11.08.2019 Opa Bohne und die Fruchtzwerge von Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV - USC Paloma 3:2 (2:1)
Niendorfer TSV: Melzer – Schön, Doege, Brückner, Speck (81. Veseli) – Karow, Thiessen – Fernandes (39. Afsin), Düzgüner, Streubier (39. Meyer) – L. Merkle USC Paloma: Waldmann – Wallner, Krause, Blumauer, Lohrke – Pesch (59. Schiemann), Madadi (55. C. Merkle), Schwäbe, Blunck (72. Mandelkau) – Ulaga, Haase Tore: 0:1 Haase (38.), 1:1 Thiessen (39.), 2:1 Afsin (44.), 2:2 Haase (55.), 3:2 Afsin (83.) Schiedsrichter: Dennis Voß (TUS Dassendorf): Mit Abstand der wohl höflichste und freundlichste Schiedsrichter des VSA. “Vossi” nimmt man nichts übel! Beste Spieler: Afsin, Düzgüner, Brückner - Haase Zuschauer: 56
Die ersten 30 Minuten waren recht öde. Niendorf versuchte es mit Pässen in die Tiefe, wo sich der quirlige Evailton Fernandes immer wieder fest lief. Paloma befreite sich (wie in der gesamten Spielzeit) zumeist mit langen Bällen. Nach vorne ging nicht viel für die Tauben. Immerhin gab es eine deutliche Chance für Pascal Haase (30.). Weit übers Tor. Ähnlich sah es bei den Gelegenheiten für die "Niendorfer Heroes" aus. Zwei, drei gute Möglichkeiten waren zu sehen. Die beste Chance besaß Oliver Doege. Nach einer Ecke von Capitano Dennis Thiessen köpfte Doege frei aufs Tor von Jannis Waldmann. Ein Palomat köpfte den Ball in letzter Sekunde von der Linie.
Beide Trainer waren sichtlich unzufrieden mit dem Spiel ihrer Teams. Da hagelte es auch schon mal deutliche Kritik. Vor allem von Ali Farhadi. Das Gegentor von Pascal Haase fiel aus dem Nichts (38.). Ein Ball in die Spitze und der Haase lief davon – keine Chance für Melzer im Niendorfer Tor. Ali Farhadi hatte genug gesehen. Er wechselte sofort nach dem Tor seine zeitweise lethargischen Spieler Dario Streubier und Fernandes aus. Mit Ilyas Afsin kam sofort Tempo und Leben ins Spiel. Lennard Speck llef auf links davon und flankte die Kugel in die Mitte, wo Dennis Thiessen goldrichtig stand (39.).
Es kam sogar noch besser für den NTSV. Aus dem genialen Miteinander der beiden Zwerge Afsin und Vedat Düzgüner entstand die Niendorfer Führung (44.). Überschwengliche Freude folgte zugleich. Afsin lief auf Farhadi zu, sprang erst ihm und dann Co-Trainer Jobmann in die Arme.
Nach der Pause bot sich folgendes Bild: Der NTSV erquickte sich am Chancentod. Vor allem Leon Meyer hatte mehrere Hochprozentige auf dem Fuß. Aber entweder nagelte den Ball über die Latte (56.), oder er scheiterte am guten Keeper Waldmann (63.). Dann folgte der Slapstick-Ausgleich: Afsin nahm in der eigenen Hälfte ein Zuspiel von Doege direkt und passte den Ball sehr hoch auf seinen Keeper Melzer zurück. Der Ball war so lange in der Luft, dass sich Haase der Sache annahm. Er lief auf Melzer zu. Außerhalb des Strafraums sprang Melzer am Ball vorbei. Haase bedankte sich, nahm den Ball mit und schoss seelenruhig zum Ausgleich ein (55.). Trainer Farhadi fluchte in bester Co-Trainer-Manier (wo ist eigentlich Jörg Steinbach?) und konnte sich nur schwer beruhigen.
Zumal die Kugel einfach nicht mehr ins Tor der Tauben wollte. Schließlich folgte die Erlösung. Erneut durch den Derwisch Afsin (83.). Nach einer Ecke von Kollege Düzgüner stocherte er den Ball irgendwie über die Linie. Das war der Sieg für Niendorf! Dank überragender Zwerge in der Offensive. Und last but not least: Auch dank eines immer noch überragenden (Opas) Daniel Brückner. Was "Bohne" macht, hat immer Hand und Fuß. Trotz seines hohen Alters läuft er noch jedem Gegespieler den Ball ab. Er foult fast nie, gewinnt jeden Luftkampf. Und seine Pässe über 50 Meter sind fantastisch! Bohne nach dem Spiel: “Wir haben vollkommen verdient gewonnen. Beide Gegentore sind durch unsere Fehler entstanden. Leider haben wir unsere Chancen nicht alle genutzt. Aber das wird noch besser". Wenn dann auch noch Mandic, Kindler und Benn wiederkommen, sieht der Niendorfer Fussball noch besser aus. Riesige Momente gab es schon heute, dank der “Fruchtzwerge” im Sturm.
Stimmen:
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Glückwunsch an Niendorf! Wir sind heute leider nicht an unser Limit gekommen. Fussballerisch waren wir nicht in der Lage, Lösungen zu finden. Nach vorne ging bei uns relativ wenig, während Angriffswelle auf Welle über unser Abwehr gespült wurde. Daraus haben wir uns nicht gut befreien können. Anderseits bin ich zuversichtlich, dass wir in der Liga ankommen und in den nächsten Spielen auch punkten werden. Kämpferisch können wir auf alle Fälle mithalten.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Wir machen uns das Leben selbst schwer. Mit der ersten halben Stunde waren wir überhaupt nicht zufrieden. Erst nach den Wechseln kam Leben ins Spiel. Und dann macht es einfach nur noch Spaß, dem besten 1,40 m Sturm Hamburgs beim Fußball zuzuschauen. Großartig, was Afsin und Düzgüner da spielen. Dabei haben wir noch viele Chancen ausgelassen. Aber unser Sieg war auf alle Fälle verdient!
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 43 Spiele, 17 Siege, 6 Remis, 20 Niederlagen, 57:67 Tore
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