FC Süderelbe: Chergui – Nunes Correira (90. + 1 Arlt), Metzler, Kepper, Schubert – Sarwari (77. Ilievski), Treu, Kömürcü (82. Ferchichi-Heiß), Carlsen – Mestre, Thompson HSV Barmbek-Uhlenhorst: Höcker – Janowsky (76. Wesemann), Buchholz, Lux, Owusu – Hosseini, Schluchtmann – Mandel (57.Sa Borges), El Nemr, Saad – Wilms (82. Smit) Tore: 1:0 Kömürcü (44.), 2:0 Thompson (54.), 2:1 Hosseini (66.), 3:1 Mestre (FE 75.), 3:2 Smit (85.) Gelb-Rot: Mestre (85.) Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Durchaus korrekt und im ersten Teil des Spiels sehr streng. Zweite Halbzeit dann komplett liberal. Beste Spieler: Chergui, Kömürcü, Mestre, Thompson - Lux Zuschauer: 200
Schon die Anreise war äußerst schwierig. Der BU Tross verspätete sich wegen der Elbtunnel-Sperrung so sehr, dass der Anpfiff einvernehmlich um eine Viertelstunde nach hinten verschoben wurde. Die Warterei tat dem Süderelber Eifer anfangs nicht gut. Denn BU begann blitzartig mit einem Angriff. Nico Schluchtmann hatte die Kugel neben das leere Tor gesemmelt (1.). Was Trainer Haimerl später als 1000prozentige Chance bezeichnete. Zurecht. So ging die Partie in den ersten 20 Minuten an den Gast. Marius Wilms vergab kläglich alleine vor Chergui (15.) und auch Elias Saad scheiterte am überragenden Schlussmann Zakaria Chergui (21.).
Der FC Süderelbe arbeitete vor allem gut gegen den Ball. Biss sich geradezu in das Spiel. Und immer wieder gelang dem Team von Trainer Stefan Arlt ein famoses Umschaltspiel. Die Bälle flogen diagonal auf die beiden emsigen Spitzen Mestre Manzanares und Daniel Thompsen. Die beiden „Fruchtzwerge“ legten im Laufe der ersten Halbzeit langsam den Respekt vor den Barmbeker Größen ab. Und sie stellten vor allem den etwas schwerfälligen Innenverteidiger Ronny Buchholz und Kapitän Yannik Lux vor große Probleme.
So ging das Spiel auf Augenhöhe hin und her. Chancen gab es auf beiden Seiten. Dabei erwiesen sich beide Keeper als zuverlässig, Chergui mit einem „Sahnetag“ und Höcker gewohnt sicher. Kurz vor der Pause war es dann so weit. Can Kömürcü bezwingt Höcker mit einem Schuss ins lange Eck nach einem schönen Pass von Treu (44.). Kollektiver Jubel auf und neben dem Platz!
Nach der Spielunterbrechung wirkte Süderelbe vollkommen im Flow. BU wollte mehr machen. Aber die erfahrenen Spieler wie Hosseini oder auch Pascal el Nemr bissen sich an der griffigen Abwehr fest. Süderelbe stemmte sich erfolgreich gegen die Barmbeker Offensive. Und kam zu guten Chancen. Daniel Thompson sprang im rechten Strafraum ein Ball von Kömürcü vor die Füße. Ein kurzer Antritt. Dann ein Schuss mit 100 PS. Treffer (54.). Riesenjubel!
Kurze Zeit später verkürzte BU durch Hosseini.(66.). Aber die Barmbeker blieben anfällig. So eroberten die Süderelber Kämpfer den Ball von Buchholz. Kömürcü lief alleine auf Höcker zu. Dieser grätschte zum Ball. Dabei berührte er auch den Angreifer. Yilmaz zeigte auf den Punkt. Eiskalt verwandelte Mestre zum 3:1 (75.).
Dann begann die Schlussphase mit viel Hektik und nickeligen Zweikämpfen. Süderelbes Roven Treu und Nunes Correira zeigten großartige Defensivarbeit. Beide gewannen die Vielzahl an Zweikämpfen, die ein Spiel entscheiden kann. BU kam nur noch zum Anschlusstreffer durch Smit (85.).
Mestre erhielt seine zweite Gelbe Karte (85.). Mehr Aufregung gab es dann nicht. Nach dem Schluss brach großer Jubel aus. Mit dieser Mannschaft ist zu rechnen! Was viele im Vorwege erwartet hatten, trat am Samstagabend nicht ein. Mit dieser Haltung wird Süderelbe nicht nur am Kiesbarg noch einige Mannschaften ärgern. BU steht im nächsten Spiel bereits unter Druck. Es geht gegen Concordia!
Übrigens: rund um das Spiel lief alles perfekt. Das Hygiene-Konzept ging auf. Auch so macht Fußball wieder Spaß! Trotz Corona. Trotz eines fragwürdigen Modus.
Stimmen:
Jan Haimerl (Trainer HSV BU): Das war leider in vielen Bereichen von uns sehr viel weniger, als wir uns das vorgenommen hatten. Wir hatten zwar nach 30 Sekunden die erste Chance. Das Tor war ja leer. Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre. So haben wir diese Niederlage in erster Linie selbst zu verantworten. Selbst verschuldet. Das habe ich den Jungs eben auch gesagt. Die ersten beiden Gegentore haben wir eingeleitet. Beim dritten Tor hat der Schiedsrichter geholfen. Aber insgesamt waren wir zu unsortiert und vor allem sehr in der Defensive beschäftigt. Das haben wir uns heute Abend selbst schwer gemacht!
Stefan Arlt (Trainer FC Süderelbe): Wir haben mit sehr viel Einsatz gegen eine überaus reife Mannschaft gespielt. Meine Jungs mussten und sind über ihre Grenzen gegangen. Wir hatten im Spiel die Mehrzahl an Sprints. Haben einfach sehr viel investiert. Ganz klar war das auch für uns ein sehr ungewisser Anfang. Denn auch wir wussten nicht wo wir stehen. Die Trainingsbeteiligung ist großartig. Der Einsatz überragend. Das ist gegen einen solchen reifen Gegner aber auch notwendig. Wir freuen uns über die Punkte. Aber wer weiß schon, ob uns das etwas bringt, wenn man diesen unsinnigen Modus betrachtet. Das geht gar nicht. Und ich finde es vollkommen unverständlich, weshalb man die Vereine nicht mit ins Boot geholt hat. Niemand hat uns angesprochen. Dabei war die ganze Vorbereitung total holprig. Es ist ein Unding, dass man die Punkte aus der Hinrunde nicht mit ins nächste Jahr nehmen kann. Hätte man das vorher gewusst, dann hätten wir komplett anders geplant.
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