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02.10.2021
Ein Pflichtsieg ohne Glanz und Lametta von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – HSV Barmbek-Uhlenhorst 4:1 (3:1)

TuS Dassendorf: Gruhne – Lenz, Ahlschwede, K.Carolus (46. Sowah) – Dettmann (60. Aust) – Maggio, Möller, Lam (46. Strömer), R.Carolus (85. Buchholz) – D. Bergmann (71. Kurczynski), Harnik
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Leskien – Schluchtmann, Ulrich, Jahnke, Owusu – Wesemann (83. Carta), Albrecht – Njie (83. Erichsen), Grage (70. Grah), Jeschke (70. Desimeier) – Akamé (87. Borchert)
Tore: 1:0 D. Bergmann (3.), 2:0 Harnik (24.), 3:0 Möller (35.), 3:1 Njie (39.), 4:1 Maggio (90.+2)
Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB): Unauffällig. Also gut!
Beste Spieler: Maggio (1.Hz), Gruhne (2. Hz) – Akamé
Zuschauer: 306

„Wir wollten hier besser abschneiden als Cordi – das haben wir geschafft“, mit diesem Statement am Ende der Pressekonferenz hatte BU-Coach Jan Haimerl die Lacher auf seiner Seite. Tatsächlich zeigten die Barmbeker vor allem in der zweiten Halbzeit eine sehr engagierte Leistung und waren dem 2:3-Anschlusstreffer deutlich näher, als die Hausherren einem vierten Treffer (der dann mit dem Schlusspfiff doch noch fiel).

Wie schon beim 5:1-Sieg letzte Woche in Meiendorf, legte Dassendorf erneut ein schnelles 3:0 vor. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir die Spiele häufig erst in der Schlussphase für uns entschieden, jetzt erledigen wir das gleich zu Beginn“, lächelte TuS-Coach Jean-Pierre Richter etwas gequält, denn natürlich war auch er nicht wirklich zufrieden mit der zweiten Hälfte (siehe „Stimmen“).

Doch zurück zum Raketenstart der Hausherren: Die völlig überforderte linke Abwehrseite von BU ließ sich dreimal überrumpeln, dreimal landete der Ball erst im Strafraum und dann im Netz. Nach genau 147 Sekunden hatte Mattia Maggio zum ersten (aber nicht letzten) Mal Eric Owusu ausgetanzt. Die scharfe Hereingabe nahm Martin Harnik direkt – aber Keeper Malte Leskien parierte mit einem starken Reflex. Der Abpraller landete allerdings direkt vor den Füßen von Dennis Bergmann, der ohne Mühe zum 1:0 abstaubte (3.). Beim zweiten Treffer machte es Harnik besser und verwertete das Zuspiel von Maggio aus sechs Metern zum 2:0 (24.). Danach war Marcel Lenz der Vorbereiter, seine gefühlvolle Flanke von der rechten Eckfahne köpfte Sven Möller aus acht Metern zum 3:0 ins Glück (34.). Partystimmung am Wendelweg! Zwar waren diesmal nur ca. 30-40 Dynamo-Fans aus Dresden dabei (darunter natürlich auch einige „Hamburger“, wie z.B. Ex-HTB und Paloma-Kicker Marcel Gottschalk), aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.


Ein Dynamo-Fan auf der Tribüne. Foto: Hanno Bode

Aus dem erhofften Schützenfest wurde allerdings nichts. Haimerl („Nach den ersten Minuten hatte ich böse Befürchtungen“) sortierte mehrfach die Hintermannschaft um und aus dem anfänglichen 4-2-3-1 wurde ein 4-5-1 Abwehrbollwerk, mit dem Dassendorf für den Rest der Spielzeit ungeahnte Probleme hatte. Hinzu kam ein „nettes Gastgeschenk“ von Maximilian Ahlschwede, der den Ball am eigenen Strafraum direkt in die Füße von Akamé spielte. Dessen Schuss konnte Torhüter Christian Gruhne zwar noch abwehren, aber der Nachschuss von Bibie Njie zappelte zum 1:3 im Netz (39.).

„Wir haben den Gegner abgeholt“, meinte Richter dazu später: „aber wir dürfen auch mal mit etwas weniger Glanz gewinnen“. Früher war eben mehr Lametta. Der zweite Durchgang jedenfalls fand aus TuS-Sicht schlichtweg nicht statt, es gab keine einzige Torchance mehr! „Das hat BU gut verteidigt“, gestand Richter ein – und Haimerl ergänzte: „Schade, dass wir die zweite Halbzeit nicht gewonnen haben, die Chancen dazu waren ja da“. Aber die TuS hat mit Gruhne einen exzellenten Keeper zwischen den Pfosten, der ähnlich wie Manuel Neuer bei den Bayern meist nur wenig zu tun bekommt, aber da ist, wenn man ihn braucht!


Christian Gruhne zeigte starke Paraden. Foto: Hanno Bode

Zweimal hatte BU den Anschlusstreffer auf dem Fuß, zweimal fischte Gruhne den Ball mit sensationellen Flugparaden aus dem Giebel! Zuerst hatte Yannick Albrecht aus gut 30 Metern einen mächtigen Kracher abgefeuert (63.), dann war es (nach einer Ecke und reichlich Tohuwabohu im Fünfmeterraum) Owusu, der von der Strafraumkante einen Schlenzer ansetzte (90.). Ganz stark von Gruhne! Und bitter für die Gäste, die nach dieser Szene gerne den Schlusspfiff gehört hätten. Doch es gab noch etwas „Overtime“, Gruhne mit dem langen Ball nach vorne, Harnik tankt sich durch, legt quer und Maggio schiebt mit dem Abpfiff zum 4:1 ein (90.+2). „Es war nun auch nicht richtig schlecht heute“, zog Richter am Ende ein versöhnliches Fazit. Ein Pflichtsieg - und die drei Punkte werden wohl eh nicht mit in die Meisterrunde einfließen.


Stimmen:

Jan Haimerl (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
Nach den ersten Minuten hatte ich böse Befürchtungen. Hier kann man ja auch leicht mal unter die Räder kommen. Wir hatten akute Probleme, die Räume zuzuschieben. Das mussten wir gefühlt achtmal korrigieren. Gefreut haben wir uns über unser Tor zum 1:3 und in der zweiten Halbzeit hätten wir gerne Unentschieden gespielt, da hätte der Schiedsrichter auch ein paar Sekunden früher abpfeifen können (lacht). Wir hatten sogar einige gute Chancen um die zweite Halbzeit zu gewinnen, da hat der Torwart zweimal den Ball aus dem Winkel gefischt. Schade. Trotzdem nehmen wir heute viel positive Energie für das Spiel am Freitag gegen HUFC mit. Wir wurden hier nicht auseinander gepflückt und wir wachsen immer mehr als Mannschaft zusammen.

Jean-Pierre Richter (Trainer TuS Dassendorf):
(Pustet tief durch): Ich freue mich über den Sieg. Punkt. Aber es ist ein schwer aufzuarbeitendes Spiel. Wir sind wie so häufig sehr gut reingekommen und haben uns mit drei Toren nach 35 Minuten belohnt. Dann war bei uns ein totaler Bruch im Spiel. Ich hätte BU sogar ein Traumtor in den Winkel gegönnt, aber das war heute mit unserem Keeper nicht möglich. Chris (Gruhne) hat herausragend gehalten und dafür gesorgt, dass wir nicht noch zittern mussten. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig investiert und sehr unsauber gespielt, da fehlte die Zielstrebigkeit. BU hat das sehr gut gemacht und uns vor einige Probleme gestellt. Ab Minute 35 war heute bei uns nicht mehr viel Positives zu erkennen. Aber letztlich haben wir 4:1 gewonnen – wunderbar! Nächste Woche gegen Sasel wollen wir unseren Zuschauern aber wieder etwas mehr bieten.


Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 25 Spiele, 17 Siege, 2 Remis, 6 Niederlagen, 61:33 Tore

1996/97: 4:2 / 0:5 Landesliga Hansa
2001/02: 2:1 / 1:1 Verbandsliga Hamburg
2002/03: 2:0 / 1:2 Verbandsliga Hamburg
2003/04: 1:3 / 2:3 Verbandsliga Hamburg
2011/12: 1:3 / 4:2 Landesliga Hansa
2013/14: 2:0 / 3:1 Oberliga Hamburg
2014/15: 6:0 / 1:2 Oberliga Hamburg
2015/16: 1:0 / 3:0 Oberliga Hamburg
2016/17: 3:3 / 2:1 Oberliga Hamburg
2017/18: 3:0 / 5:1 Oberliga Hamburg
2018/19: 1:0 / 4:0 Oberliga Hamburg
2019/20: 2:0 / 3:2 Oberliga Hamburg
2020/21: ---
2021/22: 4:1 / --- Oberliga Hamburg


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