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03.10.2019
Pokal: „Vince“ the Prince entscheidet die Challenge von Stefan Knauß


präsentiert:




Lotto-Pokal, 4. Runde


vs.


Niendorfer TSV – FC Teutonia 05 2:3 (0:2)

Niendorfer TSV: Kindler – Merkle, Krüger, Mandic, Schön – Stannis (81. Franke), Karow (81. Martins Fernandes), Doege, Brückner – Afsin, Thiessen (76. Huneke)
FC Teutonia 05: Zummack – Fischer, Mallwitz, Kroiß, Eggert (46. Pressel) – Fazlic, Eden – Boock (87. Vobejda), Toksöz (75. Erman), Gutmann - Krottke
Tore: 0:1 Kroiß (23.), 0:2 Krottke (42.), 1:2 Doege (61.), 1:3 Gutmann (70.), 2:3 Brückner (77.)
Schiedsrichter: Lasse Holst (FC Türkiye): Man merkte auch dem insgesamt guten Schiedsrichtergespann die Anspannung deutlich an. Eine klare Fehlentscheidung (9.) - Kindler klärt zur Ecke und es gab Abstoß. Ansonsten immer auf der Höhe.
Beste Spieler: Brückner, Doege – Gutmann, Toksöz, Fazlic, Boock
Zuschauer: 237

Eigentlich wird Teutonias Mastermind Vincent Boock von seinen Mitspielern nur “Vinnie” gerufen. Aber nicht nur nach diesem Spiel kann sich Vinnie zu “Vince the prince” adeln lassen. Dabei schieben wir das Wechseltheater in Altona mal wohlfällig zur Seite.
Es ist eine absolute Augenweide, diesen begnadeten Fussballer beim Umgang mit der Kugel zu sehen! Die Bewegungen am Ball, die Technik, die Annahme, die Pässe, der Einsatz - das alles ist für Oberliga zu gut und würde für Regionalliga allemal reichen. Aber genug der (berechtigten) Lobhudelei!

Der Prinz und seine Kollegen in der Offensive zeigten erneut, dass dieses Jahr der Aufstieg auch an der Kreuzkirche ausgespielt werden dürfte, könnte oder besser müsste. Sofern denn die Defensivarbeit mithält. Hinten zeigte sich Teutonia 05 gelegentlich freundlich einladend. So kam der Niendorfer TSV im ganzen Spiel zu sehr guten Chancen. Dennis Thiessen traf sogar zweimal per Kopf nur die Latte (15. und 58.).

Die erste Halbzeit ließ Teutonia 05 Ball und Gegner laufen. Ali Farhadis Team versuchte sich mit viel Leidenschaft und Kampf dagegen zu wehren. Aber selbst ein so schneller Außenspieler wie Lawrence Schön hatte oftmals das Nachsehen gegen Nick “Rakete” Gutmann. Dieser setzte sich leichtfüßig auf der rechten Außenbahn durch. Die beste Chance hatte Gutmann alleine gegen Kindler (36.). Der Keeper grätschte in letzter Sekunde Gutmann dem Ball vom Fuß.

Die Führung erzielte Teutonia 05 mit einer Ecke (23.). Boock schoss den Ball scharf in den Fünfer auf Höhe des zweiten Pfosten. Dort stieg Kopfballmonster Davidson Eden hoch, köpfte unbehindert ins lange Eck, wo Leon Kroiß der Kugel den letzen Stoß über die Linie versetzte. Letzten Freitag geübt und sechs Tage später umgesetzt. Trainerherz, was willst du mehr ? Titze strahlend: “Das ist schon super, nicht vier Wochen warten zu müssen, bis du so eine geübte Situation umsetzt.” Farhadi dagegen genervt: “Wir decken lieber mit vier Mann den ersten Pfosten.”


Matthias Jobmann (r.) rauft sich die Haare, Ali Farhadi tigert in der Coachingzone umher. Foto: Stefan Knauß

Das zweite Tor war von Teutonias Keeper Yannick Zummack vorbereitet. Ein langer Ball auf Eden. Sofort spielte Eden den Ball in die Mitte, wo Kevin Krottke das Gerät ins Tor köpfte! (42.) Was für eine Quali(tät)! Und leistungsgerecht ging es in die Pause.

In der zweiten Hälfte leistete Niendorf verbissen Gegenwehr. Defensiv gehören die “Heroes” zu den besten der Liga (wer hat so viele gute Innenverteidiger?). Ali Farhadi konnte es sich leisten, Abwehrkante Oliver Doege auf die Sechs zu stellen. Dort lieferte er sich mit Eden packende Zweikämpfe. Am Ende siegte Eden nach Punkten.

Ebenso wie Dino Fazlic gegen Marvin Karow. Fazlic war dann oft einen Tick schneller als Karow. So entstand nämlich der dritte Treffer für die Teutonen. Fazlic spielte einen langen Pass in die Tiefe auf den “Rocketman” Gutmann. Farhadi: “Da muss Karow zwischen gehen. Und vielleicht war Lawrence auch etwas zu blauäugig im Duell gegen Gutmann.” Definitiv war er das. Gutmann flitzte auf und davon. Er ließ Kindler aus 11 Metern in halbrechter Position keine Chance (69.).

Dadurch war die Partie aber noch nicht entschieden. Ein langer diagonaler Ball vom besagten Karow auf “Bohne”. Brückner blieb eiskalt und schoss zum 2:3 ein (77.). Mehr ging nicht in diesem tollen Spiel. Am Ende kam Ilyas Afsin zu einer guten Chance (90.+3). Er nagelte den Ball weit über den Kasten von Zummack. Wenn Afsin beim nächsten Mal weniger mit seinen Mitspielern und dem eigenen Trainer diskutiert, kann er sich vollendet auf seine ansonsten gute Fußarbeit konzentrieren. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold und Tore zählen am meisten!


Fleißarbeiter: "Bohne" Brückner. Foto: Stefan Knauß

Vorne drückt der Schuh in Niendorf. Es fehlt der Vollstrecker. Ansonsten gehört diese Mannschaft zu den TOP 5 der Oberliga. Die Jungs machen echt Spaß! Und sind engagiert. So sehr, dass Marvin Karow ob seiner Auswechslung (81.) den Getränkekorb durch die Mitte trat. Team Niendorf ist eben mit viel Herz am Start!

Auf der anderen Seite hat Titze zur Zeit die freudige Qual der Wahl: “Schau dir mal unser Bank an. Wer da gerade noch alles sitzt. Das ist nicht einfach. Und ich leide mit den Jungs, wenn sie nicht spielen. Das kann ich absolut nachvollziehen.” Am Ende kann der Kader nicht groß genug sein. Tormaschine Aytac Erman war lange Zeit verletzt und tastet sich langsam wieder ans Team heran. Titze: “Eigentlich haben wir fast nie in der gleichen Aufstellung gespielt.” Teutonia 05 kommt ins Rollen. Rugenbergen heißt der nächste Gegner am nächsten Sonntag.

Stimmen:

Sören Titze (Trainer FC Teutonia 05)
Es war für die Zuschauer ganz sicher ein tolles Spiel. Für mich zählt jetzt aber nur das Ergebnis. Wir sind gegen einen wirklich starken Gegner eine Runde weiter. Jede Runde ist eine Challenge und diese haben wir bestanden. Abgehakt! Insgesamt war es kein so gutes Spiel meiner Mannschaft. Ich freue mich sehr über das Standardtor. Wir haben das geübt am Freitag. Das war schon mal Klasse. Auf dem engen Kunstrasenplatz entscheiden halt die besseren Standards. Ansonsten kann man sich als Trainer über die Gegentore ärgern. Beim zweiten Gegentor haben wir schlecht durchgeschoben. Ein langer Ball auf Brückner und wir schauen zu. Aber daran werden wir arbeiten. Morgen ist wieder Training!


Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV)
Schade, der Pokal ist so ein schöner Wettbewerb! Es ist ärgerlich, so früh auf einen so starken Gegner zu treffen. Dabei haben wir die Partie in der ersten Halbzeit verloren. Im Zentrum sahen wir schlecht aus. Und die Standards von Teutonia haben wir angesagt. Dann sehen wir trotzdem so schlecht aus. Ärgerlich! Wir haben uns in der Pause gesagt, dass wir das Spiel aber nicht einfach abgeben wollen. So haben wir unsere Chancen gehabt. Es war bis zum Schluss sehr spannend.


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