13.09.2022 Harniks Hattrick macht die 100 voll von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – SV Curslack-Neuengamme 4:0 (2:0)
TuS Dassendorf: Kalk – Kleine, Muhlack, Aust (84. Zalli), R. Carolus – Dettmann, Doege – Maggio, Strömer (73. Feldpausch), Blohm (79. Thomas) – Harnik (84. Buchholz) SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Brkic, Ziolek, H. Giese, Wilhelm – Rogge, Bombek – Winterfeld (65. Miry), Hadj (57. Donkor Marfo), Jacobs – Borgmann Tore: 1:0 Blohm (29.), 2:0 Harnik (42.), 3:0 Harnik (48.), 4:0 Harnik (70.) Schiedsrichter: Marco Kulawiak (SC Teutonia 10): Ein bisschen Zweikampfhärte muss erlaubt sein. Pfiff insbesondere in der ersten Halbzeit fast jeden Körperkontakt ab. Im Laufe der Partie eine deutlich bessere Linie. Beste Spieler: Blohm, Aust, Strömer, Dettmann, Harnik (und auch alle anderen zeigten eine sehr engagierte Leistung) – Babuschkin Zuschauer: 284
Es war heute das 45. Derby zwischen den beiden Klubs – und zugleich erzielte Martin Harnik seinen 45. Treffer für die TuS (im 38. Pflichtspiel). Doch damit noch nicht genug der Zahlenspielerei: Mit den vier Treffern von heute haben die Dassendorfer nun exakt 100 Tore gegen den Nachbarn erzielt (siehe Statistik am Ende des Berichtes).
Martin Harnik (hier gegen Henrik Giese) glänzte mit einem Hattrick. Foto: Hanno Bode
Für ein Spiel unter der Woche (auf dem „Neben-/Trainingsplatz“, wo die neuen LED-Strahler für einwandfreie Sichtverhältnisse sorgten), war die Partie mit 284 zahlenden Zuschauern sehr gut besucht – und die mussten ihr Kommen wahrlich nicht bereuen. Die Hausherren legten furios los, hatten durch Tarec Blohm (9.), Len Strömer und Martin Harnik (28.) erste Gelegenheiten. Doch zwischendurch meldeten sich auch die Gäste zu Wort, ein Weitschuss von Hadj (über den weit vor seinem Kasten stehenden Keeper Kalk hinweg) strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (9.) und Hendrik Bombek scheiterte völlig blank aus 16 Metern am TuS-Goalie (18.). „Dieses Momentum hätten wir nutzen müssen“, bedauerte CN-Coach Sven Schneppel hinterher diese Szenen – denn danach spielte sich die TuS in einen wahren Rausch.
“Es geht aufwärts“, scheint TuS-Coach Peter Martens anzuzeigen. Foto: Hanno Bode
Strömer setzte sich laufstark über links durch, seine Hereingabe vollstreckte Blohm aus dem Rückraum via Flachschuss zum 1:0 (29.). Jetzt rollte ein Angriff nach dem anderen auf die löchrigste Abwehr der Liga zu, doch es war fast schon Slapstick, wie die unzähligen Chancen ungenutzt blieben. Die beiden TuS-Trainer jedenfalls gingen öfters wie früher das „HB-Männchen“ in die Luft, oder traten vor Wut gegen alles, was gerade in der Nähe stand. Neben gefühlt 8-10 dicken Chancen durch quer durch den Strafraum irrende Bälle (ohne Abnehmer/Vollstrecker) zeichnete sich dabei vor allem Gäste-Keeper Gianluca Babuschkin durch zahlreiche Glanzparaden aus. Besonders erwähnenswert hierbei die Heldentaten gegen Strömer, der aus wenigen Metern völlig freistehend an „Babu“ verzweifelte (30., siehe Foto), oder den Knaller von Blohm aus 15 Metern, den der CN-Torhüter noch irgendwie unter der Latte rauskratzte (38.). Machtlos war er dann gegen den Linksschuss von Harnik ins kurze Eck (nach tollem Pass von Doege) zum 2:0 (42.). Damit waren die Gäste zur Pause noch gut bedient, den Eyke Kleine hatte (nach Flanke von Strömer) mit seinem Kopfball die nächste Hundertprozentige (45.).
Len Strömer (r.) scheitert an Babuschkin (30.). Foto: Hanno Bode
Mit gleicher Intensität und Begeisterung ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Harnik mit einem unwiderstehlichen Solo über die linke Seite und sattem Linksschuss aus 15 Metern ins lange Eck (via Innenpfosten) zum 3:0 (48.). Noch schöner sein persönlich dritter Treffer an diesem Abend: Amando Aust mit einem „Befreiungsschlag“ aus der eigenen Hälfte (O-Ton von Ersatzkeeper Chris Gruhne auf der Bank: „Guter Huf, Amando“), Harnik startet mit Vollgas durch, kein „Blauer“ kann folgen und das Leder zappelt erneut im Netz (70.). Viel Applaus von den Rängen, so eine gute Vorstellung hatte man länger nicht von der TuS gesehen. Vierter Sieg im vierten Heimspiel. Nun muss es nur noch auch Auswärts mal klappen…“Am besten gleich am Samstag in Altona“, so Thomas Hoffmann mit den abschließenden Worten.
Stimmen:
Sven Schneppel (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Letztlich ein auch in der Höhe verdienter Sieg für Dassendorf. Meine Mannschaft hat sich gegen den fünften Treffer gestemmt, um sich hier nicht abschießen zu lassen. Leider haben wir es in der ersten Halbzeit versäumt, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Die ersten 25 Minuten waren wir sehr gut drin und hatten große Chancen, um 1:0 oder sogar 2:0 zu führen. Danach ist genau das passiert, was wir eigentlich vermeiden wollten. Wir haben mit Querpässen unnötige Ballverluste produziert. Das hat Dassendorf brutal ausgenutzt. Das war heute das Momentum, das leider nicht gepasst hat. Die Gegentreffer waren absolut vermeidbar, da sind wir ausgekontert worden. Sehr schade. Das Spiel hätte auch anders laufen können.
Peter Martens (Trainer TuS Dassendorf): Ein hochverdienter Sieg, der gerne auch ein paar Tore höher hätte ausfallen dürfen. Nach den ersten Minuten hatten wir einen Bruch im Spiel und waren eine Viertelstunde lang etwas neben der Spur. Aber dann sind wir richtig gut in Fahrt gekommen, haben mit hoher Aggressivität gespielt, mächtig Gas gegeben und hatten unzählige Torchancen. Da war heute eine extreme Wucht hinter, man hat gesehen, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen wollte. Das ist der Fußball, den Hoffi und ich mögen. Wir sind immer wieder sehr gut in die Tiefe gekommen, das hatte zuletzt gefehlt.
Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 45 Spiele, 23 Siege, 8 Remis, 14 Niederlagen, 100:75 Tore
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