„Alles oder nichts“ konnte heute nur die Devise für die Platzherren vor ihrem letzten Heimspiel dieser Saison gegen den BSV Buxtehude heißen. Aber wann immer diese beiden Vereine in einem Punktspiel aufeinander trafen, konnten die Eimsbütteler nur höchst selten den Platz als Sieger verlassen. Dabei spielte es keine Rolle, ob auf erstem oder zweitem Hamburger Level gespielt wurde. Statistisch gesehen also keine guten Aussichten für die Platzherren, genau so wenig wie ein Blick auf die aktuelle Tabelle.
Hoffnungen, dennoch das „alles“ zu erreichen konnten sie allein auf Grund des Umstandes hegen, dass ihre Gäste aus dem durch Hase und Igel weltweit bekannt gewordenen Städtchen an der Unterelbe schon seit langem als Aufstiegsaspirant fest standen. Deshalb bestand immerhin die Möglichkeit, dass die Buxtehuder nur mit halber Kraft das nur entfernt einer Rasenfläche ähnelnde Hohelufter Gelände beackern würden. So geschah es dann auch. Die Gäste ließen zu keinem Zeitpunkt des Spiels erkennen, wie sie es fertig bringen konnten, Hamburgs zweiter Vertreter in der Aufstiegsrunde zur Nord-Oberliga zu werden. Die Eimsbüttelern hingegen demonstrierten nach auf der Anlage übereinstimmender Meinung ihre beste Heimleistung seit dem 5. September des letzten Jahres
So reiben sich die wenigen Zuschauer bereits nach einer viertel Stunde erstaunt die Augen, da eigentlich nur die Ihrigen auf dem Platz zu sehen sind. In fast allen Zweikämpfen zeigen sie sich ihren Gegenübern überlegen und auch spielerisch sind sie eindeutig besser. Was fehlt, ist einzig ein Torerfolg. Sollte es wieder so kommen, wie beim letzten Heimspiel gegen den SC Sperber, als sie – jedenfalls in der zweiten Spielhälfte - auch die bessere Mannschaft waren, ihre Überlegenheit aber nicht in Treffer ummünzen konnten? Von diesen sorgenvollen Gedanken befreit sie aber zunächst Gökhan Acar, als er einen von rechts geschlagenen hohen Ball in der 35. Minute im Gäste-Strafraum volley im Gehäuse von Marco Gregor versenkt.
Auch in der zweiten Spielhälfte ändert sich die Spielsituation nicht. Die Rothemden haben weiterhin eindeutig mehr vom Spiel. Freude kommt auf in der 75. Minute. Ein, von wem auch immer, getretener Freistoß landet im Tornetz der Este-Städter, findet aber nicht die Anerkennung als Treffer durch den Referee, da er das Spiel noch nicht frei gegeben haben will. Anschließend „verkehrte Welt“ am Lokstedter Steindamm. Niki Nitschke, der Filius des Coaches, bekommt die Ampelkarte wegen einer angeblich ungebührenden Feststellung zu sehen. Nur wenig später trifft es dann auch Christian Sander auf gleiche Art. Nur noch neun, heute kleine, Buxtehuder müssen dann auch noch - nach einem offensichtlichen Missverständnis in der Abwehr - das 0:2 durch Deniz Büyükodabasi und damit ein Endergebnis hinnehmen, das dem Spielverlauf aber in jeder Hinsicht gerecht wird. Noch bemerkenswert im Übrigen: Die Rothemden verlassen den Platz zu Elfen. Wann gab es das schon mal?
Trotzdem, noch gibt es keinen Grund für den ETV zum Jubilieren. Die Abstiegsentscheidung fällt nach einem spielfreien Wochende erst in 16 Tagen in Bönningstedt. Deshalb empfiehlt HAFO den heutigen Gewinnern für den morgigen Sonnabend zur optimalen Vorbereitung einen Betriebsausflug nach Lohbrügge, um dort ihren letzten Saisongegner eingehend unter die Lupe zu nehmen.
Die ETVer waren mit dem Unparteiischen Bormann aus Appen zufrieden, die Buxtehuder wohl kaum. In jedem Fall zeigte er sich in höchstem Maße pingelig, als ein Gäste-Akteur am Rande des Spielfeldes behandelt werden sollte.
Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 22 Spiele – 5 Siege – 7 Remis – 10 Niederlagen –31:46 Tore.
Stimmen:
Wolfgang Nitschke (Trainer BSV Buxtehude): Kurz und prägnant: Buxtehude grausam, Schiedsrichter grausam, Platz grausam.
Michael Richter (Trainer Eimsbütteler Turnverband): Meine Mannschaft hat heute hervorragend gekämpft und alle Zweikämpfe angenommen. Anmerkung des Redakteurs: Des Weiteren wird empfohlen, die von Herrn Richter gemachten Aussagen über die letzten Spiele seiner Mannschaft nachzulesen und lediglich ins Positive zu konvertieren.
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