Dem HEBC fehlen derzeit eine ganze Menge verletzter und auch kranker Spieler. Der genesene Torjäger Janosch Rinckens wird nach seinem heutigen Comeback erneut dabei sein. Nach seiner Einwechslung (57.) musste ihn Trainer Özden Kocadal bereits nach 19 Minuten wieder vom Platz nehmen (76.). Zerrung.
So brachte HEBC in der zweiten Halbzeit auch nur sehr wenig Druck auf das gegnerische Tor zustande. Außer einer kleinen Chance für Lion Jodeit (53.) und ein paar Flanken vor den Kasten von Höfs war wenig zu sehen. Trotz eines wirklich ansehnlichen Spiels der lila-weißen Heimmannschaft.
Sehr gut ins Spiel fand zunächst vor allem die Auswärtsmannschaft. Der USC Paloma stand in einer stark veränderten Formation auf dem Platz, weil Trainer Marius Nitsch Spielzeit verteilt hatte. Kapitän Krause und weitere Stammspieler fanden sich auf der Bank wieder. Und feuerten ihr Team umso stärker an. Vor allem über die Außen starteten die Tauben zum Höhenflug. Soleiman Kazizada zeigte seinen Gegenspielern oftmals die Hacken und wechselte sich dabei mit Joshua Freude ab.
Das erste Tor fiel vorbereitet durch konsequente Laufarbeit. Kapitän Kevin Lohrke lief durch und erhielt einen Chippass von Christian Merkle in den Lauf. „Lohrki“ nahm die Kugel direkt mit dem Außenrist und schoss in die rechte Ecke (15.). Ein sehr schön herausgespielter Treffer, bei dem die Defensive der Hausherren nicht wirklich gut aussah.
Ein komplett überflüssiges Foul von Lennart Wallner (16.) wurde dann zum Wendepunkt der ersten Halbzeit. HEBC legt danach den Respekt ab, nach dem Wallner Lasse Peters ohne Ball in die Stehtraverse rammte. Das hätte schlimm ausgehen können. Zum Glück blieb Peters unversehrt. Wallner erhielt eine Gelbe Karte. Ab diesem Zeitpunkt erkämpfte sich HEBC die Oberhand. Nitsch: „Ich fand HEBC vor allem bei Standards immer sehr gefährlich.“ Eben ein solcher Standard führte zum Ausgleich. Eine Ecke von Maximilian Schulze konnte Paloma nur nach vorne abwehren. In der Mitte stand Erciyes Palo und jagte den Ball genau in die rechte obere Ecke (26.). Ein Mitspieler dazu: „Das erzählt er uns jetzt wahrscheinlich in jedem Training.“
Danach beherrschte HEBC den Gegner und zeigte ansehnlichen Kombinationsfußball. Gerecht ging es mit dem 1:1 in die Kabine. Aus der Pause kam Paloma verändert. Moritz Niemann und Max Krause wurden eingwechselt (46.). Sie stabilisierten die Defensive der Tauben erheblich. Aber nach vorne ging in der zweiten Hälfte bei beiden Mannschaften wie schon erwähnt nur sehr wenig. Bis zum glücklichen zweiten Treffer egalisierten sich die Mannschaften. HEBC ließ tatsächlich den Siegeswillen vermissen. Während sich Paloma immer wieder antrieb. Und sich spät belohnte. Jorma Eggers köpfte eine Flanke von Schwäbe zu kurz nach vorne. Da stand Lohrke genau richtig und nahm den Ball direkt. Der eingewechselte Denny Schiemann verlängerte den Ball mit dem Kopf ins gegnerische Tor (87.). Natürlich zum Jubel seiner Mitspieler. Danach war die Partie entschieden. HEBC zeigte, dass die Mannschaft in der Oberliga angekommen ist. Und Paloma bewies wieder einmal unfassbar viel Leidenschaft und Entschlossenheit!
Stimmen:
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit, auch wenn es ein ausgeglichenes Spiel war und HEBC einen sehr guten spielerischen Ansatz hatte. In den ersten 20 Minuten fand ich uns dominant und gut. Das war das beste, was ich bisher von uns spielerisch gesehen habe. Die Jungs auf dem Platz haben es wirklich ganz toll gemacht. Sind gut reingekommen. Wir haben ja etwas verändert gespielt. Ich wollte allen Spielern mal die Möglichkeit geben, die Meisterrunde in der Oberliga zu spielen. Die zweite Halbzeit war sehr umkämpft. Aber da haben wir keine Chancen von HEBC zugelassen. Dass wir dann das späte Tor machen, an dem „Lohrki“ erneut beteiligt war, ist eine große Willensleistung gewesen. Der Reinmüller scheint „Lohrki“ zu liegen.
Özden Kocadal (Trainer HEBC): Die ersten 15 Minuten gehen ganz klar an Paloma. Durch unsere Umstellungen sind wir dann immer besser ins Spiel gekommen und haben auch früh den Ausgleich erzielt. Ich bin sehr stolz auf mein Team, dass wir mit einer so cleveren Mannschaft wie Paloma mithalten können. Das haben sie spielerisch alles sehr gut gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir durch die vielen zwangsweisen Wechsel etwas die Ordnung verloren. Ich empfinde diese Niederlage als unverdient. Ein Punkt wäre gerecht gewesen. An einen Sieg haben meine Jungs leider nicht geglaubt, das ist der einzige Vorwurf , den ich machen kann.
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