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10.03.2019
Wedel ist wieder dran von Stefan Knauß




vs.


HEBC-Wedeler TSV 2:4 (2:0)

HEBC: Nennhaus – Peters, Flick, Palo, Hackstein, Nosa (77. Magens) – Oldag, Kosik (30. Höricke, 59. Trapp), Priebe – Bundt, Rinckens
Wedeler TSV: Alves Lopes – Walter, Vollmer, Wilckens, Ellerbrock, Lee (46. Schiopu) – Rodrigues Oliveira, Steinecke, Dirksen (90. Aptoula), L. Diaz – Simon (86. Banoub)
Tore: 1:0 Priebe (24.), 2:0 Rinckens (33.), 2:1 Vollmer (52.), 2:2 Vollmer (61.), 2:3 Ellerbrock (66., FE), 2:4 Rodrigues Oliveira (77.)
Schiedsrichter: Stephan Timm (SC Egenbüttel): Blieb stets ruhig, souverän und gelassen.
Beste Spieler: Rinckens – Vollmer, Simon
Zuschauer: 150

Und dabei fing doch alles so gut an! HEBC stand in der Defensive gut, ließ kaum Wedeler Angriffe zu und spielte teilweise ganz anständig nach vorne. Auffällig waren jedoch viele Unsicherheiten, Fehlpässe und eine geradezu unterirdisch schlechte Einwurfquote. 99 % aller Eimsbütteler Einwürfe landeten beim Gegner. Dazu gewann Wedel bis Ende jedes Kopfballduell.

Ironischerweise entstand die Führung der Gastgeber durch einen Einwurf. Lasse Peters einziger guter Einwurf fand den Weg zu Janosch Rinckens, der den Ball in die Mitte ablegte. Dort schoss Maximilian Priebe den Ball aus vier Metern ins Tor (24.). Das verunsicherte Wedel immens. Wenig später nagelte Piet Oldag einen Ball weit nach vorne. Goalgetter Rinckens lief dem Ball nach. Dieser sprang einmal auf. Schwer zu erkennen, ob Wedels Keeper den Ball hätte fangen dürfen. Jedenfalls war Rinckens eher am Ball. Sein Kopfball trudelte nach dem Zusammenprall mit Andre Alves Lopes über die Torlinie (33.).


Janosch Rinckens ist vor Andre Alves Lopes am Ball. Foto: Olaf Both

2:0 und das Spiel schien bereits für viele Beobachter gelaufen. Für HEBC bedeutete die verletzungsbedingte Auswechselung von Mats Kosik vor dem zweiten Treffer ein schwerer Verlust (30.). Jetzt fehlte der abgeklärte Spieler im Aufbau und die Fehlpässe nahmen stetig zu.

Aus der Pause kam HEBC trotz der Führung im Rücken noch unruhiger. Vor allem auf den Außenpositionen wurde aus HEBC ein HÄPPCHEN. Ein Leckerbissen für die Wedeler Außenspieler. Ein ums andere Mal setzte sich Wedel über die Außen durch. Und innerhalb kurzer Zeit egalisierte der Tabellenvorletzte den Rückstand. Tim Vollmer, die rechte Hand Ivankos, köpfte zwei Tore ungehindert ein (52./61.). Das dritte Tor entstand nach einem Foul im Strafraum an Luis Diaz. Hackstein nagelte Ball und Gegner um. Den fälligen Strafstoss verwandelte Kjell Ellerbrock ganz sicher (63.). Das dritte Tor eines Wedeler Innenverteidigers! Auch ein Ausdruck von Willensstärke.


Pure Willenskraft. Tim Vollmer bejubelt seinen zweiten Treffer zusammen mit Christian Dirksen und Enzo Simon während Felix Hackstein wütend gegen den Pfosten tritt. Foto: Olaf Both

Von HEBC kam kein wirkliches Aufbäumen mehr. Bitter, dass sich Kevin Höricke mit Verdacht auf Nasenbeinbruch nach einem Zweikampf verabschiedete (59.). Ruhe bekamen die Lila Weißen nie in ihr Spiel. Kaum war ein Ball erobert, so ging er viel zu schnell wieder zurück. Der entscheidende vierte Gegentreffer fiel durch einen unkonzentrierten Rückpass. Hackstein spielte die Kugel in Richtung seines Keepers Nennhaus. Allerdings sprintete Marlo Steinecke in den laschen Pass. Er legte den Ball quer auf Rodrigues Oliveira, der locker einschieben konnte (77.).

Gefährliche Aktionen von HEBC blieben bis zum Ende aus. Nach Schlusspfiff bejubelte das Wedeler Team den verdienten Auswärtssieg. HEBC ließ drei Punkte liegen, hat zwei weitere Ausfälle zu beklagen und spielte 45 Minuten wie ein sicherer Absteiger.


Kollektiver Jubel nach dem Schlusspfiff. Wedel ist wieder dran. Foto: Olaf Both


Stimmen:

Andelko Ivanko (Trainer WTSV)
Jetzt sind wir dran! Das war ein typisches Endspiel, dass wir selbst in der Hand hatten. In der Pause habe ich den Jungs gesagt, dass wir das Spiel noch drehen und gewinnen! Einfach, weil wir die besseren Fußballer sind. Das hat sich in der zweiten Halbzeit bestätigt. Und ich denke, dass wir jetzt wieder gute Chancen haben, die Klasse zu halten.

Jörn Großkopf (Trainer HEBC):
Wir haben die Aufgabe nicht richtig angenommen. In der zweiten Hälfte haben wir auf die taktische Umstellung des Gegners nicht richtig reagiert. Unsere Leistung ist an Naivität kaum zu überbieten. Und dann bekommst du trotz einer 2:0 Führung noch vier Gegentore. Da fällt es uns umso schwerer, die Mannschaft wieder aufzubauen.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 48 Spiele: 14 Siege, 7 Remis, 27 Niederlagen, 75:109 Tore

1950/51: 0:6 / 1:2 Bezirksklasse Elbe
1953/54: 2:0 / 5:1 Verbandsliga Germania
1954/55: 3:2 / 6:2 Verbandsliga Germania
1956/57: 4:1 / 3:0 Verbandsliga Germania
1960/61: 0:3 / 3:4 Verbandsliga Germania
1961/62: 3:1 / 2:4 Verbandsliga Germania
1962/63: 2:2 / 1:2 Verbandsliga Germania
1963/64: 6:2 / 2:1 Verbandsliga Germania
1970/71: 5:1 / 1:2 Amateurliga Hammonia
1973/74: 1:0 / 1:6 Amateurliga Hammonia
1974/75: 3:2 / 2:4 Amateurliga Hammonia
1975/76: 0:2 / 0:7 Amateurliga Hammonia
1976/77: 0:1 / 0:0 Amateurliga Hammonia
1977/78: 0:0 / 1:3 Amateurliga Hammonia
1978/79: 0:2 / 1:3 Landesliga Hammonia
2000/01: 1:3 / 0:2 Landesliga Hammonia
2004/05: 0:2 / 0:4 Verbandsliga Hamburg
2005/06: 1:1 / 1:2 Verbandsliga Hamburg
2006/07: 1:0 / 2:0 Hamburg-Liga
2007/08: 0:7 / 0:3 Landesliga Hammonia
2012/13: 2:2 / 0:1 Landesliga Hammonia
2013/14: 1:1 / 1:3 Landesliga Hammonia
2015/16: 1:2 / 3:3 Landesliga Hammonia
2018/19: 2:4 / 1:3 Oberliga Hamburg
 
Den letzten Sieg für HEBC gegen Wedel gab es am 01.04.2007 mit 1:0 ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=2478). Auch damals war es ein „Keller-Duell“ – und am Ende der Saison stiegen beide Klubs ab!


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