Hamburger SV (A) - FC St. Pauli 3:5 (1:1, 0:0) n.E.

HSV: Frech - Joy (21. Streit), Klingbeil, Grote, Schmidt (35. Siemers) - Lipke, Moheit, Hanke - Haas, Adewunmi - Baich (77. Mahoun)
St. Pauli: Hollerieth - Sager, Gunesch, Matthies, Gruszka - Mölzl, Mayer (58. Boll), Morena, Ansorge (99. Agu) - Bounoua, Palikuca (46. Hanke)
Tore: 0:1 Bounoua (51.), 1:1 Baich (52.)
Elfmeterschiessen: 2:1 Mamoun, 2:2 Sager, 3:2 Haas, 3:3 Mölzl, Hollerieth hält gegen Klingbeil, 3:4 Agu, Hollerieth hält gegen Hanke, 3:5 Bounoua
Schiedsrichter: Soltow (Germania Schnelsen)
Zuschauer: 4494
Beste Spieler: Streit, Moheit, Haas - Ansorge, Hollerieth

Der FC St. Pauli steht Finale des Oddset-Pokals. Damit kommt es praktisch zu einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels - nur das sich die Elstern diesmal mit der ersten Mannschaft der Kiezkicker messen müssen. Der Sieg der Gäste war sehr glücklich, da der HSV die meiste Zeit das spielbestimmende Team war und die Begegnung schon in der regulären Spielzeit hätte für sich entscheiden müssen.

Die Geschichte der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Die Amateure waren optisch überlegen, ohne jedoch Torgefahr auszustrahlen. St. Pauli brachte offensiv überhaupt nichts zustande, wäre aber trotzdem beinahe mit einer Führung in die Kabine gegangen. Kurz vor der Pause nämlich köpfte Sager einen Freistoss von Mölzl an die Latte.

Nach dem Seitenwechsel folgte die beste Phase der Braun-Weissen. Die Einwechselung von Rico Hanke für den beinahe unsichtbaren Palikuca wirkte sich belebend auf das Angriffsspiel der Gäste aus. Nach einem weiteren Mölzl-Freistoss verfehlte der Kopfball des neuen Stürmers nur knapp das Ziel (50.). Eine Minute später machte es Bounoua besser. Zum Abschluss des besten Angriffszug der Partie und Flanke von Ansorge markierte er aus kurzer Entfernung den Führungstreffer für seine Farben. Die Freude der zahlenmässig überlegenen St. Pauli-Anhänger währte jedoch nur kurz. Moheit wurde in zentraler Position nicht energisch genug attackiert und konnte aus 20 Metern abziehen. Baich gab dem Ball noch die entscheidende Richtungsänderung, und schon war der Spielstand wieder egalisiert. In der Folgezeit brannten die Amateure des HSV ein wahres Angriffsfeuerwerk ab und stürzten die Abwehr des Ligakontrahenten damit von einer Verlegenheit in die andere. Nur das Tor schien wie vernagelt. Nur mit viel Glück rettete sich der FC St.Pauli in die Verlängerung, wo er weitere brenzlige Situationen zu überstehen hatte. "Die Abschlussschwäche zieht sich bei uns wie ein roter Faden durch die Saison", klagte der HSV-Trainer Thomas Doll hinterher. "Ich ziehe aber den Hut vor meiner Mannschaft. Die Leistung heute macht aber Mut für den Abstiegskampf. Wenn wir uns in der Liga mit derselben Leidenschaft präsentieren, wie wir sie heute gezeigt haben, dann ist der Klassenerhalt möglich".

Im Elfmeterschiessen avancierte schliesslich Hollerith zum Helden, indem der er zunächst den 11er von Klingbeil parierte und anschliessend auch noch das Duell mit dem ehemaligen St.Pauli-Profi Stephan Hanke für sich entschied. Es war glücklicher Sieg für St.Pauli wie auch deren Trainer Andreas Bergmann zugab: "Der HSV war uns spielerisch klar überlegen. So stark habe ich diese Mannschaft lange nicht gesehen. Wir wirken dagegen im Moment mental müde und waren nicht spritzig genug. Trotzdem hoffe ich, das uns dieser Erfolg Auftrieb für die nächsten Spiele geben wird."