Zuallererst das wichtigste! Tornesch ging nicht in Führung, so wie an den ersten drei Spieltagen. Trainer Thorben Reibe: „Das haben wir jetzt gespiegelt. Heute waren wir mal im Rückstand und haben uns dann ran gekämpft. Es war also genau andersherum als sonst.“ Trotzdem nicht besser als sonst.
Niendorf ging ab Minute Eins steil. Vor allem über rechts. Wo Torneschs Patrice Meyer in der ersten Viertelstunde nur die Hacken seiner Gegenspieler sah. Leichtfüßig enteilten Lennard Speck, Daniel Brückner oder Dario Streubier dem unglücklichen linken Verteidiger. Nach drei Gegentoren hatte Reibe ein Einsehen und stellte Allzweckwaffe Fabian Knotterus auf links. Vorher war „Knotti“ Sturmspitze!
Tornesch befand sich im Tiefschlaf. Kassierte verdient drei Tore. Eins schöner als das nächste. Den ersten Treffer erzielte Ante Kutschke nach toller Vorarbeit von Speck (3.). Finn Huneke legte nach (5.). Einen Abpraller schoss er flach aus 14 Metern ins Tor von Keeper Knut Ole Mohr. Dem stand Brückner nicht lange nach. Er traf nach toller Vorarbeit von Theo Behrmann (12.). Danach dachte eigentlich jeder Zuschauer nur noch an die Höhe eines Niendorfer Sieges. NTSV Trainer Ali Farhadi: „Die schnelle Führung war das Problem. So komisch das auch klingt. Danach ließ die Konzentration nach.“ So sehr, dass Lennart Dora eine Ecke zum 1:3 verwandelte (27.). Plötzlich war Tornesch auf dem Platz. Kämpfte von da verbissen um jeden Meter. Farhadi: „Wir haben gespielt. Die haben gekämpft.“
Dennoch besaß Niendorf Chancen für drei Spiele. Alleine Martin Fedai hätte mehrfach treffen können. Sogar müssen. Tat er aber nicht. Und so schlich sich Tornesch vor das gegnerische Tor. Resultat? 2:3 per Freistoß von Maik Stahnke (65.) Ein vermutlich nicht unhaltbarer Treffer, weil die Kugel ins Torwarteck flog. Etwaige Kritik an seiner Leistung widerlegte Tobias Grubba aber in den Schlussminuten. Da parierte er zweimal kurz hintereinander glänzend (90.+4) und hielt für den NTSV drei Punkte fest.
Stimmen:
Thorben Reibe (Trainer FC Union Tornesch): Die ersten 15 Minuten waren die schlechtesten, die ich je von meiner Mannschaft gesehen habe. Dennoch bin ich megastolz, wie wir heute gekämpft haben. Wir sind zurückgekommen, das baut einen dann wieder auf. Die Mannschaft hat alles gegeben. Zwei Spieler sind schon verletzt ins Spiel gekommen. Und insgesamt fehlen uns gerade 16 Spieler. Jetzt haben wir am kommenden Wochenende einen cut und dann wollen wir sehen, dass wir auch mal Erfolg für unseren Einsatz bekommen.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Unbegreiflich. Wir legen los wie die Feuerwehr. Führen nach 15 Minuten 3:0, müssen nachlegen, aber bekommen durch eine Ecke den Anschlusstreffer. So macht man den Gegner eben wieder stark. Dann kommt unsere Abschlussschwäche wieder zutage. Wir machen einfach nicht den Deckel drauf. Bekommen das zweite Gegentor und können uns am Ende noch bei Grubba bedanken, dass wir drei Punkte geholt haben. Ich habe einen großen Respekt vor der Leistung von Tornesch. Wie die gekämpft haben ist wirklich großartig. Ich finde Tornesch großartig!
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