SV Halstenbek/Rellingen – TuS Holstein Quickborn 3:1 (3:0)
SV Halstenbek/Rellingen: Schultz – Bressem – Stars, Tolkmitt – Heine, de Bilio (ab 78. Zabel), Haye, Badermann (ab 81. Kranz), Bösch – Grgic (ab 83. Bashirou), Jakobs TuS Holstein Quickborn: Siebert – Wolgast – Zillmann, Draeger – Borchert (ab 66. Ramirez), T. Wolf, Zlotowski, Kurzberg (ab 42. Kement), Grabow (ab 66. Avarello) – O. Wolf, Asenov Beste Spieler: Grgic, Jakobs – T. Wolf Tore: 1:0 Jakobs (12.), 2:0 Jakobs (34.), 3:0 Grgic (43.), 3:1 O. Wolf (85.) Schiedsrichter: Timm (SC Egenbüttel) Zuschauer: 178 zahlende
Kreisderby auf dem Jakob-Thode-Platz in Halstenbek. „Ein bisschen mager“, fand H/R-Manager Hans-Jürgen Stammer, dass sich lediglich 178 zahlende Schaulustige versammelt hatten, um ein Nachbarschaftsduell zu beobachten, in dem zumindest für die Hausherren noch einiges auf dem Spiel stand. Drei Zähler und man würde einen weiteren Schritt in die richtige Richtung, sprich Klassenerhalt der Verbandsliga, vollziehen.
Trotz dieser Aussichten übernahmen die Holsteiner zunächst das Kommando in einer munteren und beherzt geführten ersten Hälfte. Als Wojciech Zlotowski nach knapp drei Minuten das Leder an den Halstenbeker Pfosten schoss, atmeten die Anhänger der Spielvereinigung tief durch, um im folgenden Atemzug die (noch) mangelnde Konzentration ihrer Mannschaft anzumahnen. Und das mit Recht. Selbst mit dem 1:0 durch Gerrit Jakobs nach Vorarbeit des überzeugenden Pejo Grgic wich die Skepsis zunächst zögernd. Schließlich hatte Quickborns Benjamin Draeger unmittelbar zuvor das Ziel mit einem Distanzschuss nur haarscharf verpasst. So kann es kommen. Anfangsphase verpennt, dennoch in Front – das nennt man wohl Abgezocktheit. Wie Balsam wirkte Jakobs’ Treffer auf die Halstenbeker Akteure, sozusagen eine Energieladung zur rechten Zeit. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs nämlich zeigte die Berndt-Elf ihr fletschendes Gebiss, kauften den mittlerweile unterlegenen Gästen deutlich den Schneid ab. Quickborns Pulver schien bereits verschossen und so legte H/R nach, führte bereits zum Pausenpfiff mit drei Toren Differenz. Dass Holsteins durch den kurzfristigen Ausfall Tobias Voss’ umformierte Abwehrformation gütige Mithilfe beisteuerte, störte die Platzherren selbstverständlich nicht.
Nach dem Seitenwechsel ebbte die zwischenzeitlich drückende Überlegenheit der Halstenbeker ebenso wie das Niveau insgesamt allmählich ab, mit dem sicheren Ergebnis im Rücken schlichen sich kleine Fehler ein und Quickborn versuchte seinerseits, wenn auch letztlich erfolglos und abgesehen von einer Gelegenheit durch Yavuz Kement (53.) ohne Torgefahr, die Aktivität im Vorwärtsgang zu erhöhen. Das wiederum eröffnete Spielraum für die schnellen Konterspezialisten auf Halstenbeker Seite, namentlich Christian de Bilio und später Benjamin Zabel, deren Bemühungen und Ansätze dennoch ebenso meist ohne Abschluss blieben und im Sande verliefen.
Den Ehrentreffer, gleichbedeutend mit dem Endergebnis, erzielte Oliver Wolf per Kopf nach einem Freistoß seines Bruders Thorsten fünf Minuten vor Ultimo. Auch wenn TuS-Trainer Torsten Hoffmann nun alles auf eine Karte setzte, den baumlangen Thorsten Wolgast aus dem Deckungszentrum in die Offensive beorderte: H/R erwehrte sich den wütenden wie planlosen Attacken der Quickborner , wenn auch mühevoll, erfolgreich und brachte die Beute in trockene Tücher. Und zwar bei Rückschau auf die gesamte Spieldauer vollkommen verdientermaßen.
Stimmen:
Oliver Berndt (Trainer H/R): Ich bin überglücklich. Wir haben ein verdammt wichtiges Spiel gewonnen, in dem es um sehr wichtige Punkte für uns ging. Wenn wir früh hinten gelegen hätten, sieht das Spiel wahrscheinlich ganz anders aus. Wir haben aber die Tür für den Klassenerhalt sehr weit aufgemacht und müssen jetzt nur noch eintreten. Es sieht sehr gut aus für uns. Gegen HEBC können wir mit einem Punkt alles klar machen.
Torsten Hoffmann (Trainer Quickborn): Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Tobias Voss hat sich fünf Minuten vorher verletzt, und ich hatte keine Alternative für die Defensive auf der Bank. Das zweite Pech war, dass Zlotowski bei seiner Chance nur den Innenpfosten trifft. Wären wir in Führung gegangen, hätten wir defensiv spielen können und Halstenbek das Spiel machen lassen können. Die Gegentore ärgern mich sehr. Wir haben hinten wie ein Hühnerhaufen agiert. Nach dem 0:3 ging es dann nur noch darum, das Ergebnis zu verwalten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ordentlich gestanden und waren nicht die schlechtere Mannschaft. Halstenbek ist aber im Mittelfeld immer aggressiver als wir zur Sache gegangen.
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