08.03.2019 Niendorf ist zu leise? von Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – SV Curslack-Neuengamme 5:2 (2:1)
Niendorfer TSV: Kindler – Agdan, Krüger, Doege, Benn (22. Hartwig) – Karow, Ercetin – Meyer (83. Fernandes), Utcke (79. Thiessen), Afsin – Merkle SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Witmütz (79. Rohde), Spiewak, Schalitz, W. Wilhelm – Beldzik (75. Hoffmann), Iscan, Rogge, Maskaljevic – Lechler (83. Driebel), Mokhlis Tore: 0:1 Lechler (11.), 1:1 Ercetin (25. FE), 2:1 Utcke (41. FE), 3:1 Utcke (46.), 3:2 Maskaljevic (48.), 4:2 Afsin (82.), 5:2 Ercetin (85.) Schiedsrichter: Florian Schwarze (MSV Hamburg): Sehr souveränes und ruhiges Auftreten des Unparteiischen, der an diesem Abend viel zu tun hatte! Beste Spieler: Ercetin, Utcke, Doege, Afsin – Lechler, Iscan Zuschauer: 100
Von Beginn an war auf dem Spielfeld eine Stimmung wie auf dem Pausenhof einer Grundschule! Gegenseitiges Anfeuern, laute Anweisungen und viel Geschrei waren am Sachsenweg zu vernehmen. Dazu auf Seiten der Gastgeber die “Stimme Niendorfs”, Jörg Steinbach. Für viele Lacher sorgte dabei Curslacks Berater Torsten Henke. Tief in der zweiten Halbzeit rief Steinbach ins Spiel: “Niendorf ist zu leise!” Darauf entgegnete Henke: “Aber nicht, wenn du da draußen bist!”
"Da geht's lang" - die "leise" Niendorfer Bank gibt Anweisungen. Foto: Stefan Knauß
Beide Mannschaften spielten schönen Offensivfußball. Besonders Arnold Lechler scheint langsam in Form und Fahrt zu kommen. Einen langen Ball von Iscan nahm er in der Spitze an, drehte sich um Doege, ließ diesen stehen und schoss mit dem Außenrist zur Führung ein (11.). So ging es weiter, im Minutentakt Chancen auf beiden Seiten! Der Ausgleich fiel allerdings durch einen Strafstoß: Ilyas Afsin wurde auf die Reise geschickt und ging nach einer Berührung durch Spiewak zu Boden. Den fälligen Elfmeter versenkte Mustafa Ercetin ganz sicher (25.). Und auch das dritte Tor resultierte aus einem Foul im Strafraum. Kilian Utcke wurde im Fünfer umgestoßen und verwandelte selbst zur 2:1-Pausenführung (41.).
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel nicht ruhiger. 30 Sekunden nach Anpfiff schloss erneut Utcke eine schöne Kombination zur 3:1 Führung für Niendorf ab (46.). Jetzt dachte eigentlich jeder, das wars am Betzenberg. Falsch! Curslack spielte plötzlich ganz groß auf. Vor allem über die Außen lief der Ball bilderbuchmäßig. Maskaljevic spielte seinem Gegenspieler Agdan wiederholt Knoten in die Beine und ließ ihn regelmäßig stehen (und alt aussehen). Der Anschlusstreffer nur 100 Sekunden später: Nach einer Ecke verlängerte Beldzik auf Maskaljevic. Den Ball brauchte "Duro" nur noch einzuschieben (48.).
Danach spielte 35 Minuten nur noch ein Team: Curslack! Die Gäste hatten die Partie fest im Griff, aber die Kugel wollte partout nicht mehr in das Tor von Kindler. Dafür zauberte Ilyas Afsin auf der Gegenseite. Auf links sah er, dass Keeper Babuschkin weit vor seinem Kasten stand. Kurz und trocken flog der Ball als Bogenlampe hoch über den CN-Keeper ins Tor (82.). Das war die Entscheidung, bei Curslack sanken nun Köpfe und Intensität. So hatte Ercetin wenig später kaum Mühe, den fünften Treffer für Niendorf zu markieren, als er zentral drei Gegenspieler aussteigen ließ und flach ins Tor vollendete (85.).
Insgesamt zeigte Curslack offensiv eine sehr ansprechende Leistung. Allerdings fing sich die Defensive leicht zu verteidigende Treffer ein. Jetzt kommen Vicky und Altona. Zwei weitere schwere Kaliber. Erst danach wird sich das Team aus dem Abstiegskampf befreien können. Die Qualität ist auf jeden Fall da, auch wenn das heutige Spiel hoch verloren wurde!
Stimmen:
Matthias Wulff (Trainer SV Curslack-Neuengamme) Diese Niederlage ist für uns schon extrem hart! Ich habe nach dem 2:3-Anschlusstreffer von Duro mindestens noch drei hundertprozentige Chancen für uns gesehen. Die gehen dann einfach nicht rein. Und hinten bekommen wir fünf unfassbare Tore. Zwei Elfmeter, ein schnelles Tor nach der Pause und dann diese Bogenlampe. Das ist einfach Wahnsinn! Wir wussten ja, dass es hier schwer wird, aber letztendlich haben wir uns das selbst zuzuschreiben.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Das war für mich das aufregendste Spiel in den letzten fünf Jahren. Krass, was Curslack hier für ein tolles Spiel geliefert hat. Wir mussten personell viel umstellen. Vor dem Spiel fehlten uns bereits Malte Wilhelm und Bohne Brückner. Dann hat sich Adam Benn schon früh verletzt. Nach dem 3:1 haben wir geschwommen und Curslack hätte beinahe das Spiel gedreht. Mit der Qualität wird sich Curslack schnell unten freispielen!
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1919): 28 Spiele: 10 Siege, 6 Remis, 12 Niederlagen, 46:43 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.