Und der Gewinner ist – Barmbek-Uhlenhorst! Eigentlich wollte der Spitzenreiter am Sonntag daheim gegen den ETV gewinnen und anschließend die Meisterschaft feiern. Doch die Barmbeker haben die Rechnung ohne den BSV gemacht. Der kam daheim gegen den VfL Lohbrügge nämlich nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus und bescherte BU damit vorzeitig die Meisterschaft. Die Mannen von Peter Martens dürfen also schon jetzt feiern, Glückwunsch BU zu einer ganz starken Saison und der verdienten Meisterschaft! Damit steht nun auch endgültig fest: BU geht als Vertreter „HH 1“ und der BSV als „HH 2“ in die Aufstiegsrunde zur Oberliga, die am 5.6. (Sonnabend), 9.6. (Mittwoch) und am 13.6. (Sonntag) ausgetragen wird.
Gegen Lohbrügge wollte der BSV eigentlich drei Punkte einfahren, um sich sportlich endgültig Platz zwei zu sichern. Und es begann gut für die Hausherren: Pass von Frank Grobitzsch auf Anis Aichaoui, der den Ball aus halbrechter Position ins lange Eck schob (5.). Doch die Freude auf Seiten der Gastgeber hielt nur 13 Minuten. VfL-Mittelfeldspieler Ismail Polat schnappt sich den Ball von Steffen Wülfken, sprintet allein aufs BSV-Gehäuse zu und wird im Strafraum von Ulf Reichenbach von den Beinen geholt. Elfmeter Lohbrügge und (ein dummer) Platzverweis für den stellvertretenden BSV-Kapitän. Mohamed Alao-Fary verwandelt den Strafstoss glücklich zum 1:1-Ausgleich (19.), BSV-Torhüter Björn Crüger hatte die Ecke geahnt und war noch mit der Hand dran. Nach 20 flotten Anfangsminuten herrschte nachfolgend 20 Minuten Langeweile. Der BSV konzentriert sich in Unterzahl auf die Defensive, Lohbrügge bemüht aber nicht zwingend genug in der Offensive. Um Abhilfe zu schaffen, servierte Crüger Gastgeschenke. Eine völlig harmlose Flanke von Polat hatte der BSV-Keeper schon sicher in den Armen – oder auch nicht. Das Leder rutschte ihm wieder raus und sprang direkt vor die Füße des überraschten Alao-Fary. Der braucht nur noch einzuschieben, freut sich anschließend dezent zurückhaltend ob solcher Präsente. Doch bereits im Hinspiel, als der BSV 3:2 beim VfL siegte, fielen alle Tore in den ersten 45 Minuten. Dachte sich auch Frank Grobitzsch. Also warum Altbekanntes ändern? Der BSV-Torjäger netzte quasi mit dem Halbzeitpfiff zum 2:2-Ausgleich ein.
In Hälfte zwei keine Tore mehr, dafür aber sehenswerte Höhepunkte. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff unterläuft der sehr unsicher wirkende Crüger eine Flanke, und der eingewechselte Erhan Argunhan bringt das Kunststück fertig, die Kugel aus einem (!) Meter über die Latte zu befördern. Die Partie ist in den zweiten 45 Minuten ausgeglichen, von der Lohbrügger Überzahl wenig zu spüren. In der 68. Minute hämmert BSV-Akteur Alexander Graap den Ball an die Latte, zehn Minuten später entschärft VfL-Schlussmann Rainer Maack einen 16-Meter-Schuss von Timo Bösch zur Ecke. Es entwicklen sich Chancen im Minutentakt: Einen Schulenburg-Kopfball kratzt Florian Blohm von der Linie (79.), der eingewechselte Maurizio Greco verzieht nur knapp (80.). Auf der anderen Seite lässt Habimani Shabani ein Pfund los, doch diesmal ist Crüger auf dem Posten (81.). Und wiederum nur eine Minute später hatte Maack sich zuviel bei Gegenüber Crüger abgeschaut. Der VfL-Keeper hatte eine Flanke bereits locker runtergepflückt, ehe ihm das Leder aus den Händen glitt und Grobitzsch vor die Füße fiel. Doch sein Drehschuss geht knapp am leeren Gäste-Tor vorbei. Den Schlusspunkt setzt Michael Exposito: Allein vor Crüger auftauchend, schiebt er den Ball knapp am Tor vorbei.
Fazit: In der Summe ein gerechtes Unentschieden. Buxtehude wehrte sich mit zehn Mann tapfer, Lohbrügge brachte sich mit wenig durchdachtem Angriffsspiel um mögliche drei Punkte, was auch VfL-Trainer Gunnar Seidler unterstrich: „Wir müssen im Angriff viel variabler werden, mehr kreuzen.“ Für Lohbrügge ist das Thema Verbandsliga nun endgültig vom Tisch, der BSV wird sich steigern müssen, um in der Oberliga-Relegation einen gute Rolle spielen zu können.
Stimmen:
Gunnar Seidler (Trainer VfL Lohbrügge): Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Aber nun trauere ich zwei verlorenen Zählern hinterher. Uns fehlt einfach der Killerinstinkt, sich in Überzahl Chancen zu erarbeiten und diese dann eiskalt zu nutzen. Vom Engagement her kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber es war wie so oft in dieser Saison: Wir spielen gut mit, sind teilweise auch überlegen und verlassen das Feld als Verlierer.
Wolfgang Nitschke (Trainer Buxtehuder SV): Wir hatten 70 Minuten Überlebenstraining zu leisten. Was wir für dumme Fehler machen, ist nicht mehr auszuhalten. Die rote Karte war schon einen Katastrophe, aber der Torwartfehler zum 1:2 ging gar nicht. Meinen restlichen Spielern muss ich ein Kompliment machen, sie haben sich tapfer gewehrt und den Punkt mehr als verdient.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.