03.09.2022 Die Null steht wieder beim Meister von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – HEBC 2:0 (1:0)
TuS Dassendorf: Kalk – Kleine, Muhlack (90.+2 Buchholz), Sowah, R. Carolus – Dettmann, Strömer (74. Doege) – Maggio (90.+2 Thomas), Kurczynski, Blohm (85. Zalli) – Harnik HEBC: Meins – Prom, Palo, Wrede, von Zitzewitz (56. Hackstein) – Diekmann (72. Mehmedovic), Oldag – Bouveron, Schott (56. Lemke), Butt (72. Muto) – Jodeit (56. Köhler) Tore: 1:0 Harnik (33.), 2:0 Harnik (90.+1) Schiedsrichter: Björn Lassen (Barsbütteler SV): In der ersten halben Stunde viele unverständliche Pfiffe nach harmlosen Zweikämpfen (TuS-Coach Hoffmann: „Trink doch mal einen Kaffee und werd’ endlich wach“). Den Rest der Partie ohne Probleme (die erste Gelbe Karte gab es erst neun Minuten vor dem Ende). Beste Spieler: Kleine, Dettmann – Butt, Wrede Zuschauer: 147
„Über die Eckbälle müssen wir nochmal reden“, war TuS-Coach Thomas Hoffmann direkt nach dem Abpfiff bedient und auch Peter Martens stimmte ihm später bei der Pressekonferenz zu: „Das kann Mattia (Maggio) deutlich besser“. Denn die TuS versäumte es, aus den zahlreichen Standards Kapital zu schlagen (und so schon deutlich früher „den Deckel draufzumachen“), weil die von links (Maggio) getretenen Eckbälle meist halbhoch am ersten Pfosten landeten. So blieb es bis zum Schluss „spannend“ – allerdings nur auf der Anzeigetafel. Denn in der Realität waren die Gäste insbesondere in der zweiten Hälfte viel zu harmlos.
Das sah zu Beginn der Partie jedoch noch ganz anders aus, als Arisch Butt nach einer Kopfballverlängerung im Mittelfeld zwischen zwei TuS-Verteidigern hindurch alleine auf den Strafraum zusteuerte. Doch dem 19jährigen (Kocadal: „Eine Riesentalent“) verließ wohl der Mut und statt aus zentraler Position den Abschluss zu suchen, legte er quer auf Raoul Bouveron, dessen Schussversuch von Lennard Sowah zur Ecke geblockt wurde (14.). Eine wirklich gute Chance – allerdings tatsächlich die einzige im gesamten Spiel. Danach fanden die Lila-Weißen nach vorne nicht mehr statt, verteidigten dafür aber äußerst emsig und eifrig ihr Gehäuse.
Auch die immer noch von vielen Ausfällen geplagten Hausherren brannten wahrlich kein Feuerwerk ab. Im ersten Durchgang gab es nur zwei gute Aktionen: Henrik Dettmann setzte sich über rechts stark durch, seine Hereingabe beförderte Martin Harnik mit einem sehenswerten Flugkopfball aus 12 Metern aber ganz knapp am langen Pfosten vorbei (30.). Aber 180 Sekunden später lief es besser: Wieder Dettmann, diesmal zu Eyke Kleine, der direkt weiter auf Harnik schiebt. Dessen Abschluss aus zehn Metern saß trocken zum 1:0 (33.).
Kurz nach der Pause (nach dem Dreifachwechsel) stellte HEBC auf Fünferkette um - und es blieb beim mühsamen Versuch der Dassendorfer, den Abwehrriegel zu knacken. Ein probates Mittel sind da meist Standards – doch zum einen fehlt mit Sven Möller der „Experte“ hierfür (noch mindestens sechs Monate Pause nach seinem Kreuzbandriss), und zum anderen verpufften fast alle Eckbälle wirkungslos (siehe oben). Die von rechts (Len Strömer) waren dabei etwas tauglicher, als die von links (Maggio) – aber letztlich musste Keeper Patrick Meins nicht einmal ernsthaft eingreifen. „Das haben wir gut wegverteidigt“, war Kocadal zufrieden.
So blieb es lange beim knappen 1:0, auch, weil Harnik seine Hunderprozentige nicht nutzte, als er freistehend einen Tick zu lange zögerte und noch stark von Daris Mehmedovic getackelt wurde (80.). Erst in der Nachspielzeit erlöste der Ex-Profi sein Team schließlich doch noch: Kristof Kurczynski (der für seine Rote Karte beim ETV-Spiel doch nicht fünf Spiele Sperre, sondern nach erfolgreichem Einspruch nur eine Bewährungsstrafe erhielt) legte im Fünfmeterraum uneigennützig für den neu verpflichteten Valentin Zalli quer. Dessen Versuch konnte Keeper Meins zwar noch abwehren, aber den Abpraller staubte Harnik zum 2:0 ab (90.+1).
Die TuS ist damit seit 192 Minuten ohne Gegentor und hat sich punktgleich zwischen Cordi und Vicky auf Platz 7 geschoben, während die Gäste weiter Tabellenschlusslicht sind (allerdings auch mit zwei Partien weniger). Und angesichts der nächsten vier Gegner (ETV, Cordi, Vicky, Sasel – alles binnen 14 Tagen) dürfte die Aussicht auf Punktezuwachs eher gering sein. „Wir alle wussten, dass die ersten zehn Spieltage sehr schwer werden würden. Aber jammern gibt es bei uns nicht“, gab sich HEBC-Coach Kocadal nach dem Abpfiff kämpferisch: „ich werde härter arbeiten, als alle anderen und als Vorbild voranschreiten. Und dann werden auch wieder Spiele kommen, wo wir besser aussehen, als heute“.
Stimmen:
Özden Kocadal (Trainer HEBC): Der Sieg für Dassendorf geht in Ordnung, wir hätten auch noch mehr Gegentore bekommen können. Ich kann meiner Mannschaft aber bescheinigen, dass sie alles reingeworfen und gut verteidigt haben. Nach vorne haben wir heute aber einfach keine Mittel gefunden, um Dassendorf ernsthaft zu gefährden. Die haben den Ball gut und sehr schnell laufen lassen, wir sind nie ins Pressing gekommen und konnten das Aufbauspiel nicht unterbinden (was uns sonst eigentlich immer auszeichnet).
Peter Martens (Trainer TuS Dassendorf): Im sechsten Spiel der Saison haben wir es endlich erstmals geschafft, unserem Gegner keine Großchance zu servieren. Diesmal musste unser Torwart keine sechs Glanzparaden zeigen. Wir haben weitaus kompakter gestanden und hatten eine gute Ordnung im Spielaufbau. Gefehlt hat uns ein früheres, zweites Tor. Aber man soll es kaum glauben: Wir haben jetzt sieben Punkte aus den letzten drei Partien geholt und nur ein Gegentor bekommen. Peu á peu ist eine Steigerung zu erkennen, aber wir haben immer noch viel Arbeit vor uns.
Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 9 Spiele, 6 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage, 21:4 Tore
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