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05.05.2019
Altona zeigt Cojones von Andreas Killat



vs.


Altona 93 – SV Rugenbergen 1:0 (0:0)

Altona 93: Grubba – Safo-Mensah (55. Gebissa), Atug, Yilmaz – Wachowski, Schultz – Monteiro, Metidji, Saglam, Siebert (76. Tüter) – Vojtenko (90.+2 Asani)
SV Rugenbergen: Waldmann – Gerber, Munzel, Hansen, Düllberg – Beese (59. Lohrke), Rühmann – Haase, Zarei (84. Mane), Worthmann – Hoppe
Tore: 1:0 Metidji (86.)
Schiedsrichter: Thore Holst (FTSV Altenwerder): Hatte eine klare Linie, ließ sehr viel laufen und machte seine Sache sehr gut.
Beste Spieler: Saglam, Metidji, Monteiro, Schultz – Worthmann, Zarei
Zuschauer: 844

Der Druck war förmlich spürbar auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Mit einem Sieg hätte heute die Meisterschaft klargemacht werden können (bei einem Patzer von Teutonia in Niendorf). „Diese extreme mentale Belastung kannst Du nicht trainieren“, so AFC-Trainer Berkan Algan: „Wenn man etwas zu sehr will, dann verkrampft man oft“.

Genau dieses Szenario spielte sich heute über weite Strecken der Partie an der Griegstraße ab. Altona war bemüht, aber gehemmt – dazu verteidigte Rugenbergen sehr geschickt. Folglich ergaben sich nur wenige Chancen und die AFC-Fans mussten sehr lange zittern. Denn auch, wenn es für die Vereinskasse gut ist, ein (Nerven-)„Endspiel“ gegen Teutonia will hier niemand.



Die erste dicke Chance hatten sogar die Bönningstedter, als Sven Worthmann eine Rühmann-Flanke volley nimmt, doch Eudel Monteiro kann den Schuss kurz vor der Linie blocken (14.). Die Hausherren brauchten eine gute halbe Stunde, um zumindest einen Teil ihrer Nervosität abzulegen. Vor allem Onur Saglam und Marco Schultz nahmen dabei das Heft in die Hand. Einen Saglam-Freistoß von der Mittellinie setzte Schultz mit dem Kopf nur knapp übers Tor (32.) und eine ganz ähnliche Co-Produktion (Hereingabe Saglam, Schussversuch Schultz) wurde im Fünfmeterraum zur Ecke geklärt (38.). Diese schlägt Saglam gefühlvoll vors Tor – und wieder ist es Schultz, der seinen Schädel dran kriegt und den Innenpfosten am linken Giebel leicht touchiert (39.). Quasi mit dem Halbzeitpfiff dann noch ein Saglam-Freistoß aus 17 Metern knapp über die Latte.

Nach der Pause konnte Altona an diese kleine Drangphase allerdings zunächst nicht anknüpfen, sondern blieb zwanzig Minuten ohne echten Abschluss. Als Weckruf musste dann eine gute SVR-Chance herhalten: Nach einer feinen Kombination über Haase und Zarei hatte Kevin Lohrke aus 23 Metern abgezogen und die Kugel strich nur um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (63.). Druck und Nervosität hin oder her – nun war Mentalität gefragt. Und der AFC „lieferte“, zeigte „Cojones“, wie man so schön sagt (Olli Kahn: „Eier, wir brauchen Eier“). Wenn es fußballerisch nicht so läuft, muss man es eben mit Leidenschaft und Präsenz auf dem Rasen wettmachen.

Wieder war es Saglam mit einem 40-Meter-„Diago“-Pass auf den rechten Flügel zu Monteiro, der das Leder fast von der Eckfahne auf den zweiten Pfosten zieht. Doch der Dropkickversuch von Joshua Gebissa landet weit über dem Gehäuse (68.). Rugenbergen konnte sich nun kaum noch aus der Umklammerung befreien und war den Rest der Spielzeit ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt. Allerdings brannten die Gastgeber nicht gerade ein Chancenfeuerwerk ab, hatten aber gleichwohl die volle Spielkontrolle.



Und dann kam sie, die Szene, die ganz Altona (bzw. Ottensen) in Verzückung versetzte: Alexander Vojtenko ging fünf Meter neben dem Tor an der Torauslinie einen Ball hinterher, wo andere sagen: „Lohnt sich nicht“, weil der Verteidiger (in diesem Fall Broder Hansen) den Ball mit seinem Körper abschirmt und ins Aus laufen lässt. Doch Vojtenko verkörperte in dieser Situation die spürbare „Wir-wollen-gewinnen“-Mentalität.

Irgendwie kommt der 20jährige an den Ball (Hansen hätte ihn einfach nur in die Bäume schießen müssen), chipt ihn an den zweiten Pfosten, dort steht Hischem Metidji und vollendet zum 1:0 (86.). „Guter Ball von Alex. Ich stand dann halt richtig und schieb ihn rein. Es gibt manchmal eben auch eklige Spiele, da musst Du einfach dreckig gewinnen“, strahlte der Torschütze nach dem Spiel, während SVR-Coach Ralf Palapies feststellte: „Das war nicht gut verteidigt. In dieser Stresssituation hat Broder Hansen leider die falsche Entscheidung getroffen. Aber kein Vorwurf an den Jungen. Fußball ist eben ein Fehlersport“.

Da zeitgleich Teutonia mit 1:0 in Niendorf siegte, ist die Entscheidung zunächst vertagt. Aber mit einem Sieg bei Abstiegskandidat Condor ist die erste Meisterschaft seit 1950 (bzw. 1933) perfekt. Darauf angesprochen meinte Berkan Algan: „Im Moment will ich einfach nur etwas Kaltes trinken und mich erholen. Mit Condor beschäftige ich mich erst ab morgen früh. Aber natürlich nehmen wir die sehr ernst, das wäre sonst respektlos. Wir werden unsere Hausaufgaben machen.“

Stimmen:

Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen):
Wir haben es leider um ein paar Minuten verpasst, den noch fehlenden Punkt zum Klassenerhalt zu holen. Das war eine gute taktische Leistung von uns, von daher ein bisschen schade. Unterm Strich geht der Sieg für Altona aber aufgrund der größeren Spielanteile in Ordnung. Nun müssen wir gucken, dass wir nächste Woche gegen Süderelbe punkten.

Berkan Algan (Trainer Altona 93):
Das war eine schwierige Aufgabe heute. Man kennt das auch aus anderen Ligen und dem Profi-Bereich: So eine Drucksituation, unbedingt gewinnen zu müssen, ist eine extreme mentale Belastung. Wenn man Dinge zu sehr will, greifen Mechanismen des Verkrampfens. Rugenbergen hat gut verteidigt, uns hätte ein frühes Tor geholfen. Wenn der Kopfball reinflutscht (23./38.), löst sich die Verkrampfung und das Spiel läuft besser für uns. Aber wir haben Mentalität und Willen gezeigt und haben die eine Situation, die sich ergeben hat, zum Sieg umgemünzt. Dafür ein Riesenlob an meine Mannschaft. Fußballerisch können wir es natürlich viel besser.


Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 18 Spiele: 11 Siege, 5 Remis, 2 Niederlagen, 36:22 Tore

1981/82: 3:2 / 2:2 Landesliga Hammonia
2010/11: 3:1 / 1:1 Oberliga Hamburg
2011/12: 2:1 / 3:1 Oberliga Hamburg
2012/13: 2:1 / 1:1 Oberliga Hamburg
2013/14: 4:1 / 4:3 Oberliga Hamburg
2014/15: 2:2 / 0:0 Oberliga Hamburg
2015/16: 0:1 / 2:0 Oberliga Hamburg
2016/17: 4:3 / 1:0 Oberliga Hamburg
2018/19: 1:0 / 1:2 Oberliga Hamburg


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