In Niendorf spielte Absteiger HEBC die vorerst letzte Partie in der Oberliga Hamburg. Gastgeber und Manager Marcus Scholz verteilte vor dem Anpfiff nicht nur Geschenke an Magnus “Maggie” Hartwig, sondern auch HEBC wurde mit einer Flasche Bier aus der Liga verabschiedet. Die Aktion dokumentierte erneut das entspannte Verhältnis zwischen beiden Vereinen. Dafür revanchierten sich die Lila Weißen im Verlauf des Spieles ausgiebig.
NTSV Trainer Ali Farhadi begann mit einer “Zwergen-Offensive”. Ilias Afsin und Evailton Fernandes als Spitzen wuchsen dabei zu “Lauf-Riesen”, denen die HEBC Verteidiger überwiegend hinterher eilten. Das erste Tor entstand durch eine Ecke. Dennis Thiessen passte von links kurz auf Afsin. Dieser flankte auf den zweiten Pfosten, wo Adam Benn vollkommen frei stand und den Ball einnicken konnte (14.). Damit waren die Bemühungen der Eimsbütteler, hinten sicher zu stehen und zu kontern mal wieder über den Haufen geworfen.
HEBC bemühte sich nach Kräften, offensive Aktionen zu entwickeln. Mit dem Rasenplatz und den schnellen Niendorfer Spitzen kamen die Jungs aber nicht gut klar. Immer wieder ergaben sich für Afsin und Fernandes große Chancen, die Keeper Timo Nennhaus vereiteln konnte. Andererseits ging der zweite Niendorfer Treffer auf seine Kappe, als Nennhaus einen Ball nicht sichern konnte. Afsin nutze den Fauxpas eiskalt zum 2:0 aus (41.).
Da war der Anschlusstreffer nach der Pause schon eine echte Überraschung. HEBC Verteidiger Maximilian Schulz brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch vor das Niendorfer Tor. In Janek Wrede fand er einen dankbaren Abnehmer. Wrede köpfte unhaltbar für Niendorfs Keeper Lustermann ein (49.). Im Anschluss zeigte HEBC rund zehn Minuten eine gute Phase im Spiel nach vorne.
Allerdings schüttelte sich Niendorf kurz. Und jetzt zündeten Afsin und Fernandes den Turbo. Immer wieder liefen sie über die linke Seite nach vorne, gefüttert von Thiessen, dessen Pässe nun besser kamen. In der Folge entstanden die weiteren Tore für die Heimmannschaft. Platz war dabei genug vorhanden. HEBC versuchte, nach vorne zu kommen. Aber lediglich eine gute Chance ergab sich noch für Janosch Rinckens, der alleine an Lustermann scheiterte (80.).
So bleiben den Eimsbüttelern von diesem Spiel überwiegend die Wechsel in Erinnerung, als unter dem Beifall aller Spieler Tino Nennhaus und Kevin Höricke (beide Karriereende) tränenreich verabschiedet wurden. Das waren bestimmt die emotionalsten Momente, welche sich am späten Abend im Eimsbütteler Clubhaus fortsetzten. Dort wurden außerdem Jan Geist (Karriereende), Kevin Trapp (TUS Osdorf) und Robin Geist (Karriereende) verabschiedet.
Als Fazit bleiben für Gastgeber NTSV ein hochverdienter Sieg im letzten Spiel, ein guter fünfter Platz in der Oberliga und für die Gäste zahlreiche Erkenntnisse für die Landesliga.
Stimmen:
Jörn Großkopf (Trainer HEBC): Das war heute unser Abschiedsspiel in der Oberliga. Leider haben wir nicht die richtige Spannung auf den Platz bekommen und viele Geschenke verteilt. Niendorf war uns in allen Belangen überlegen und hat vollkommen verdient gewonnen.
Ali Farhadi (Trainer NTSV) Schade, dass HEBC runtergeht! Zeitweise haben die Jungs heute auch gezeigt, dass sie Fußball spielen können. Wir waren mit der ersten Halbzeit nicht so zufrieden, denn wir hatten uns für das Flügelspiel mehr vorgenommen. Da war HEBC dann aber griffiger. Das Gegentor haben wir auch schlecht verteidigt. Erst danach hat es besser geklappt und wir haben dann die Tore zielstrebig und verdient erzielt.
Statistik: Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 10 Spiele, 3 Siege, 1 Remis, 6 Niederlagen, 16:24 Tore.
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