14.09.2019 Dassendorf spielt, Niendorf guckt zu und lernt von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – Niendorfer TSV 2:0 (2:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Lenz, Aust, Nogovic – Dittrich, Strömer (66. Dettmann), Hinze, R. Carolus (85. Tanovic) – Möller – Maggio, Nägele (80. von Walsleben-Schied) Niendorfer TSV: Kindler – Schön, Krüger, Mandic, Brückner – Thiessen, Doege – Meyer (66. Karow), Düzgüner, Afsin (62. Merkle) – Streubier (52. Stannis) Tore: 1:0 Möller (30.), 2:0 Maggio (32.) Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel): Ungewohnt! Der sonst so souveräne Referee verwunderte mit einigen unverständlichen Zweikampfbeurteilungen. Allerdings waren keine spielentscheidenden Fehler dabei. Beste Spieler: Gruhne, Maggio, Lenz, Möller – Meyer, Mandic Zuschauer: 189
Die Vorzeichen für das Top-Spiel des Wochenendes (Erster vs. Vierter) waren klar: Niendorf kam mit 13 Punkten aus den letzten fünf Partien (4-1-0) angereist, während die Hausherren sogar mit zuletzt sechs Siegen in Folgen aufwarten konnten. Doch Vorsicht: Die Heimbilanz der TuS gegen den NTSV war bis zum heutigen Tag negativ (2-1-3).
So verwunderte es im Prinzip kaum, dass die Farhadi-Elf sehr selbstbewusst ins Match ging und dem Geschehen klar ihren Stempel aufdrückte. Schon nach 100 Sekunden hatte Dario Streubier das Leder am Elfmeterpunkt schön mit der Brust runtergepflückt, doch kurz vor dem möglichen 0:1 kam Amando Aust und klärte (siehe Foto). Gäste-Kapitän Dennis Thiessen, am Donnerstag 29 Jahre jung geworden, scheiterte ebenso freistehend aus sieben Metern an Keeper Christian Gruhne (9.), wie kurz danach Vedat Düzgüner (27., siehe Foto). „Das gibt es doch nicht“, ärgerte sich Ali Farhadi und schlug mit der flachen Hand gegen die Ersatzbank, „wir haben eben keinen Stürmer“.
Amando Aust (l.) klärt im letzten Moment gegen Dario Streubier. Foto: Olaf Both
Ein sicherer Rückhalt: Christian Gruhne (m.) hält hier stark gegen Vedat Düzgüner (r.). Foto: Olaf Both
Nach einem guten Viertel der Spielzeit war Niendorfs Co-Trainer Jörg Steinbach, bis dahin wie immer laut hörbar, plötzlich still – und die Niendorfer Überlegenheit war vorbei. Maxi Dittrich (Rumeln liebt Dich) tankte sich zweikampfstark über die rechte Seite durch (Farhadi: „Afsin lässt sich da viel zu leicht ausspielen“) und legte mit Auge zurück in den Rückraum. Von hinten kam Sven Möller angerauscht und jagte die Kugel aus 15 Metern zum 1:0 in den rechten Giebel (30.). Ein tolles Tor, von dem sich die Gäste für ein paar Minuten stark beeindrucken ließen. So legte die TuS direkt nach: Möller mit einem Zucker-Pass durch die Niendorfer Abwehrkette hindurch in den Lauf von Mattia Maggio, der eiskalt zum 2:0 vollstreckte (32.). „Das ist eben der Klassenunterschied“, seufzte Farhadi, „die haben zehn Stürmer, wir keinen“.
Mattia Maggio (r.) vollstreckt eiskalt gegen Marcel Kindler. Foto: Olaf Both
Tatsächlich war die Partie damit quasi entschieden. Von nun an rotierte der Ball durch die Dassendorfer Reihen und die Gäste liefen meist nur noch hinterher. Torszenen gab es nun nur noch wenige zu sehen, die beste „Chance“ zum 3:0 hatte noch Daniel Brückner, der eine scharfe Hereingabe von Maggio fast via Eigentor „verwertet“ hätte (50.). Auf der Gegenseite sorgte Gruhne mit einem Fehlpass für etwas Aufregung, aber Afsin zielte am langen Pfosten vorbei (51.). So plätscherte die Begegnung bis zum Ende so dahin. Nur Pascal Nägele (78.) und Maggio (90.) hätten noch erhöhen können, doch Gäste-Torwart Marcel Kindler hatte etwas dagegen.
Da oben stehen wir. Mattia Maggio und Len Aike Strömer zeigen es an. Dassendorf ist an der Spitze. Foto: Olaf Both
Unterm Strich ein verdienter TuS-Sieg (der siebte in Folge), doch nicht nur Farhadi fragte sich, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, wenn am Anfang der NTSV mit 1:0 in Führung gegangen wäre. Die Frage ist allerdings obsolet, für die Dassendorfer ging es direkt nach dem Abpfiff auf den Bauernhof von Henrik Stahmer (Keeper der zweiten Herren aus der Kreisliga). Zusammen mit dem „Lichtstudio Wohltorf“ wurden kreative Mannschaftsfotos nach dem Motto „Kühe, Schweine – Dassendorf“ geschossen (mit den auf einem Bauernhof üblichen Tieren, sowie Mistgabel, Heuhaufen usw.), demnächst sicher auf der Homepage der Dassendorfer zu bewundern. Außerdem steht heute Abend noch der Einstandsabend an. Die gesamte Mannschaft nebst Betreuern feiert im „O’Farol“ im Hamburger Portugiesenviertel bei Schalentieren und Meeresfrüchten.
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Das waren wirklich sehr starke 20 Minuten von uns zu Beginn, da hat alles gut gepasst. Da haben wir so gespielt, wie man sich das als Trainer wünscht. Aber wir machen das Tor nicht. Wir haben keinen richtigen Stürmer und uns fehlt das Abschlussglück. Gruhne hat allerdings auch toll gehalten, er ist für mich einer der besten in Hamburg. Er hat mit seinen Paraden Dassendorf im Spiel gehalten. Dann kommt eine gute Aktion von Dassendorf, die richtig sauber durchgespielt wird. Da lässt sich Ilyas Afsin sehr einfach ausspielen. Da hat Dassendorf eine riesige Qualität, Möller kommt in die Box, schießt, bumm, bäng, Tor. So muss das sein. Das ist ein Klassenunterschied. Bei Dassendorf spielen eben die besten Spieler in Hamburg. Unterm Strich ein absolut verdienter Sieg für Dassendorf. Sie haben ihre schwache Phase gut überstanden, das macht eine Top-Mannschaft aus. Für uns war das Lehrgeld. Ich hoffe, dass meine Jungs da mal richtig zugeguckt haben. Es tut weh, aber wir werden nicht umfallen.
Jean-Pierre Richter (Trainer TuS Dassendorf): Das war ein intensives Spiel gegen einen sehr spielstarken Gegner. Wir sind schwer in die Partie gekommen, haben dann aber gut den Ball laufen lassen. Eine sehr ordentliche Leistung von uns, wir haben sehr viel für das Spiel getan. Die Jungs machen das gut, sind fleißig und finden immer wieder die richtigen Räume. Wir sind auf einem richtig guten Weg.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 13 Spiele, 8 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen, 21:13 Tore
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