14.04.2022 Licht aus, Luft raus von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – TSV Buchholz 08 0:3 (0:2)
USC Paloma: Waldmann – Mandelkau (72. Ulaga), Grablewski (46. Blumauer), Krause, Freude – Niemann – Topcu, Lohrke (72. Schiemann), Blöcker (46. Schwäbe), Blunck (46. Bein) – Wohlers TSV Buchholz 08: Bakir – Sekac, Langer, Panic, Fischer (75. Louca) – Keisef (83. Mammadov), Fritz – Mrozek (60. Fuß), Schulz – Fornfeist (83. Kolou), Mucunski (75. Eisenberg) Tore: 0:1 Mrozek (8.), 0:2 Fornfeist (45.), 0:3 Fritz (63.) Schiedsrichter: Björn Lassen (Barsbütteler SV): Ließ sich vom ständigen Reklamieren beider Mannschaften nicht beirren. Acht Gelbe Karten waren in der weitestgehend fairen Partie aber ein Tick zu viel. Beste Spieler: Keiner – Mucunski, Fornfeist Zuschauer: 104
Irgendwie hatte die Szene Symbolcharakter: Als kurz nach der Halbzeit das dritte Gegentor fiel, war die Luft beim USC endgültig raus – und auch der Flutlichtmast in der linken Ecke (bei der USC-Bank) blieb dunkel. Licht aus, Luft raus.
Wie schon vor vier Tagen gegen Victoria (0:3 nach 23 Minuten) wirkten die “Tauben” zu Beginn der Partie überhaupt nicht anwesend. Gleich mehrere dicke Chancen erspielten sich die Gäste in der ersten Viertelstunde: Dominik Fornfeist (5.), Danjuma Langer (6.) und der heute alles überragende Alexandar Mucunski (7.) scheiterten zunächst im Minutentakt, doch nach einem Eckball (von Mucunski) war David Mrozek mit dem Kopf zum 0:1 zur Stelle (8.).
David Mrozek (3.v.r.) bejubelt seinen Treffer zum 0:1. Foto: Olaf Both
Kurz danach war eigentlich der zweite Treffer fällig: Fornfeist mit einer Sahne-Flanke vom rechten Flügel ins Zentrum, wo Mucunski das Leder aus 14 Metern mit der Innenseite volley aus der Luft nimmt. Die TSV-Bank hatte bereits den Torschrei auf den Lippen, aber die Kugel verfehlte das Ziel um wenige Zentimeter (14.).
Alexandar Mucunski (r.), hier im Duell mit Lion Mandelkau, sprühte vor Spielfreude. Foto: Olaf Both
Danach berappelten sich die Hausherren zumindest in der Defensive ein wenig, die Nordheidjer kamen nun nicht mehr ganz so leicht durch. Auf gelungene Offensivaktionen warteten die USC-Fans jedoch vergeblich. Zwei, drei geblockte Bälle und ein paar Schüsse/Kopfbälle über und neben das Tor – mehr war nicht.
Dafür zeigte Mucunski nochmal seine ganze Klasse. Auf Höhe der Mittellinie steckte er den Ball genau im richtigen Moment in den freien Raum Richtung Sechzehner durch. Fornfeist spurtete locker durch die Viererkette hindurch und vollendete aus zehn Metern halblinker Position ins lange Eck zum 0:2 (45., siehe Foto). Toll herausgespielt – und hochverdient!
Dominik Fornfeist (l.) mit dem 0:2. Foto: Olaf Both
USC-Coach Marius Nitsch wirkte ziemlich bedient – und wechselte wie schon gegen Vicky dreifach zur zweiten Halbzeit. Tatsächlich kam Paloma nun leicht verbessert daher, doch bis auf den Schuss von Tom Wohlers aus spitzem Winkel (51.), strahlte das Spiel der Gastgeber einfach keine Torgefahr aus. Wesentlich effektiver zeigte sich da der TSV, der mit seiner ersten guten Aktion im zweiten Durchgang den Deckel drauf machte: Wieder Fornfeist mit einer seiner gefühlvollen Flanken auf den zweiten Pfosten – und Jonas Fritz trifft volley zum 0:3 (63.).
Kollektiver Jubel beim TSV Buchholz 08. Foto: Olaf Both
Danach war der Stecker bei den Hausherren gezogen. “Heute wollte der Ball einfach nicht ins Tor”, stellte Nitsch fest – und meinte damit wohl die beiden Chancen durch Max Krause, dessen Kopfball von Jakob Schulz auf der Linie geklärt wurde (76.) und den Pfostenknaller von Moritz Niemann (78.). Am Ende ein verdienter Erfolg für den TSV – und endlich mal zu Null! Zuletzt hatte es nämlich 12 Gegentore in drei Partien gegeben. Für Paloma gab es ebenfalls eine Premiere: “Zwei Niederlagen am Stück hatten wir noch nicht”, stellte Nitsch fest und versprach den Fans: “In den letzten beiden Saisonspielen werden wir wieder unser wahres Gesicht zeigen”.
Stimmen:
Nabil Toumi (Trainer TSV Buchholz 08): Ein sehr souveräner Auftritt von uns. Wir waren schon im Hinspiel (3:3) gut, auch da hätte es schon ein klares Ergebnis für uns sein können, aber da waren wir leider nur zehn Mann. Auch letzte Woche gegen Curslack (2:3) haben wir gut gespielt – von daher haben wir heute nichts anderes erwartet. Es war mir ehrlich gesagt klar, dass wir eine gute Mentalität in der Mannschaft haben.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Die Enttäuschung direkt nach dem Spiel ist natürlich groß. Mir fällt es ehrlich gesagt auch schwer, das Spiel einzuordnen. Vor dem Anpfiff wirkten die Jungs sehr frisch und fokussiert, aber wenn man das Spiel heute über 90 Minuten sieht, dann wirken wir „überspielt“. Uns fehlte die Frische, die Leichtigkeit und der Schwung gegen den Ball. Wir haben einen großen Aufwand für das Erreichen der Meisterrunde betrieben, jetzt zum Ende der Saison schleppen wir uns so ein bisschen ins Ziel. Der Gegner war heute aber auch extrem effektiv, mitten ins unsere gute Phase wurden wir mit dem dritten Treffer bestraft. Das tut einfach weh, ist aber auch sehr lehrreich für uns. Ich sehe auch nicht alles schwarz, wir hatten durchaus gute Ansätze. Wir haben jetzt noch zwei Spiele und wollen die Saison vernünftig beenden. Selbst wenn wir „nur“ Sechster werden, war es immer noch eine gute Saison für Paloma. Und das wollen wir uns nicht kaputtmachen, sondern nochmal unser wahres Gesicht zeigen.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 26 Spiele, 4 Siege, 8 Remis, 14 Niederlagen, 34:51 Tore
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