Altona 93 hat sich durch den 5:0 Sieg endgültig die Qualifikation für die eingleisige Oberliga gesichert. Und sofort peilt man neue Ziele an. Die Mannschaft hat sich einiges vorgenommen. Vielleicht stehen wir am Ende ja ganz oben. so AFC-Trainer Andreas Prohn. Dazu müsse man aber die restlichen vier Spiele gewinnen fügte er einschränkend hinzu. Unmöglich scheint dies indes nicht mehr. Während die Konkurrenz sich noch gegenseitig Punkte abluchsen wird sind die letzten Kontrahenten der Schwarz-Weiss-Roten allesamt im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt. Dort also wo sich auch der heutige Gegner tummelt. Zwar rechnen sich die Husumer selber noch Chancen für den Klassenerhalt aus, doch gegen Altona waren sie höchstens 30 Minuten lang ein gleichwertiger Gegner. Vor allem der sonst so zuverlässige Keeper Oliver Hinz leistete sich in der Anfangsphase einige Unkonzentriertheiten. Gleich zweimal schoss er nach Rückpässen Spieler der Friesen an, und konnte von Glück sagen, das diese die Geschenke nicht annehmen wollten. Dafür hielt er aber einige Male in gewohnter Manier seinen Kasten sauber, so gegen Müllers Kopfball (20.) und bei Fleiges Alleingang (30.). Altona kam nur langsam in Fahrt. Bajramovic' Lattenkopfball setzte ein erstes Ausrufungszeichen (26.). Als dann der stark spielende Jürgen Tunjic in den Strafraum des Gegners eindrang und durch Teubler zu Fall gebracht wurde gab es Elfmeter für die Platzherren. Ein Strafstoss, den man wohl geben konnte, doch war der Angreifer in einen ungünstigen Winkel zum Tor geraten, und blieb wohl nicht ungerne an den Armen des Keepers hängen. Sokolowski verwandelte jedenfalls sicher. Der zweite Treffer wäre dann ein Kandidat für das "Tor des Monats" gewesen. Carsten Hennig drosch eine Tunjic-Hereingabe von der Strafraumgrenze volley in die Maschen. Wirklich schade, dass das NDR-Fernsehen die Oberliga Nord ignoriert. Denn dieses Tor hätte man gerne noch ein paarmal gesehen.
In der zweiten Halbzeit sorgte noch einmal Hinz für Aufregung, als er einen schwach geschossenen Freistoss nach vorne abprallen liess. Doch nicht einmal diese Einladung wollte Carsten Groth annehmen. Aus wenigen Metern schaffte er es nicht, den Ball im Tor unterzubringen, und liess Hinz mit einer Glanzparade seinen Fehler wiedergutmachen. Das war im wesenlichen schon alles was die Gäste zu bieten hatten. Dagegen spielte sich Altona in der Folgezeit geradezu in eine Rausch. Diejenigen, die es vorgezogen haben, das zeitgleich ausgetragene Regionalligaspiel des FC St. Pauli zu besuchen haben die vermutlich beste Halbzeit des AFC in dieser Saison verpasst. Das aggressive Pressing der Platzherren führte immer wieder Ballgewinnen in des Gegners Hälfte. Die Husumer waren mit dem Tempo, in dem die Angriffe immer wieder vorgetragen wurden völlig überfordert. Tore resultierten aus dieser deutlichen Überlegenheit fast zwangsläufig. Hartmann traf mit abgefälschtem Schuss von der Strafraumgrenze zum 3:0. Der kleine Trochowski machte nach Reiter-Freistoss das 4:0 per Kopfball - zuvor hatte er mit seinem Fuss eine Reihe guter Gelegenheiten ausgelassen. Und den Schlusspunkt setzte noch einmal ein verwandelter Foulelfmeter durch Sokolowski (Marohn hatte Tunjic deutlich und ziemlich unnötig im 16er festgehalten). Zwei weitere klare Strafstösse wollte der etwas konfus pfeifende Schiedsrichter Back dann nicht mehr geben. Egal. Das Spiel war gelaufen, und die 300 Zuschauer (Saison-Minusrekord) werden ihr Kommen sicher nicht bereut haben. Zum Spiel in Kropp am kommenden Sonnabend fährt wieder ein Fanbus. Treffpunkt ist 12:30 Uhr in der Griegstrasse. Der Fahrpreis beträgt diesmal 10 Euro. Peter Helmcke bittet um voherige Anmeldung.
Stimmen:
Hans Peter Hansen (Trainer Husumer SV): Heute war der Unterschied zwischen Amateuren (uns) und Vertragsamateuren (Altona) zu sehen. Nur in der Anfangsphase konnten wir dagegenhalten. Wir hatten vor allem durch die Fehler von Hinz einige Möglichkeiten, haben diese aber nicht genutzt. Später war Altona deutlich überlegen. Sie haben aus dem Abwehrbereich einen enormen Druck entwickelt, dem wir nichts entgegenzusetzen hatten.
Andreas Prohn (Trainer Altona 93): Wir haben uns vorgenommen, heute hier zu gewinnen um damit so gut wie die eingleisige Oberliga perfekt zu machen. Dies ist uns eindrucksvoll gelungen. Sicherlich hatten wir in der Anfangsphase einige Probleme, haben Torchancen zugelassen. Über 90 Minuten haben wir aber ein sehr gutes Spiel abgeliefert, sicherlich eines der besten in diesem Jahr. Heute haben wir die Fans auch mal etwas verwöhnt, denn das war schon Fußball zum ankucken und mitfiebern. Es hätten wohl ruhig noch ein paar Tore mehr sein können und wenn der Schiri seine konsequente Linie beibehalten hätte, hätten wir sich noch zwei Elfmeter mehr bekommen. Aber auch so sind wir hochzufrieden.
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