13.04.2019 Ein hart erlaufener Erfolg von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – Concordia 1:0 (0:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Büchler, Aust, Lenz, R. Carolus – Louca (69. Hinze) – Dittrich, Dettmann (46. Blohm), Möller, Maggio (88. Saqib) – Kurczynski Concordia: Böse – El-Nemr, Rohweder, Vierling, Bober – Pinner (44. Kastl), de la Cuesta – Heuermann (86. Labiadh), Bambur, D‘urso – Baur (82. Marstaller) Tore: 1:0 Kurczynski (75.) Rote Karte: de la Cuesta (90.+2), grobes Foulspiel Schiedsrichter: Dr. Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide): Vor der Gelben Karte für Louca (59.) gab es ein nicht geahndetes Handspiel eines Concorden. Dies konnte Schiri Ehrenfort aber aufgrund seiner Position nicht sehen, sein SRA jedoch schon. Insgesamt ein sehr souveräner Auftritt, die Rote Karte war völlig berechtigt. Beste Spieler: Büchler, Maggio, Möller – Böse, D'urso Zuschauer: 134
„Natürlich glaube ich noch an die Meisterschaft“, stellte TuS-Coach Jean-Pierre Richter trotz der 1:3-Niederlage bei Teutonia klar: „Wir können und wollen noch 21 Punkte holen“. Den ersten Auftrag dieser Mission erfüllte sein Team heute zwar nicht besonders glanzvoll, unterm Strich aber mit viel Einsatz und Willen erfolgreich.
Die Weichen für einen entspannten Nachmittag hätten die Gastgeber schon in der ersten halben Stunde stellen können, doch der Spielverlauf spiegelte ein bisschen das typische Aprilwetter wider: Von strahlendem Sonnenschein bis eiskaltem Wind mit Schneeschauern (!) war alles dabei. Schon nach drei Minuten war eigentlich die Führung fällig, doch erst parierte Gäste-Keeper Frederic Böse eine dicke Chance von Samuel Louca und dann lenkte „Freddy“ auch noch den Nachschuss von Mattia Maggio mit einem Superreflex zur Ecke.
Die Hausherren waren danach sichtlich bemüht, Struktur in ihr Spiel zu bekommen, wurden von Concordia aber immer wieder geschickt attackiert und mussten weite (Um-)Wege gehen. Diese führten rund zwanzig Minuten lang nicht zum Ziel, bis Benjamin Pinner ein haarsträubender Fehlpass Richtung eigenes Gehäuse unterlief. Maggio spritzte dazwischen, umkurvte auch Böse – doch statt aus spitzem Winkel zu schießen, lief der Stürmer, der seit nunmehr 830 Minuten auf einen Punktspieltreffer wartet (zuletzt am 3. November beim 8:0 gegen HEBC zum 6:0 erfolgreich), geradewegs ins Seitenaus (27.). Bei zwei weiteren Gelegenheiten scheiterte der Ex-Profi am gut aufgelegten Böse (32./43.). „Solche Phasen hat man als Stürmer, da muss man durch“, hatte der verletzt auf der Bank sitzende Marcel von Walsleben-Schied Verständnis für seinen Kollegen.
Deutlich erfolgreicher war dafür zuletzt Sven Möller (acht Treffer in den letzten fünf Partien), der heute vor allem als Vorbereiter zu gefallen wusste. Doch seinen Freistoß in den Strafraum setzte der aufgerückte Marcel Lenz freistehend aus vier Metern weit über den Querbalken (44.). Die Gäste beschränkten sich im ersten Durchgang zwar ganz auf die Defensive, doch der einzig nennenswerte Vorstoß hätte fast zum Erfolg geführt, als Pascal El-Nemr mit einer Energieleistung in die „Box“ eindrang. Allerdings landete sein abschließender Linksschuss doch weit vorbei Richtung Sachsenwald (28.).
Nach der ausgiebigen Pause, beide Teams ließen das bereitstehende Schiedsrichter-Gespann fast acht (!) Minuten lang auf dem Platz warten, war der TuS-Schwung plötzlich dahin. Die „Schuld“ hierfür gab sich später der frisch zum Spiel aus dem Urlaub zurückgekehrte Liga-Manager Alexander Knull: „Ich habe mich zu Beginn der zweiten Halbzeit mit auf die Ersatzbank gesetzt. Als ich hinter der Bande stand, haben wir besser gespielt“. Denn tatsächlich bestimmt nun auf einmal Cordi das Match. Chris Heuermann zielte nur knapp am langen Pfosten vorbei (53.) und ein Distanzschuss von Maurizio D’urso trudelte leicht abgefälscht nur wenige Zentimeter daneben (57.).
Doch ab Minute 68 war Knull wieder zurück hinter der Bande bei den Presseleuten. (Aber-)Glaube versetzt eben Berge! Wie auf Bestellung meldete sich die TuS zurück im Spiel. Erst setzte Tarec Blohm mit einem Volleykracher aus 18 Metern ein Ausrufezeichen (69.), dann scheiterte Maggio in seinem Privatduell erneut an einer starken Fußabwehr an Böse (70.). Belohnt wurde der Aufwand aber schließlich doch noch: Maxi Dittrich und Kristof Kurczynski im Doppelpass durch den Strafraum, Hinze bleibt im Kopfballduell Sieger und legt für den durchgelaufenen Kurczynski perfekt auf: 1:0 (75.). Nun strahlte „Knullov(e)“ übers ganze Gesicht. Der Stehplatz hinter der Bande dürfte jedenfalls für die nächste Zeit fest vergeben sein.
In der fast sechsminütigen Nachspielzeit holte sich Sascha de la Cuesta völlig unnötig (aber völlig berechtigt) noch die Rote Karte ab, als er auf Höhe der Mittellinie einen Konter mit einer üblen Grätsche in die Beine von Mark Hinze unterband.
Stimmen:
Frank Pieper-von Valtier (Trainer Concordia): Aus meiner Sicht drei glückliche Punkte für Dassendorf. In der ersten Halbzeit war es ein offenes Spiel, allerdings mit einem Chancenplus für Dassendorf. Von daher gehen wir etwas glücklich mit 0:0 in die Pause, haben uns aber auch viele Probleme selbst bereitet, weil wir es vermieden haben, die einfache Lösung zu favorisieren. In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich früher gepresst, hatten die Partie im Griff und haben dreißig Minuten lang dominiert. Sehr ärgerlich, dass wir aus unseren Chancen da kein Tor machen. Beim Gegentor darf der Gegner bei uns im Strafraum Doppelpass und Kopfball spielen, das darf nicht passieren. Das war ärgerlich und tat weh. In der Gesamtbilanz daher eher ein glücklicher Sieg. Meine Mannschaft hat sich hier sehr gut präsentiert. Wir waren aggressiv, mutig und spielfreudig.
Jean-Pierre Richter (Trainer TuS Dassendorf): Ich sehe es ganz ähnlich. In der ersten Halbzeit hatten wir vier richtig gute Gelegenheiten, leider ist uns kein Treffer gelungen. Wir hatten andererseits unglaublich große Probleme, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Cordi hat uns das sehr sehr schwer gemacht, wir mussten sehr viele Wege gehen. Letztlich haben wir aber doch das entscheidende Tor gemacht und haben uns mit drei Punkten belohnt. In der Umsetzung unserer Spielidee hat es heute aber häufig gehapert. Von daher kann man nicht unbedingt von einem verdienten, aber von einem hart erlaufenen und erarbeiteten Sieg sprechen.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 30 Spiele, 18 Siege, 5 Remis, 7 Niederlagen, 67:41 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.