck zum 2:4 verkürzte (38.). „Wolle mer se rein lassse?“ heißt es so schön auf den Prunksitzungen im TV – und genauso fühlten sich die Fans heute auch. Denn ohne Übertreibung: Zur Halbzeit hätte es auch 7:4 stehen können! So scheiterte beispielsweise Baramashvili mit einem Freistoß aus 18 Metern nur knapp am glänzend reagierenden Zellner (45.) und auf der anderen Seite versäumte es die Gastgeber, die riesengroßen Lücken im „Defensivverbund“ der Inter-Elf auszunutzen.

Nach der Pause schien die 22 Mann umfassende Faschingsgesellschaft allerdings genug „gefeiert“ zu haben. Über weite Strecken blieb der zweite Durchgang nämlich sehr zerfahren und war von vielen und schnellen Ballverlusten auf beiden Seiten geprägt. „Da haben wir den Ball nicht mehr gut genug laufen gelassen“, stellte Sidnei Marschall hinterher fest – aber zu zwei weiteren Treffern langte es dennoch. Yannick Schlichting schädelte eine Rahn-Ecke in die Maschen (53.) und „Oldie“ Stephan Rahn besorgte schließlich - nach Vorarbeit von Klein - mit einem schönen Schlenzer aus 16 Metern in den Giebel den 6:2-Endstand (88.).

Hamm United Alaaf! Denn direkt nach dem Abpfiff drang auch noch die frohe Kunde vom Bramfelder 3:3 (gegen SVNA) herüber und Präsident Jörn Heinemann meinte angesichts von fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze: „So langsam können wir uns wohl mal über die Oberliga Gedanken machen“. Darauf ein dreifach kräftig schallendes, donnerndes: „Halli-Galli“!

Stimmen:

Sercan Topbas (Trainer Inter 2000):
Der Inter-Coach war leider wenige Sekunden nach dem Schlusspfiff spurlos verschwunden…

Sidnei Marschall (Trainer Hamm United FC):
Die erste Halbzeit war etwas vogelwild. Die schießen zweimal aufs Tor und beide sind drin. Das 1:3 war natürlich Weltklasse, so trifft der den Ball vielleicht einmal in 10 Jahren. Beim zweiten Gegentor verteidigen wir schlecht, das darf so nicht passieren. Aber nach vorne hatten wir ein gutes Tempo, da hätten wir sogar noch mehr Tore erzielen können. In der Pause habe ich meiner Mannschaft gesagt, sie soll ruhig weiterspielen und den Ball laufen lassen. Das hat auch ganz gut geklappt, Inter konnte nachher das Tempo nicht mehr gehen. Insgesamt bin ich zufrieden, auch in der Höhe ein verdienter Sieg.

Statistik:
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit Vereinsgründung 2005): 4 Spiele, 3 Siege, 0 Remis, 1 Niederlage, 12:5 Tore

2017/18: 2:0 / 0:2 Bezirksliga Süd
2018/19: 6:2 / 4:1 Landesliga Hansa


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