28.08.2021 Fünfmal "Eckes Edelkirsch" für Jonny von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – Bramfelder SV 5:1 (3:0)
TuS Dassendorf: Barkmann – Lenz, Ahlschwede (66. Kurczynski), K. Carolus – Kleine (66. Buchholz), Aust (46. Dettmann), Strömer (46. Möller), R. Carolus – Lam (83. Feldpausch) – Maggio, Harnik Bramfelder SV: Kalk – Bahn, Westpahl, Dowou, Engelmann – D. Facklam (69. Stoppel), Sadownik, Mohr (46. Lahmann-Lammert) – Werner (80. Bober), Oelrich (69. Marklin), Christodoulos (46. Polzin) Tore: 1:0 Ahlschwede (14., FE), 2:0/3:0 Harnik (18./27.), 3:1 Polzin (75.), 4:1/5:1 Harnik (86./88.) Schiedsrichter: Marco Kulawiak (SC Teutonia 10): Den Elfmeter kann man geben (der Kontakt war da), ansonsten in einem fairen Spiel nahezu beschäftigungslos. Beste Spieler: Lam, Harnik – Keiner Zuschauer: 193
Nach gut einer halben Stunde bahnte sich ein Schützenfest am Wendelweg an, da frotzelte TuS-Ligamanager Alexander Knull Richtung seines Trainers: „Jonny, pro Tor ein „Eckes Edelkirsch“ heute Abend“ – denn die Dassendorfer feiern ab 18 Uhr im „O Farol“ (Hamburger Portugiesenviertel) ihren Mannschaftsabend. Da bleibt bei feinsten Speisen kein Magen hungrig und auch garantiert keine Kehle trocken. „Glück“ für Richter, dass es am Ende „nur“ fünf Tore bzw. Schnäpse wurden…
Die TuS startete furios, wollte offensichtlich unbedingt an die Tabellenspitze stürmen (dafür war nach dem gestrigen 1:0-Erfolg von Concordia mindestens ein 3:0 erforderlich). Amando Aust (3.) und Zhi-Gin Lam (13.) vergaben die ersten Chancen, dann halfen die quarantänegeschwächten Bramfelder mit: Christian Westpahl bringt Martin Harnik, der den leichten Kontakt dankbar annimmt, im Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelt Maximilian Ahlschwede nur knapp (siehe Foto) zum 1:0 (14.).
Das war knapp! Keeper Sebastian Kalk war fast dran. Foto: Hanno Bode
Weiter ging es mit Dassendorfer Dauerdruck (Richter: „Das ist unser Anspruch hier zu Hause“), die Gäste bekamen keine Luft zum Atmen (und hatten sie durch die Quarantäne vielleicht auch gar nicht). Nach toller Flanke von Lam und perfektem Querpass von Rinik Carolus donnerte Len Strömer das Leder zunächst krachend an die Latte (17.), doch nur Sekunden später schon das 2:0. Wieder Lam mit einem langen Ball aus dem rechten Halbfeld auf den am zweiten Pfosten völlig blank stehenden Marcel Lenz. „Cello“ leitet mit Auge weiter auf Harnik und der köpft zum 2:0 ein (18.). Stark!
Martin Harnik (m.) köpft zum 2:0 ein. Foto: Hanno Bode
Und es wurde sogar noch besser: Erneut Lam (Weltklasse, was er auch läuferisch und kämpferisch abliefert) mit einem Traumpass auf Mattia Maggio, der uneigennützig für seinen Schwager „Hanno“ querlegt. BSV-Innenverteidiger Westpahl kann nicht klären und so markiert Harnik im dritten Saisonspiel schon seinen siebten Treffer (27.). Puh! Es konnte einem wirklich Angst und Bange um die Bramfelder werden – und natürlich um den Alkoholkonsum am Abend von Trainer Jean-Pierre Richter (s.o.). Doch weil Lam (42.) und zweimal Harnik (32./45.) verpassten, blieb es vorerst bei drei Teffern, womit die TuS als Tabellenführer in die Halbzeit ging.
Doch das miese Wetter (immer wieder Schauer) ließ die Dassendorfer im zweiten Durchgang einen Gang zurückschalten und die Gäste leisteten zudem auch deutlich mehr Widerstand in den Zweikämpfen. So dauerte es gute zwanzig Minuten, bevor Harnik (wer sonst?) mit einem sensationellen Flugkopfball Keeper Kalk zu einer tollen Parade zwang (65.). Aber es war schon ein wenig absehbar, dass nun auch der BSV zu seinen Chancen kommen würde. Westpahl mit dem Kopf (54.) und Robin Polzin mit einem Abseitstor (71.) waren die Vorboten – dann schlug es schließlich bei der TuS ein: Die eingewechselten Lorenz Lahmann-Lammert (mit schöner Flanke) und Polzin (mit feiner Direktabnahme) in Co-Produktion zum 1:3-Ehrentreffer (75.).
Nun war die Tabellenführung wieder futsch – und so gaben die Hausherren doch nochmal Gas. Supported von BSV-Linksverteidiger Jannik Engelmann, der einen schlimmen Rückpass genau in den Lauf von Harnik spielt, der den Gäste-Keeper gekonnt umkurvt und zum 4:1 ins verlassene Gehäuse einschiebt (86.). Und weil „Hanno“ schon im ersten Heimspiel gegen Lohbrügge vier Buden gemacht hatte, wollte er heute natürlich nicht „unter Schnitt“ bleiben. Perfekt von Hendrik Dettmann mit einem Chip-Ball in Szene gesetzt, lupft der Ex-Profi das Leder über den herausstürzenden Torhüter, steht schon wieder vor dem leeren Tor und netzt ganz cool zum 5:1-Endstand ein (88.). Drei Spiele, neun Tore (und noch zwei Scorerpunkte als Vorlagengeber) - was für eine Ausbeute für Harnik, der jedoch ganz bescheiden abwiegelte: „Das steht und fällt ja nicht nur mit mir. Wir haben eine sensationelle Mannschaft. Ich werde hier immer super bedient und laufe alleine aufs Tor zu. Bei anderen Oberliga-Teams wäre ich bestimmt nicht so erfolgreich, weil ich da nicht so sensationelle Mitspieler hätte“.
Für dieses sympathische Statement spendiert HAFO einen „Eckes Edelkirsch“ und wünscht der TuS einen tollen Mannschaftsabend!
Stimmen:
Carsten Henning (Trainer Bramfelder SV): Zuerst einmal sind wir froh, dass wir nach der Zwangspause wieder spielen dürfen. Wir hatten uns alle auf den Start vor zwei Wochen gegen Sasel gefreut – und dann kam die Quarantäne. Da ging die Motivation schon etwas runter, da musste man als Trainer viele Gespräche führen. In der ersten Halbzeit hat man deutlich gesehen, dass wir zwei Wochen Rückstand haben. Das hat Dassendorf ausgenutzt, wobei der Elfmeter aus meiner Sicht streitbar war. In der Halbzeit haben wir versucht, das Spiel neu für uns zu sortieren. Das ist uns bis zur 85. Minute gut gelungen. Natürlich geht der Sieg von Dassendorf voll in Ordnung.
Jean-Pierre Richter (Trainer TuS Dassendorf): Wir hatten sehr gute 27 Minuten, haben beide Halbzeiten gewonnen und wieder fünf Tore erzielt. Wir wollten zeigen, dass wir Tore herausspielen können. Das ist unser Anspruch hier zu Hause. Es war aber nicht immer glanzvoll, wir haben uns da dem Wetter angepasst und uns streckenweise sehr schwer getan. Allerdings war es zuletzt immer schwer gegen Bramfeld (1:1, 1:0), deshalb sind wir sehr zufrieden, dass es ein verdienter und sicherer Sieg geworden ist. Jetzt freuen wir uns, dass wir den Abend mit dem Teamevent noch abrunden können.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 23 Spiele, 10 Siege, 6 Remis, 7 Niederlagen, 41:38 Tore
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