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20.07.2019
Pokal: Schultz und Schultz und Schultz! von Stefan Knauß





Lotto-Pokal, 1. Runde


vs.


HTB – Altona 93 1:3 (0:1)

Harburger TB: Bakir – Bürger, Bührmann, Bündert, Eken (86. Schulenburg), Solomou – Tutak, Sawiehl, Aytekin (74. Bekdas) – Seidel (65. Eken), Pieschek
Altona 93: Grubba – Mundhenk, Rohwedder, Yilmaz, Dagott, Monteiro – Wachowski (57. Sejdija), Hacker (57. Ercetin) – Aydin, Lück (77. Wohlers), Schultz
Tore: 0:1 Schultz (45.), 1:1 Schultz (47. ET), 1:2 Schultz (68.), 1:3 Lück (72.)
Schiedsrichter:Adrian Höhns (TUS Dassendorf): Ganz ruhige und entspannte Spielleitung, immer auf der (Jahn)Höhe – besser geht es nicht !
Beste Spieler: Sawiehl, Bakir, Solomou – Schultz, Monteiro
Zuschauer: 350

In der Anfangsaufstellung des AFC befanden sich gleich fünf Neuzugänge. Allein dadurch fand die Mannschaft von Trainer Berkan Algan nur schwer zu einem Spielfluss. Außerdem merkte man den Spielern zum Teil die fehlende Spritzigkeit an. Algan hatte seine Jungs in der Vorbereitung wohl ziemlich gescheucht. Aber alle Spieler gaben sich große Mühe und zeigten ein riesiges Laufpensum. William Wachowski versuchte sich immer wieder anzubieten. Leider blieben seine Pässe oftmals bei einem aufmerksamen Gegner hängen.

Der HTB stand nämlich tief, ließ Ball und Gegner kommen. Die Gegenspieler wurden häufig gedoppelt. Bis zur 60. Minute konnten die Harburger gut mithalten. Defensiv hatte das Team von Steffen Prielipp alles im Griff. Eindeutige Chancen für den AFC blieben Mangelware. Das lag an der Zweikampfstärke der Harburger. Besonders Leon Mundhenk hatte große Schwierigkeiten sich auf dem rechten Flügel gegen seinen athletischen Harburger Verteidiger Eleftherios Solomou durchzusetzen. „Lefti“ stand wie eine Wand vor Mundhenk.

Chancen ergaben sich für Altona in der ersten Halbzeit fast nur durch Standards. Da zeigte Neuzugang Marcel Lück, dass er noch Luft nach oben hat. Seine Freistöße (25. und 31.) aus durchaus dankbaren Positionen und Ecken blieben erfolglos. So blieb es Goalgetter Marco Schultz überlassen, ein Tor zu erzielen. Luis Hacker chipte die Kugel butterweich in die Mitte. Schultz nahm den Ball gekonnt an, ließ zwei Verteidiger stehen und lief alleine in den Harburger Strafraum. Aus rund elf Metern ließ er Murat Bakir keine Chance (45.). Danach erfolgte umgehend der Pausenpfiff. Das war für Prielipp der erste „blöde“ Gegentreffer. Aber der war auch sehr schwer zu verteidigen, weil es einfach richtig gut gemacht war!

Die zweite Hälfte begann wie die erste endete. Mit einem Tor. Diesmal aber für den HTB. Eine Ecke von links konnte der AFC nicht weit genug abwehren. Der Ball fiel Vincent Bürger vor die Füße. Dieser flankte von rechts sofort wieder in die Mitte. Dort stieg Harburgs Innenverteidiger Justin Bührmann hoch und köpfte gemeinsam mit Gegner Marco Schultz in Grubbas Tor (47.). Das war der umjubelte Ausgleich. Schiri Höhns wertete den Treffer als Eigentor. Bührmann war es egal, er ließ sich feiern.

Danach versuchte der AFC das Spiel an sich zu reißen. Vergeblich. Nach einer knappen Stunde hatte Algan genug gesehen und wechselte die Sechser durch. Besonders Mustafa Ercetin sorgte sofort für Druck. Plötzlich lief der Ball besser. Außerdem setzte sich die bessere Physis des AFC durch. Zahlreiche gut vorgetragene Angriffe über die Außen folgten. Mehrfach konnte sich Harburgs Keeper Bakir auszeichnen. Den zweiten bzw. dritten Treffer von Schultz konnte Bakir aber auch nicht verhindern. Schultz versenkte den Ball mit einem gefühlvollem Lupfer über Bakir ins Tor (68.).

Das 1:3 durch Lück entstand durch mehrere Harburger Fehlpässe an denen auch Bakir beteiligt war (72.). Das war letztlich die Entscheidung. Lediglich Schultz traf nochmals. Mit einem satten Schuss neben das Tor zerstörte er direkt den vollen Bierbecher eines AFC Fans, der so zu einer unfreiwilligen Gerstensaftdusche fand (84.).

Fazit: Der HTB kann mit großem Selbstvertrauen in die Landesligasaison gehen. Berkan Algan dagegen wird seine „Hasen“ in den kommenden Tagen auf den Punkt genau für das nächste Pflichtspiel in Norderstedt vorbereiten.



Stimmen:

Berkan Algan (Trainer AFC):
Ja, im Pokal kann man das sicherlich als Pflichtsieg für uns bezeichnen. Ich fand unsere Leistung durchwachsen. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt doch auch völlig normal. Die Jungs haben eine super anstrengende Woche hinter sich. Da war der eine oder andere ziemlich platt. Und ich muss auch dem Gegner ein großes Kompliment machen. HTB hat sich geschickt verhalten und uns das Leben schwer gemacht. Erst durch den Wechsel auf den Sechser Positionen haben wir das Spiel entschieden. Zum Schluss haben wir auch noch die eine oder andere Chance liegen gelassen. Bei Pini hätte es sicherlich für 15 Minuten gereicht. Aber ich wollte Erdogan schonen.

Steffen Prielipp (Trainer HTB):
Am Ende überwiegt bei den Jungs sicherlich der Stolz über die heutige Leistung. Wir hatten uns vorgenommen, eklig und unangenehm zu spielen. Das ist uns über weite Strecken gelungen. Der Treffer zum 1:3 darf natürlich so nicht fallen. Wenn du das verhinderst, dann bekommst du vielleicht noch die zweite Luft. Aber am Ende muss ich meiner Mannschaft gratulieren. Trotz vieler Urlauber und Verletzter haben wir uns gut gehalten. Uns fehlte ja die gesamte Offensiv-Abteilung.


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