Hamm United FC: Medaiyese – Dzigbede, Wagner, Panata (69. Vaz Baio), Cholevas – Tafese, Gyimah - Patrin, Baroni (46. Eröksüz), Miry – Kukanda TuS Osdorf: N. Schmidt – Ahrens, Rosemeier, M. Eren – Saibou, B. Krause (66. R. Schmidt), Demircan, Dilber (46. Trapp) – Ercetin (66. Ndiaye) – Adam (80. Wachter), Hüttner (90. Roßbach) Tore: 0:1/0:2 Ercetin (5./8.), 1:2 Miry (33.), 1:3 Ndiaye (81.), 1:4 Wachter (90.+4) Schiedsrichter: Paul Dühring (SVNA): Suchte seine Linie, fand sie aber nicht. Hätte Osdorf zwingend einen Elfmeter geben müssen (Cholevas an Hüttner, 21.) und warum der dritte Ercetin-Treffer (40.) erst gegeben und dann zurückgenommen wurde (obwohl der SRA nichts angezeigt hatte), bleibt sein Geheimnis. Das Handspiel von Panata (44.) war strittig und nicht klar zu erkennen. Die Gelbe Karte gegen Co-Trainer Pietruschka (25.) gehört wohl inzwischen zum Standard-Pflichtprogramm für Referees, die HUFC pfeifen… Beste Spieler: Panata – Ercetin, Adam, Hüttner Zuschauer: 48 (Snitgerreihe)
Hammer Park (Rasen)? Denkste (April, April). Wenige Stunden vor dem Anpfiff wurde die Partie an die Snitgerreihe verlegt, da die heftigen Schneefälle von gestern und das folgende Tauwetter den Rasen unbespielbar machten. Und in den sprichwörtlichen April geschickt fühlte sich zunächst auch HUFC-Coach Sidnei Marschall, denn trotz des 4:0-Rückenwindes von letzter Woche präsentierte sich seine (Hinter-)Mannschaft wie ein Hühnerhaufen.
Gleich mit dem ersten Angriff gingen die Gäste in Front: Nach einer Hereingabe von Kay-Fabian Adam produziert Rechtsverteidiger Prince Dzigbede einen Querschläger, den Mustafa Ercetin mit einem Flachschuss aus 12 Metern unten links zum 0:1 vollstreckt (5.). Keine 150 Sekunden später der nächste Patzer, diesmal vom sonst so zuverlässigen Neuzugang Markus Wagner, der das Leder im eigenen Strafraum unbedrängt in die Füße von Ercetin spielt. Der nimmt die Einladung dankend an und trifft wieder unten links zum 0:2 (8.). Was für ein Traumstart! Und auch die Vorentscheidung? April, April…
Denn nach einem Schubser von Matthias Cholevas am frei durchgebrochenen Prince Hüttner blieb der fällige Elfmeterpfiff von Schiri Paul Dühring aus (21.). Und auch in zwei weiteren Szenen blieb Hamm das Glück treu: Erst kann Josep Dilber den weit aus seinem Kasten geeilten Keeper Victor Medaiyese nicht bezwingen (26.), dann versucht es Bennet Krause mit dem Außenrist – nur ans Außennetz (31.). Über ein 0:3, 0:4 oder gar 0:5 nach einer knappen halben Stunde hätten sich die „Geächteten“ nicht beschweren können.
Aber der April macht eben was er will. Wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Marco Panata mit dem langen Ball aus der eigenen Hälfte, Rodrigo Baroni legt die Kugel quer und im Zentrum vollendet Amir Miry zum 1:2 (33.). Jetzt war Hamm plötzlich hellwach und hatte sogar den Ausgleich auf dem Fuß: Nach Kopfball Panata kommt Miry zum Abschluss, trifft aber den Ball nicht richtig. Trotzdem wird es brandgefährlich, Keeper Nick Schmidt und Moritz Rosemeier verhindern im Verbund das 2:2 (38.).
Hamm also zurück im Match? April, April! Die Partie bleibt so wechselhaft wie das Wetter. Gerade, als man dachte, die Hausherren könnten nach einem gefühlten 0:4-Rückstand doch noch was holen, meldet sich Osdorf zurück! Und wie! Nach einem Freistoß von Mehmet Eren knallt Ercetin das Leder zum 1:3 in die Maschen (40.). Referee Dühring gibt den Treffer zunächst, doch nach kurzer Diskussion mit seinem Assistenten, der die Fahne nicht (!) oben hatte, wird das Tor zurückgenommen. Jetzt dürfte sich Gäste-Coach Philipp Obloch in den April geschickt gefühlt haben… Und seine Laune wurde vermutlich kaum besser, als sein Stürmer Adam Keeper Medaiyese umkurvt und nur noch das (fast) leere Tor vor sich hatte. Doch auf der Linie rettet Panata (44.). Mit der Hand? Osdorf protestiert jedenfalls heftig, doch der Pfiff blieb erneut aus…
Nach der Pause wurde die bis hierhin äußerst wilde Partie deutlich ruhiger. Osdorf kontrollierte und verwaltete seinen (viel zu knappen) Vorsprung und hätte durch den überragenden Ercetin (60.) oder Papa Ndiaye (71.) frühzeitig alles klarmachen können. Aber erst mit der Einwechslung von Torjäger Jeremy Wachter (80.), wohl dem, der so von der Bank nachlegen kann, stellten die Gäste endgültig auf Sieg. Wachter bediente nur wenige Sekunden, nachdem er den Platz betreten hatte, den mit viel Tempo durchgestarteten Ndiaye, der an Medaiyese vorbei sprintet und zum 1:3 ins leere Tor einschiebt (81.). In der Nachspielzeit (90.+4) macht Wachter nach feiner Vorarbeit von Georg Demircan dann schließlich noch „sein“ Tor.
Stimmen:
Philipp Obloch (Trainer TuS Osdorf): Die späte Entscheidung, wo das Spiel stattfindet (Rasen vs. Kunstrasen), hat unseren Plan natürlich verändert – und ist uns wohl entgegengekommen. Die erste Halbzeit war von beiden Mannschaften total wild, erst nach der Pause haben wir es beruhigt gekriegt. Ein verdienter Sieg für uns, wir haben noch viele gute Chancen liegengelassen.
Sidnei Marschall (Trainer Hamm United FC): Die Bereitschaft und der Wille waren da. Aber wenn man solche Geschenke verteilt, wird man brutal bestraft. Nach dem 1:2 waren wir gut im Match drin, hatten gefühlt mehr Ballbesitz. Weil wir hinten lagen, mussten wir ja was tun. Klar, dass man dann hinten offen ist. Aber wir hatten ja auch unsere Chancen, das 2:2 wird auf der Linie verhindert (38.). Und wir spielen dem Gegner den Ball in den Fuß. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr die Wege in die Spitze gemacht. Nächste Woche versuchen wir es nochmal.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit Vereinsgründung 2005): 3 Spiele, 1 Sieg, 0 Remis, 2 Niederlagen, 3:6 Tore
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